Nicht nur der Bauernhof härtet ab Handgespültes Geschirr schützt vor Allergien
17.10.2015, 21:25 Uhr
In der Spülmaschine gewaschenes Geschirr ist wesentlich sauberer.
(Foto: imago/CHROMORANGE)
Die Erfindung der Geschirrspülmaschine muss für die gestresste Hausfrau ein Segen gewesen sein. Doch für die Gesundheit der Kleinen ist das so gesäuberte Geschirr offenbar eher ein Fluch.
In Haushalten von Sieben- und Achtjährigen, in denen das Geschirr mit der Hand gewaschen wird, entwickeln die Kinder später im Leben seltener Allergien als in Haushalten, in denen der Geschirrspüler zum Einsatz kommt. Das haben Forscher in einer Untersuchung an Familien in Schweden herausgefunden. Für ihre Studie nahmen die Forscher die Lebensgewohnheiten rund um Küche und Ernährung von insgesamt 1029 Kindern unter die Lupe.
Das Risiko, eine allergische Erkrankung zu bekommen, lag bei den Kindern in Familien ohne Geschirrspüler bei 23 Prozent, bei Kindern in Familien mit Geschirrspüler dagegen bei 38 Prozent. Auf dem Geschirr zurückgebliebene Mikroben könnten die Ursache dafür sein. Diese kurbeln die Arbeit des Immunsystems der Kinder an und härten so ab.
Ganz ähnlich verhält es sich bei Kindern, die auf einem Bauernhof aufwachsen und deshalb schon früh im Leben mit vielen Tieren und Keimen in Kontakt kommen. Auch sie haben wesentlich weniger Allergien als Kinder, die in der Stadt aufwachsen. Auch wenn man bisher nicht genau weiß, wie man Kinder vor Allergien schützen kann, ist die sogenannte Hygienehypothese unter Experten weit verbreitet.
Frisches Obst und Erzeugerprodukte
Doch nicht nur die Art, wie man sein Geschirr spült, hat Auswirkungen auf das Allergie-Risiko bei Kindern. Die Forscher stellten fest, dass auch die regelmäßige Gabe von viel frischem oder roh eingelegtem Obst und Gemüse, selbst gekochtem Essen und der Verzehr von Lebensmitteln, die direkt beim Erzeuger gekauft wurden, das Risiko vermindert, im späteren Leben eine Allergie zu entwickeln.
Um auszuschließen, dass andere Faktoren das Ergebnis verfälschen, befragten die Forscher die Eltern der 1029 Kinder nach eigenen Allergien, ihrer Herkunft, den Bildungsstand der Mutter, der Wohnsituation, nach Haustieren, den Besuch einer Kindertagesstätte und ob das Kind Zigarettenrauch ausgesetzt ist und rechneten diese Faktoren aus ihren Ergebnissen heraus. Die Studienergebnisse sind im Journal Pediatrics veröffentlicht worden.
Quelle: ntv.de, jaz