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Kupferfarbenes Spektakel Deutschland bestaunt die Mondfinsternis

Richtig rot war der Mond im bayrischen Füssen.

Richtig rot war der Mond im bayrischen Füssen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Sternengucker beobachten deutschlandweit die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts. Auch der Mars leuchtet besonders hell. Der Vollmond erstrahlt kupferfarben bis orangerot. Tausende verfolgen draußen das Himmelsspektakel.

Der Mond hat sich zur längsten totalen Finsternis des 21. Jahrhunderts in spektakulärem Rot präsentiert. Bei hochsommerlichen Temperaturen bis 30 Grad versuchten viele Menschen in Deutschland mit bloßem Auge, Fernglas oder Teleskop das extrem seltene Himmelsschauspiel zu verfolgen. Viele Sternwarten, Planetarien, astronomischen Vereine und Forschungsinstitute luden zum Beobachten des Schauspiels ein.

Die Mondfinsternis bietet einen spektakulären Anblick, unter anderem in Berlin.

Die Mondfinsternis bietet einen spektakulären Anblick, unter anderem in Berlin.

(Foto: dpa)

Eine Mondfinsternis ist ein seltenes Ereignis, das an einem beliebigen Ort im Schnitt nur 14 Mal in einem Jahrzehnt beobachtet werden kann. Eine totale Mondfinsternis ist sogar noch seltener. Sie kann von ein und demselben Ort im Schnitt sogar nur vier Mal in einem Jahrzehnt bestaunt werden.

Allerdings ist sie damit wesentlich häufiger als eine totale Sonnenfinsternis - diese kommt an ein und demselben Ort nur alle 375 Jahre vor. Der Grund für den Unterschied: Eine totale Mondfinsternis ist stets auf drei Vierteln der Erdoberfläche sichtbar. Eine totale Sonnenfinsternis ist stets auf ein kleines Gebiet beschränkt.

Die Mondfinsternis in Bayern.

Die Mondfinsternis in Bayern.

(Foto: dpa)

Zur etwa 103 Minuten langen totalen Mondfinsternis gesellte sich ein so heller und großer Mars wie zuletzt vor 15 Jahren. "Für die derzeit lebenden Menschen ist das ein einmaliges Ereignis", sagt der Chef der Vereinigung der Sternfreunde in Heppenheim, Sven Melchert.

Im Norden, Westen und Süden war die Sicht auf die beiden rötlich leuchtenden Himmelskörper vielerorts recht gut. Der Deutsche Wetterdienst meldete für diese Regionen vereinzelt Wolken. Weniger Glück hatten weite Teile Brandenburgs, Sachsen-Anhalts, Sachsens und Thüringens. Dort blickten viele auf Gewitterwolken statt auf einen sternenklaren Abendhimmel. Über Berlin hingen einige Wolken. Auch am Alpenrand war das Himmelsspektakel nicht überall zu sehen. Zu einer Mondfinsternis kommt es nur bei Vollmond - wenn Sonne, Erde und Mond auf einer Linie liegen. Der Mond taucht völlig in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde in den Weltraum wirft.

Einen besonders guten Blick darauf hatte Astronaut Alexander Gerst, der derzeit auf der Raumstation ISS ist. Der Mars gilt ohnehin als Roter Planet. Aber warum leuchtet auch der Mond rot? Die kurzwelligen blauen Lichtwellen der Sonnenstrahlen werden Experten zufolge vollständig in der Erdatmosphäre gestreut. Das langwellige rote Licht wird dagegen gebrochen und in Richtung Mond gelenkt.

Quelle: ntv.de, sgu/kst/dpa

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