Nobelpreis-Reigen beginnt wieder Wichtige und kuriose Fakten und Zahlen
02.10.2017, 09:55 Uhr
In Stockholm startet in dieser Woche die Bekanntgabe der diesjährigen Nobelpreisträger.
(Foto: AP)
Kaum eine andere Auszeichnung erregt so viel Aufmerksamkeit: Trotzdem lehnten Preisträger die Annahme auch schon ab - teils unter Zwang. Mit der Ehrung für Medizin beginnt heute die Bekanntgabe der diesjährigen Nobelpreise. In diesem Jahr gibt es mehr Geld.
In dieser Woche werden die Nobelpreise des Jahres 2017 bekannt gegeben. Seit 1901 werden die Preise jährlich verliehen. Die Namen der aktuellen Kandidaten gehören derzeit wohl zu den bestgehüteten Geheimnissen.
Am heutigen Montag beginnt der Reigen mit dem Medizinnobelpreis. Ein Überblick - von A wie Alfred bis Z wie Zeremonie:
- Fünf Preise stiftete der Industrielle und Philanthrop Alfred Nobel (1833-1896) in seinem Testament: Medizin, Chemie, Physik, Literatur und Frieden. Den Wirtschaftsnobelpreis lobte die Bank von Schweden "in Erinnerung an Alfred Nobel" im Jahr 1968 aus.
- Das Preisgeld beträgt neun Millionen schwedische Kronen (etwa 940.000 Euro), die sich die Preisträger derselben Kategorie teilen müssen. (In den vergangenen Jahren hatte es je acht Millionen Kronen gegeben.) Am häufigsten strichen Literaturnobelpreis-Träger die Summe allein ein - 105 Mal gab es nur jeweils einen.
- Zwischen 1901 und 2016 wurden die Nobelpreise insgesamt 579 Mal an 911 Preisträger, Einzelpersonen oder Organisationen, verliehen.
- Ein Drittel der Ausgezeichneten stammt aus den USA. Deutschland hat bislang 84 Nobelpreisträger - 29 aus der Fachrichtung Chemie und lediglich einen aus den Wirtschaftswissenschaften.
- Sechs Preisträger lehnten die Annahme ab. Der Franzose Jean-Paul Sartre (Literatur, 1964) und der Vietnamese Le Duc Tho (Frieden, 1973) taten es aus freien Stücken. Vier weitere wurden von Diktaturen - im nationalsozialistischen Deutschland und in der Sowjetunion - zur Ablehnung gezwungen.
- 49 Mal wurde ein Nobelpreis nicht vergeben - am häufigsten traf es den Friedensnobelpreis, der allein 19 Mal nicht verliehen wurde, zuletzt im Jahr 1972.
- 50 Jahre werden die Dokumente über die Diskussionen in der Nobel-Jury geheim gehalten.
- Die jüngste Preisträgerin war bisher die damals 17-jährige Pakistanerin Malala Yousafzai (Frieden, 2014), der älteste der 90-jährige US-Wissenschaftler Leonid Hurwicz (Wirtschaft, 2007).
- Mit einem Durchschnittsalter von 67 Jahren sind die Wirtschaftsnobelpreisträger die ältesten, die Physiker sind mit 55 Jahren die jüngsten.
- Der Literaturnobelpreis ging 28 Mal an englischsprachige Autoren, 14 Mal an französischsprachige, 13 Mal an deutschsprachige und elf Mal an spanischsprachige Autoren.
- Nur 48 Frauen finden sich unter den Preisträgern, unter ihnen die zweifache Nobelpreisträgerin Marie Curie (Physik, 1903 und Chemie, 1911). Die Wirtschaftswissenschaften mit nur einer Preisträgerin und die Physik mit lediglich zwei sind besonders dünn vertreten.
- In diesem Jahr gibt es 318 Vorschläge für den Friedensnobelpreis (2016: 357). Bislang wurden 104 Einzelpersonen und 26 Gruppen oder Organisationen ausgezeichnet.
- 21 Jahre musste die Birmanerin Aung San Suu Kyi warten, bis sie außer Landes durfte, um ihren Preis von 1991 entgegennehmen zu können. Andere Preisträger wie der 1938 gestorbene Deutsche Carl von Ossietzky und der in diesem Jahr gestorbene chinesische Dissident Liu Xiaobo wurden daran gehindert.
- Die Zeremonie zur Verleihung und das anschließende Festbankett zu Ehren der Ausgezeichneten findet in jedem Jahr am 10. Dezember im Rathaus von Stockholm statt. Geladen werden etwa 1350 Gäste, die 60 Tische werden mit 7000 Serviceteilen, 10.000 Silberbestecken und 5400 Gläsern gedeckt; 260 Kellnerinnen und Kellner sind für die Gäste zuständig.
Quelle: ntv.de, abe/AFP