Überschwemmungen in Brasilien Heftige Regenfälle legen Dinosaurierskelett frei
17.07.2024, 10:53 Uhr Artikel anhören
Die Größe der Knochen lässt laut den Forschern darauf schließen, dass der gefundene Dinosaurier bis zu 2,5 Meter groß war.
(Foto: Cappa/Rodrigo Temp Müller)
In Rio Grande do Sul führen Rekordniederschläge im Mai zu verheerenden Überschwemmungen, bei denen Dutzende Menschen sterben. Nachdem das Wasser zurückgewichen ist, kommen Überreste eines Dinosauriers zum Vorschein.
Forscher in Brasilien haben ein fast vollständig erhaltenes versteinertes Skelett eines 233 Millionen Jahre alten Dinosauriers entdeckt. Heftige Regenfälle im Bundesstaat Rio Grande do Sul hätten den Prozess der Erosion beschleunigt und dazu beigetragen, das Skelett freizulegen, sagte der Paläontologe Rodrigo Temp Müller, dessen Team von der Universität von Santa Maria die Knochen im Mai entdeckt hatte und nun den Fund vorstellte.
Die Erkenntnisse der brasilianischen Paläontologen wurden noch nicht von anderen Kollegen bestätigt und auch nicht in einem Fachblatt veröffentlicht, sie gehen aber davon aus, dass das Skelett der sehr frühen Saurierart der Herrerasauridae zuzurechnen ist. Diese lebten im Trias, als alle vorhandenen Landmassen noch Teil des Urkontinents Pangaea waren.
Die Größe der Knochen lasse darauf schließen, dass der gefundene Dinosaurier bis zu 2,5 Meter groß war, teilte das Team aus Brasilien der Nachrichtenagentur AP mit. Rodrigo Temp Müller sagte, er und seine Kollegen seien sehr aufgeregt über den Fund. "Zunächst schien es sich nur um ein paar einzelne Knochen zu handeln, aber als wir das Material freilegten, konnten wir feststellen, dass wir ein fast vollständiges Skelett hatten." Möglicherweise gebe es nur ein anderes Skelett dieser Art, das besser erhalten ist.
Die Forscher werden nun Untersuchungen durchführen, um festzustellen, ob das Fossil zu einer bereits bekannten Art gehört oder ob sie eine neue Art gefunden haben. Diese Arbeiten werden voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nehmen, da sie sehr sorgfältig durchgeführt werden müssen, um sicherzustellen, dass keine Schäden entstehen.
Fossilien kommen immer wieder nach Regenfällen zum Vorschein, da das Wasser das bedeckende Sediment entfernt. In Rio Grande do Sul wurden in diesem Jahr Rekordniederschläge gemessen. Dies führte im Mai zu verheerenden Überschwemmungen, bei denen mindestens 182 Menschen ums Leben kamen, wie der Zivilschutz des Bundesstaates mitteilte.
Müller sagte, dass aufgrund der starken Regenfälle immer mehr Fossilien zum Vorschein kämen. Es sei aber ein Wettlauf mit der Zeit, weil der Regen sie auch zerstören könne.
Quelle: ntv.de, mba/AP