Fundsache

Fund aus vorspanischer Zeit Archäologen legen Massengrab in Peru frei

In der Zitadelle von Chan Chan lebten zur Blütezeit etwa 30.000 Menschen.

In der Zitadelle von Chan Chan lebten zur Blütezeit etwa 30.000 Menschen.

(Foto: Ministerio de Cultura Peru)

Die Zitadelle von Chan Chan in Peru ist eine der bedeutendsten Ausgrabungsstätten Amerikas. Vor der Ankunft der Spanier ist die Siedlung das Zentrum der Chimú-Kultur. Nun finden Forscher dort 25 Skelette in einem Massengrab.

Archäologen haben im Norden Perus ein jahrhundertealtes Massengrab entdeckt. Bei den Ausgrabungen in der Zitadelle von Chan Chan wurden die Überreste von 25 Menschen, die meisten von ihnen Frauen und Kinder, sowie Dutzende Keramikgefäße und Werkzeug wie Nadeln zutage gefördert, wie der Archäologe Jorge Meneses sagte. Die Skelette seien sehr gut erhalten.

Chan Chan war das Zentrum des Chimú-Reiches, das sich in den Jahren 900 bis 1450 nach Christus entlang der Pazifikküste des heutigen Perus bis nach Ecuador erstreckte, bevor es in das Reich der Inka eingegliedert wurde. Die Zitadelle von Chan Chan war auf einer Fläche von etwa 20 Quadratkilometern errichtet worden, verfügte über zehn Paläste und beherbergte zu ihrer Blütezeit etwa 30.000 Einwohner. Sie gehört zu den bedeutendsten archäologischen Stätten in Amerika und zählt seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe, steht inzwischen aber auf der Rote Liste des gefährdeten Welterbes.

In Peru werden immer wieder Artefakte aus der präkolumbianischen Epoche entdeckt. Vor drei Jahren fanden Forscher in dem Ort Huanchaquito-Las Llamas unweit von Chan Chan Knochenreste von mehr als 140 Kindern. Der Zeitschrift "National Geographic" zufolge könnte es sich um Überreste des größten Kinderopfer-Rituals der Welt handeln. Demnach wurden die Kinder vor rund 550 Jahren offensichtlich während einer Opfergabe getötet.

Viele der gefundenen Skelette wiesen Schnitte am Brustbein auf, was auf eine rituelle Praxis zur Entnahme des Herzens schließen lässt, so die Forscher. Laut den Erkenntnissen starben die Kinder im Alter zwischen 5 und 14 Jahren.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa

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