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Drei sind "ungenügend" Vegane Butter: Sieben von neun Produkten schmieren im Öko-Test ab

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Sie konnten im Test nicht wirklich überzeugen.

Sie konnten im Test nicht wirklich überzeugen.

(Foto: IMAGO/Manfred Segerer)

Wer sich und der Umwelt etwas Gutes tun möchte, verzichtet oft auf tierische Lebensmittel und isst vegan. So gilt etwa vegane Butter als der gesündere Schmierstoff für das tägliche Brot. Öko-Test hat aber schlechte Nachrichten für alle Besseresser.

Wer früher Vegetarier war, hat das Fleisch einfach weggelassen. Das sieht heute anders aus. Denn vor allem vegane Produkte boomen. Bei jenen, die Tier, Umwelt und vielleicht auch sich selbst schonen wollen, kommt deshalb auch oft vegane Butter auf die Stulle.

Was aber nicht per se eine gute Idee ist, denn viele Produkte fallen im Öko-Test krachend durch. Untersucht wurden neun vegane Butter-Produkte - zu Preisen zwischen 1,59 und 2,74 Euro pro 250 Gramm. In allen neun veganen Blöcken steckt Kokosöl, in sechs zudem Sheabutter, in einem Kakaobutter.

Ergebnis? Kein Produkt schneidet besser als "ausreichend" ab, drei sind "ungenügend" und vier "mangelhaft". Die Ursache? Mineralölrückstände, ungünstige Fettzusammensetzungen und enttäuschende Ergebnisse in Sachen sozialer und ökologischer Verantwortung entlang der Lieferkette. "Da helfen auch hippe Namen und Verpackungen nicht weiter", sagt Katja Tölle, stellvertretende Öko-Test-Chefredakteurin.

MOAH-Werte in zwei Produkten besonders hoch

In puncto Inhaltsstoffe stufen die Tester die Fettzusammensetzungen, also die Anteile gesättigter Fettsäuren und wertvoller Omega-3-Fettsäuren, der meisten Testprodukte als ungünstig ein. Zudem kritisieren sie in vielen getesteten Produkten Mineralölverunreinigungen. Teilweise waren die Streichfette so stark belastet, dass sie mit "ungenügend" bewertet wurden. In drei der festen Blöcke hat das beauftragte Labor aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen - zwei davon überschreiten den rechtlich nicht bindenden Richtwert, den der Ständige Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel der EU-Kommission 2022 vorgeschlagen hat: der "Violife Vioblock" und die "Edeka My Veggie No B:)tter". Und auch in der "Meggle Die Vegane" wurden die kritischen Stoffe nachgewiesen (alle drei "ungenügend").

MOAH gelten als besonders bedenklich, da sich darunter Verbindungen befinden können, die potenziell krebserregend sind. Edeka reagierte bereits und stoppte den Verkauf des betroffenen Artikels.

Und auch in Sachen Corporate Social Responsibility (CSR) kann keines der getesteten Produkte überzeugen. Während die meisten Anbieter nur sehr lückenhaft und unvollständig ihre Lieferketten offenlegen, machte die Marke Meggle gleich gar keine Angaben.

Besser zu veganer Margarine greifen

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Aber immerhin: Der "Naturli' Organic Vegan Block" (2,74 Euro) schafft es zumindest in Sachen Geschmack ganz ohne zugesetzte Aromen auf ein "sehr gut". Dass es in der Gesamtbewertung dann doch nur für ein "ausreichend" reichte, lag dann wiederum an erhöhten Mineralölbestandteilen und einem ungünstigen Verhältnis von gesättigten zu ungesättigten Fettsäuren.

Doch was können Verbraucher tun, die eine Alternative zur Butter aus Kuhmilch suchen? "Auch unter Margarinen gibt es eine große Auswahl veganer Produkte - und diese sind in ihrer Fettzusammensetzung meist bessergestellt als die festen, veganen Blöcke", so Katja Tölle. "Bei unserem letzten Test sind wir auch bei den Margarinen auf Mineralölverunreinigungen und offene Fragen in Sachen verantwortungsvoller Anbau von Palmöl gestoßen, aber unterm Strich waren die Ergebnisse besser."

Quelle: ntv.de, awi

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