Fundsache

Fundsache, Nr. 1343 U-581 vor Azoren, versenkt im 2. Weltkrieg

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In der Nacht zum 2. Februar 1941 versenkt ein britischer Zerstörer vor den Azoren das deutsche U-Boot U-581. Ein dreiviertel Jahrhundert später ist das Wrack gefunden. Für Meeresbiologen könnte es ein Schatz sein.

Tiefseefilmer haben vor den Azoren ein Wrack entdeckt, bei dem es sich um ein deutsches U-Boot handeln soll, das 1942 gesunken war. Mit ihrem Tauchboot machten Kirsten und Joachim Jakobsen vor der Azoren-Insel Pico in fast 900 Metern Tiefe Videoaufnahmen des Wracks, das mittlerweile von Korallen überzogen ist. Den Fund machten sie am Donnerstag öffentlich, dem 75. Jahrestag des Untergangs von U-Boot U-581.

Der Fund könne für Meeresbiologen von großem Interesse bei der Erforschung von Kaltwasserkorallen sein, sagte Joachim Jakobsen. Das U-Boot habe sich in ein künstliches Tiefsee-Riff verwandelt, an dem die Entwicklung von Korallen untersucht werden könne.

Das Heck von U-581.

Das Heck von U-581.

(Foto: Stiftung Rebikoff-Niggeler)

Jakobsen und seine Frau, die auf den Azoren leben und die Unterwasserwelt filmen, wussten schon seit mehreren Jahren von der ungefähren Lage des U-Boots. Aber erst nachdem sie ein Tauchboot gebaut hatten, das bis auf 1000 Meter Tiefe sinken kann, begannen sie im Frühjahr 2016 ihre Suche in dem rund 100 Quadratkilometer großen Gebiet. Am 13. September entdeckten sie schließlich das in zwei Teile zerbrochene Boot in 870 Metern Tiefe.

U-581 vom Kommandanten versenkt

Kirsten und Joachim Jakobsen haben britische und deutsche Dokumente zum Untergang von U-581 ausgewertet. Das U-Boot lief demnach in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar 1942 in den Hafen von Horta ein, um diesen auszuspähen. Gemeinsam mit einem zweiten deutschen U-Boot sollte es einen britischen Truppentransporter versenken, der den Hafen schwer beschädigt verlassen musste.

Bevor die U-Boote angreifen konnten, wurde U-581 allerdings von dem britischen Zerstörer HMS Westcott entdeckt. Als es im Südwesten der Insel Pico abtauchen und flüchten wollte, traf die Westcott das Heck mit einer Wasserbombe.

Der Kommandant gab daraufhin den Befehl, aufzutauchen. Damit das U-Boot nicht in feindliche Hände fällt, ordnete er an, die Ventile zu öffnen und versenkte U-581 damit. Den Angaben zufolge kamen vier Besatzungsmitglieder bei dem Angriff ums Leben, 41 Überlebende kamen in britische Gefangenschaft. Ein Offizier des U-Boots schwamm fünf Stunden an Land. Alle 42 überlebten den Zweiten Weltkrieg.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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