PSN und Xbox Live im Visier Hacker wollen Weihnachten verderben
17.12.2015, 12:28 Uhr
Ob die Netzwerke von Sony und Microsoft sicher sind, will eine Hackergruppe zu Weihnachten testen.
(Foto: dpa)
Eine Hackergruppe droht, zu Weihnachten die Netzwerke von Sony und Microsoft lahmzulegen und Spielern das Fest zu verderben. Angeblich geht es ihnen darum, auf Sicherheitsmängel hinzuweisen.
Seit Ende November brüstet sich auf Twitter regelmäßig die Hackergruppe Phantom Squad damit, die Netzwerke von Spieleanbietern mit sogenannten DDoS-Attacken offline zu nehmen. Dabei dringen Angreifer nicht in Systeme ein, sondern zwingen Server durch eine große Zahl von Anfragen in die Knie, die beispielsweise von Zombie-Computern eines Botnetzes verschickt werden können.
Vor allem Sonys Playstation Network und Microsofts Xbox Live sind der angeblich fünfköpfigen Gruppe ein Dorn im Auge. Die Unternehmen würden ihre vielen Millionen Dollar nicht dafür nutzen, die Sicherheit ihrer Netzwerke zu verbessern, twittert Phantom Squad als Begründung für ihre Angriffe. Bisher wollen die Hacker bereits für vorübergehende Ausfälle der Spiele-Netzwerke verantwortlich sein und jetzt zum großen Schlag gegen die verhassten Konzerne ansetzen. Sie kündigen an, PSN und Xbox Live zu Weihnachten lahmzulegen und allen Besitzern und Neukäufern der Konsolen das Fest zu vermiesen.
Dotcom hilft diesmal nicht
Der Tweet, in dem ein einwöchiger Stillstand bei Sony und Microsoft angekündigt wird, wurde zwar inzwischen gelöscht, aber Phantom Squad droht weiter, während der Feiertage zuzuschlagen. Ob die Hackergruppe dazu tatsächlich in der Lage ist, muss sich noch herausstellen. Als Beweis soll eine DDoS-Attacke auf Reddit am 14. Dezember dienen. Tatsächlich hatte der Social-News-Aggregator an diesem Tag einen mehrstündigen Ausfall, der laut "International Business Times" tatsächlich auf so einen Angriff zurückzuführen sein könnte. Phantom Squad könnte allerdings auch nur ein Trittbrettfahrer sein.
Sonys und Microsofts Netzwerke wurden bereits vergangenes Weihnachten von Hackern lahmgelegt. Damals bekannte sich die Gruppe Lizard Squad zu den DDoS-Attacken. Ob die Unternehmen die Sicherheit inzwischen verbessert haben, ist noch offen, sie haben sich zu der Bedrohung bisher nicht geäußert. Internet-Mogul Kim Dotcom, der vor einem Jahr Lizard Squad angeblich mit Online-Speicher im Wert von 300.000 Dollar zur Beendigung der Angriffe überredete, will dieses Jahr nicht die Kastanien aus dem Feuer holen. Auf ihn könnten Sony und Microsoft nicht hoffen, twittert er. Sie hätten dank ihm ein Jahr Zeit gehabt, ihre Netzwerke zu sichern. "Hoffentlich haben sie die Zeit gut genutzt", zitiert ihn "Nzherald.co.nz". Wenn nicht, wären er und andere Spieler stinksauer.
Quelle: ntv.de, kwe