"Kompletter Schutz" gegen das Virus Zika-Impfung schlägt bei Mäusen an
28.06.2016, 18:24 Uhr
Wird es bald einen Zika-Impfstoff für den Menschen geben? - Erste Versuche an Mäusen machen Hoffnung.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach der Epidemie in Süd- und Mittelamerika läuft die Entwicklung eines Zika-Impfstoffs auf Hochtouren. Der Durchbruch scheint nicht mehr weit. Zwei Impfstoffe werden schon an Mäusen getestet - offenbar mit großen Erfolg.
Zwei experimentelle Impfstoffe gegen das Zika-Virus haben sich einer Studie zufolge bei Versuchen mit Mäusen als wirksam erwiesen. Die Tiere hätten bei Laborversuchen schon nach nur einer Impfdosis einen "kompletten Schutz" gegen das Virus entwickelt, heißt es in einer im Fachmagazin "Nature" veröffentlichten Untersuchung.
Diese wecke "Optimismus", dass ein Zika-Impfstoff für den Menschen entwickelt werden könne, sagte Studienleiter Dan Barouch von der Harvard Medical School. Zugleich mahnte er "Vorsicht" an - schließlich lassen sich die Studienergebnisse von Mäusen nicht einfach auf den Menschen übertragen. Einer der beiden Impfstoffe basiert auf inaktivierten Zika-Viren, beim anderen handelt es sich um einen sogenannten DNA-Impfstoff.
Zika-Antikörper entdeckt
Das durch Stechmücken übertragene Zika-Virus grassiert derzeit in Süd- und Mittelamerika, Brasilien ist mit bislang rund anderthalb Millionen infizierten Menschen am stärksten betroffen. Das Virus kann bei ungeborenen Kindern Mikrozephalie auslösen, einen abnormal kleinen Kopf und damit einhergehende schwere Hirnschäden auslösen. Bislang sind mehr als 1600 Fälle bekannt.
Bei Erwachsenen wird das Virus unter anderem mit der seltenen Nervenkrankheit Guillain-Barré-Syndrom in Verbindung gebracht. Wegen der Zika-Epidemie rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Februar einen "weltweiten Gesundheitsnotstand" aus. Bislang gibt es noch keinen Impfstoff gegen das Virus.
Erst kürzlich machte eine weitere Entdeckung Hoffnung auf einen Impfstoff: Bei Menschen, die mit dem Denguefieber infiziert waren, seien Antikörper gefunden worden, die das Zika-Virus "neutralisierten".
Quelle: ntv.de, kbe/AFP