Betrug im Netz Warnung vor Streaming-Angeboten
13.12.2017, 15:36 Uhr
Derzeit sollten Verbraucher bei Angeboten von Streaming-Diensten vorsichtig sein.
(Foto: imago/blickwinkel)
Endlich Feierabend! Jetzt die Füße hochlegen und noch ein Filmchen via Streaming schauen. Wie gut, dass auch gerade ein kostenloses Probeabo im Internet zu finden ist. Doch statt der versprochenen Unterhaltung wird nach fünf Tagen zur Kasse gebeten.
Über das Frühwarnnetzwerk der Verbraucherzentralen wurde eine Reihe von vermeintlichen Video-Streaming-Webseiten auffällig. Die Verbraucherschützer warnen vor einer teuren Abzock-Falle.
Laut dem Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz gelangten betroffene Verbraucher über ein Pop-up-Fenster auf eine der Webseiten der Betreiber. In der Regel wurde hier mit einem fünftägigen kostenlosen Testabonnement für Streaming-Angebote geworben. Hierfür mussten sich die Nutzer registrieren und dabei neben ihren Anschriften eine E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer angeben. Sie konnten sich jedoch auf den Webseiten entweder nicht erfolgreich registrieren oder nach der erfolgten Registrierung keine Filme oder Serien streamen. Infolgedessen gingen sie vielmehr davon aus, dass die Registrierung nicht funktioniert hat. Allerdings landeten die Daten dennoch bei den Betreibern der Webseiten. Mit unguten Folgen.
Denn nach Ablauf der fünftägigen Testphase wurden die betroffenen Verbraucher demnach per E-Mail und teilweise auch telefonisch von den Betreibern der Webseiten kontaktiert. Auf aggressive Weise forderten sie die Verbraucher zur Zahlung eines Jahres-Abo-Betrags auf. Die Betreiber beriefen sich dabei auf den Abschluss eines kostenpflichtigen Nutzungsvertrages und forderten die Zahlung von rund 144, 238 oder 359 Euro. Nach Recherchen des Marktwächter-Teams der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz gibt es bereits über 40 URLs dieser Betreiber.
Dabei sehen sich die betroffenen Webseiten zum Verwechseln ähnlich, nur die URL und das Logo sollen verschieden sein. Zudem fehlen zum Teil die verbraucherschützenden Angaben zu den Kosten des Abonnements und zur automatischen Verlängerung sowie auch ein "Kostenpflichtig registrieren"-Button. Oder diese sind nur zeitweise zu sehen. "Dies ist offenbar Teil der Strategie der Betreiber", so Maximilian Heitkämper, Rechtsreferent im Marktwächter-Team Digitale Welt der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. "Bei einem seriösen Angebot erhalten Verbraucher zudem eine Vertragsbestätigung mit den gesetzlich vorgeschriebenen Angaben zu den geltenden Konditionen per E-Mail. Und sie können auf die Inhalte des Streaming-Dienstes sofort zugreifen."
Das Marktwächter-Team hat seine Erkenntnisse an rheinland-pfälzische Ermittlungsbehörden weitergegeben.
Quelle: ntv.de, awi