Fundsache

Fundsache, Nr. 1055 Überreste eines Mammuts

Ein Mammut (in Originalgröße) mit seinem Jungen in der nachgebauten Steppenlandschaft im Neanderthal Museum in Mettmann.

Ein Mammut (in Originalgröße) mit seinem Jungen in der nachgebauten Steppenlandschaft im Neanderthal Museum in Mettmann.

Der Klimawandel taut in Sibirien Jahrtausende lang gefrorene Böden auf. Immerhin: Forscher gelangen dadurch an ein gut erhaltenes Mammut. Sogar Teile von dessen Organen haben die Zeit überstanden. Es soll sich um ein Jungtier handeln, das freilich mehr als 40.000 Jahre auf dem Buckel hat.

Sensationsfund im ewigen Eis Sibiriens: Die Überreste eines etwa 40.000 Jahre alten, gut erhaltenen Mammuts haben Jäger im hohen Norden Russlands an Wissenschaftler übergeben. Nicht nur Haut und Knochen, sondern sogar Muskeln und einige innere Organe seien durch den Permafrost konserviert worden, teilte die Russische Akademie der Wissenschaften nach Angaben der Agentur Interfax mit. "Es handelt sich um einen Teenager, solche Funde gab es bislang nicht", sagte Gennadi Bojeskorow von der Akademie der Zeitung "Komsomolskaja Prawda".

Die Überreste fanden sich in einer Höhle an der Küste des Nordpolarmeers nahe dem Fischerdorf Jukagir in der Teilrepublik Jakutien knapp 5000 Kilometer nordöstlich von Moskau. Zu Ehren des Fundorts wurde das Mammut Jukka getauft. In Sibirien kam es in den vergangenen Jahren wegen des Klimawandels und des schmelzenden Permafrosts immer wieder zu spektakulären Mammut-Funden.

Neben Fleisch und Fisch gelagert

Einheimische Jäger hätten das Urzeittier bereits im August entdeckt, sagte Bojeskorow. "Sie wussten sofort, dass es ein Mammut ist. Dann brachten sie es in ihr Dorf und lagerten es in einem Schuppen, in dem sie Fleisch und Fisch aufbewahren."

Die Forscher schätzen Jukkas Alter auf etwa zehn Jahre. Das Jungtier habe 200 bis 250 Kilogramm gewogen und sei ungefähr zwei Meter lang gewesen. "Genaue Untersuchungen beginnen im Februar", hieß es. Dann würden Wissenschaftler aus aller Welt nach Jakutien reisen, darunter Paläontologen und Genetiker, sagte Bojeskorow. Mammuts, die zur Gattung der Elefanten gehören, starben vor mehreren tausend Jahren aus.

Quelle: ntv.de, dpa

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