Freie Tage nutzen Ausschlafen wirkt lebensverlängernd
25.05.2018, 08:31 Uhr
		                      Wer am Wochenende Schlaf nachholen will, sollte das besser im Bett tun.
(Foto: imago/Photocase)
Viele Menschen schlafen insgesamt zu wenig und deshalb an freien Tagen auch mal länger. Wie sich dieses Nachschlafen auf die Lebensdauer auswirkt, untersuchen Forscher und kommen zu einem eindeutigen Ergebnis - allerdings nur für unter 65-Jährige.
Herrlich, wenn man ohne Wecker und von ganz allein ausgeschlafen aufwacht. Vielen Berufstätigen ist dieser Luxus nicht vergönnt. Sie schlafen deshalb in der Woche zu wenig und versuchen das durch längeres Schlafen am Wochenende oder an freien Tagen auszugleichen. Eine gute Idee, finden Forscher des schwedischen Karolinska-Instituts, die mit Kollegen der School of Public Health in Texas die Daten von 43.880 Probanden aus 13 Jahren ausgewertet haben.
Dabei zeigte sich, dass Personen, die jünger als 65 Jahre waren und über die gesamte Woche hinweg pro Nacht weniger als fünf Stunden schliefen, ein erhöhtes Sterberisiko haben als jene in der gleichen Altersklasse, die zwar in der Woche weniger als fünf Stunden Schlaf hatten, allerdings am Wochenende ihr Schlafdefizit etwas auffüllten. Ideal, so die Wissenschaftler, seien sechs bis sieben Stunden Schlaf am Stück. Aber auch nach oben hin gibt es eine Grenze. Es sollten nicht mehr als neun Stunden sein. "Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass wenig Schlaf innerhalb der Woche mit einem geringeren Sterberisiko einhergeht, wenn er mit einem längeren Wochenendschlaf ausgeglichen wird", erklärt Neurowissenschaftler Torbjörn Åkerstedt, der die Studie leitete.
Ältere schlafen, wenn es passt
Für Probanden, die älter als 65 Jahre sind, hatte die Schlafdauer dagegen keinen sichtbaren Einfluss auf die Lebenserwartung. Die Wissenschaftler glauben, dass ältere Studienteilnehmer schlafen, wenn sie es brauchen und insgesamt ausgeruhter sind als jüngere.
Bei den Untersuchungen berücksichtigten die Forscher Faktoren wie Geschlecht, Body-Mass-Index, Bildung, Krankheiten, Alkohol- und Nikotinkonsum, Arbeitsverhältnis, sportliche Aktivitäten und die Einnahme von Schlaftabletten. Der Faktor, dass sich im Laufe eines Lebens Schlafgewohnheiten verändern können, konnte allerdings bei der Auswertung der Daten nicht bedacht werden, räumten die Forscher ein. Der Grund: Die Probanden hatten nur zu Beginn der Datenerhebung angegeben, wie viel sie schlafen.
Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher im "Journal of Sleep Research".
Quelle: ntv.de, jaz