Frage & Antwort

Besondere Zeit im Jahr Warum werden im März die Tage schneller länger?

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Mehr Tageslicht im Frühjahr kann die Stimmung spürbar heben.

(Foto: IMAGO/Addictive Stock)

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Viele Menschen spüren deutlich, dass im März die Tage schneller länger werden. Das ist keine Einbildung, tatsächlich nimmt die Tageslichtdauer so stark zu wie in keinem anderen Monat im Jahr. Aber was ist der Grund dafür?

Um Weihnachten herum ist es in unseren Breiten gefühlt rund um die Uhr dunkel. Erst im Januar bessert sich die Lage, bis im Februar und März die Tage immer schneller länger zu werden scheinen. Ein Eindruck, der nicht täuscht: Tatsächlich wächst die Tageslichtdauer im März so schnell wie zu keiner anderen Zeit im Jahr.

"Die unterschiedliche Zunahme der Tageslänge ist auf die Neigung der Erdachse im Vergleich zur Bahnebene um die Sonne zurückzuführen", sagt Janine Fohlmeister vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam ntv.de. Die Erdachse ist um 23,5 Grad geneigt und weist immer in dieselbe Richtung. Daher ist bei uns die Tageslänge im Sommer auch deutlich länger als im Winter und ändert sich im Verlaufe des Jahres ständig.

Wellenförmiges Muster

Aber wieso werden die Tage beim Übergang von Winter zu Sommer nicht gleichmäßig länger? Die Lösung liefert die Mathematik: Die Anzahl der Tageslichtstunden an einem bestimmten Ort der Erde ist eine periodische Funktion der Zeit. Und das hat Konsequenzen: "Der Verlauf der Entwicklung in der Tageslänge entspricht einer Sinuskurve", sagt Fohlmeister. Jeder kennt diese gleichmäßige Welle aus dem Matheunterricht. Sie hat einen fixen Hoch- und Tiefpunkt.

Beim Umlauf um die Sonne entsprechen Sommer- und Wintersonnenwende dem höchsten und niedrigsten Punkt der Sinuskurve. "Um diese Zeitpunkte herum ändern sich die Tageslängen nur langsam", sagt Fohlmeister. Denn der Anstieg der Sinuskurve ist dann jeweils sehr flach. Am Tag nach der Wintersonnenwende am 21. Dezember war es in Berlin etwa nur sieben Sekunden länger hell. Zu Neujahr verlängerte sich die Tageslichtdauer immerhin schon um etwa eine Minute.

Höhepunkt um den 20. März

Zum Jahresbeginn wird der Anstieg der Sinuskurve dann immer steiler, was eine schnellere Zunahme der Tageslänge bedeutet. Zur Tagundnachtgleiche um den 20. März herum ist es am dramatischsten: In Berlin nimmt die Tageslichtdauer pro Tag dann um 4 Minuten und 7 Sekunden zu, in München um 3 Minuten und 31 Sekunden. Dann lässt das Tempo wieder nach und ab der Sommersonnenwende am 22. Juni geht es bergab mit der Tageslänge. Darüber dürfte sich zu dem Zeitpunkt jedoch kaum jemand beschweren - bei fast 17 Stunden Helligkeit pro Tag.

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Doch man ahnt es bereits: Während die Sinuskurve im Frühjahr für gute Laune sorgt, hat sie auch ihre Schattenseite. Denn im Spätsommer nimmt auch der Helligkeitsverlust spürbar an Fahrt auf. Rund um die Herbst-Tagundnachtgleiche am 23. September werden die Tage so rasant kürzer, wie sie im Frühjahr länger wurden. Danach verlangsamt sich das Ganze wieder. Aber zur Wintersonnenwende am 22. Dezember bleiben nur noch rund siebeneinhalb Stunden Tageslicht übrig.

Übrigens: Wem das alles zu aufregend ist mit den länger und kürzer werdenden Tagen, für den gibt es eine Lösung. Am Äquator ändert sich die Tageslänge über das Jahr hinweg nur minimal. Dort kann man sich immer auf etwas mehr als 12 Stunden Tageslicht freuen. Sonnenaufgang ist immer zwischen 6.15 Uhr und 6.30 Uhr morgens. Aber mal ehrlich: Das ist doch auf Dauer ein bisschen langweilig.

Quelle: ntv.de

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