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619 Millionen Menschen betroffen Schmerzender Rücken führt am häufigsten zu Krankschreibungen

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Rückenschmerzen: Erst Zwicken, dann Arbeitsunfähigkeit.

(Foto: picture alliance / Westend61)

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Sobald der Rücken schmerzt, entwickelt sich das Berufsleben schnell zur Folter. Das Problem ist entsprechend weltweit die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit, wie ein internationales Forschungsteam zeigt. Doch es gibt einige Wege zur Vorbeugung.

Schmerzen im unteren Rücken sind einer Analyse zufolge die weltweit häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Demnach litten 2020 weltweit 619 Millionen Menschen unter Schmerzen im unteren Rücken. Risikofaktoren dafür seien die Ergonomie des Arbeitsplatzes, Übergewicht und Rauchen, schreibt ein internationales Forschungsteam in der Fachzeitschrift "The Lancet Rheumatology". Im Jahr 2050 könnten bereits mehr als 840 Millionen Menschen weltweit unter solchen Beschwerden leiden.

Am häufigsten traten die Schmerzen altersstandardisiert in Ungarn und Tschechien auf, am seltensten auf den Malediven und in Myanmar. Unabhängig von Ländern und Regionen waren in allen Altersgruppen mehr Frauen als Männer betroffen, wobei die Unterschiede zwischen den Geschlechtern ab dem Alter von 75 Jahren deutlicher ausfielen.

Die Autoren untersuchten zudem die Krankheitslast durch diese Schmerzen und berechneten die Zahl der mit gesundheitlichen Einschränkungen verbrachten Lebensjahre. Demnach sind Schmerzen im unteren Rücken global die häufigste Ursache für Lebensjahre in schlechterer Gesundheit: 69 Millionen solche Lebensjahre gingen demnach im Jahr 2020 auf ihr Konto. Das bedeutet bei der Zahl an Betroffenen knapp neun Jahre pro Patienten.

Zwei Fünftel davon seien auf drei Risikofaktoren zurückzuführen. Dazu zählen ergonomische Faktoren am Arbeitsplatz - etwa häufiges Heben schwerer Lasten, langes Stehen oder ungünstige Sitzpositionen - sowie Übergewicht und Rauchen.

Was Betroffenen helfen kann

Problem dabei ist, dass der untere Rücken sowie das Kreuzbein Dreh- und Angelpunkt für die meisten Bewegungen des menschlichen Körpers sind. Gerade beim Sitzen werden diese häufig einseitig belastet. Um vorzubeugen, empfiehlt etwa die AOK, einen sportlichen Ausgleich. Dehnübungen wären hierbei wohl ein minimalinvasiver Schritt. Dafür reichen täglich bereits ein paar Minuten.

Um den Rücken in Sitzpositionen zu entlasten, soll zudem ein Keilkissen hilfreich sein. Das verhindert, dass das Becken nach vorne kippt, bringt zudem etwas Variation in die Haltung. Die einseitige Belastung wäre somit passé.

Beim Anheben schwerer Lasten ist zudem Technik wie auch eine vernünftige Stütze, zum Beispiel in Form eines Gewichthebergürtels, sinnvoll. Der plus die Bauchatmung stabilisieren den Rücken.

Quelle: ntv.de, tkr/dpa

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