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Insgesamt schon fast 80 Forscher finden zwölf neue Jupiter-Monde

So sehen sie aus, die 12 neuen Jupiter-Monde.

So sehen sie aus, die 12 neuen Jupiter-Monde.

(Foto: picture alliance/dpa)

Eigentlich wollen US-Forscher einen neuen, weit entfernten Planeten des Sonnensystems aufspüren. Stattdessen finden sie gleich zwölf neue Jupiter-Monde. Die meisten sind ihren Verwandten relativ ähnlich, doch einer ist ein echter Exot.

Mit 143.000 Kilometern Äquatordurchmesser elf Mal so groß wie die Erde, der größte Planet des Sonnensystems und der vierthellste Himmelskörper - der Jupiter ist ein Rekord-Planet, auch was die Zahl seiner Monde angeht. Von 67 gingen Wissenschaftler bisher aus. Jetzt haben US-Forscher von der Carnegie Institution for Science zwölf weitere Monde um den Gasriesen entdeckt.

Somit beläuft sich die Zahl der bisher bekannten Monde des Jupiters auf 79, teilte das Wissenschaftler-Team um Scott Sheppard mit. Der Fund war ein Glückstreffer. Die Forscher waren im Frühjahr 2017 mit einem Teleskop in Chile eigentlich auf der Suche nach einem großen Planeten in den äußersten Weiten des Sonnensystems. Anstelle fanden sie noch mehr Monde. "Jupiter war zufällig nahe der Gegend am Himmel, wo wir gesucht haben", sagte Wissenschaftler Sheppard.

78 "Normalos" - einer tanzt aus der Reihe

Elf der entdeckten Monde seien den bislang bekannten relativ ähnlich. Neun davon sind Teil eines etwas weiter vom Jupiter entfernten Mond-Schwarms, der den Planeten etwa alle zwei Jahre einmal umkreist. Zwei der neu entdeckten Monde sind Teil einer Gruppe, die näher am Jupiter dran ist und in der gleichen Richtung wie der Planet kreist. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Schwärme einst aus größeren Objekten bestanden, die dann auseinanderbrachen.

Der zwölfte Mond ist aber ein Sonderling: Der Himmelskörper mit weniger als einem Kilometer Durchmesser umrundet seinen Planeten alle anderthalb Jahre. Diese Umlaufbahn sei äußerst instabil und Kollisionen mit anderen Objekten wahrscheinlich, sagte Forscher Sheppard. Die Forscher wollen ihn nach Valetudo bennen, der Urenkelin Jupiters und Göttin der Hygiene und Gesundheit in der römischen Mythologie.

Viele Monde und noch mehr Vulkane

Nicht nur die Anzahl der Monde ist beim Jupiter kurios: Für einen Umlauf um die Sonne braucht der Planet fast zwölf Jahre, für eine Drehung um die eigene Achse aber weniger als zehn Stunden. Die Atmosphäre besteht vor allem aus Wasserstoff und Helium.

Die von Galileo Galilei 1610 entdeckten ersten vier Monde wurden nach den Geliebten des griechischen Gottes Zeus benannt: Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Auf Io entdeckten Forscher der US-Raumfahrtbehörde Nasa einen weiteren Vulkan neben den bisher 150 bekannten. Mit einem Infrarotmessgerät habe die "Juno"-Sonde aus rund 470.000 Kilometern Entfernung Daten gesammelt, die auf eine neue Hitze-Quelle auf dem Mond hindeuteten würden. Wissenschaftler schätzen, dass es noch rund 250 weitere geben könnte. "Juno" war 2011 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet und im Juli 2016 in der Umlaufbahn des Jupiter angekommen.

Quelle: ntv.de, swi/dpa

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