Unterhaltung

Dschungelcamp, Tag 15 Der Vorhang fällt

Vorhang aus Kakerlaken und Sägespänen: Jay Khan in der Dschungel-Prüfung.

Vorhang aus Kakerlaken und Sägespänen: Jay Khan in der Dschungel-Prüfung.

Es ist angezählt: Der große Showdown beim Dschungelcamp steht bevor - ohne Möchtegern-Tarzan Jay Khan, ihn schickten die Zuschauer nach Hause. Doch wer schnappt sich die Krone?

Jippie! Yabba Dabba Doo! Olé Olé Olé! Wir haben endlich unseren Dschungelkönig ... Was? Sie meinen, das stimmt doch noch gar nicht. Herrschaftszeiten, ja! Aber, um es mit Thomas Rupprath auszudrücken: "Du musst zuhören, wenn ich was sage!" Also, was wir Ihnen eigentlich mitteilen wollten, ist: Jippie! Yabba Dabba Doo! Olé Olé Olé! Wir haben endlich unseren Dschungelkönig, werden wir heute Abend so laut in die Welt hinaus schreien, dass sogar Dirk Bach und Sonja Zietlow in Australien vor Schreck von ihrer Hängebrücke purzeln. Denn dann ist es auch schon soweit: Showdown, Finale oder, wie Mathieu Carrière es wohl formulieren würde, la grande finale. Sehr gefährlich - zumindest für zwei der drei von unseren noch verbliebenen Dschungel-Desperados.

Schatzsuche in der Schlammgrube: Thomas Rupprath (l) und Peer Kusmagk.

Schatzsuche in der Schlammgrube: Thomas Rupprath (l) und Peer Kusmagk.

15 Tage liegen jetzt hinter uns. Und was waren das für 15 Tage! Erst haben wir ein Playboy-Abonnement abgeschlossen, dann haben wir den Topmodel-Sender von unserer Fernbedienung getilgt, um anschließend für ein paar Cent bei Ebay jeden jemals erschienenen US5-Tonträger zu ersteigern (und wenig später zu verbrennen, weil die dann auf einmal niemand auch nur geschenkt haben wollte). Wir haben unsere Wohnung aufgegeben, sind in eine Kommune gezogen und haben der Supermarkt-Kassiererin einen Heiratsantrag gemacht, bloß um Froonck Matthée engagieren zu können - aber, klar, dass wir die nächsten 37 Jahre keinen Sex haben werden. Wir haben dufte Getränketipps für den kommenden Cocktail-Abend abgegriffen, unsere Englisch-Kenntnisse so dramatisch aufgebessert, dass our air still totaly away is, und ernähren uns nun schon seit einigen Tagen ausschließlich von Raclette in Peer Kusmagks Restaurant.
 

The Winner ...

Doch wie heißt es nochmal so schön? "The Winner becomes it all" - und so werden schon bald alle nur noch dem einen huldigen, der die Thronfolge von Ingrid van Bergen IV. antritt. Und auch (fast) alles, was bis dahin im fernen Australien geschah, wird Schall und Rauch sein. Nur der Vollständigkeit halber sagen wir Ihnen daher an dieser Stelle, dass Jay Khan und Katy Karrenbauer bei ihrer gemeinsamen Prüfung am 15. Tag im Camp zwei Sterne sowie unter anderem reichlich Eierschleim absahnten. "Dschungel-Memory" hieß die, nur für Oberschlau Jay war es sein erstes und letztes "Dschungel-Monopoly" - denn der Sänger hat sich verzockt und ist raus aus der Show. Zudem meisterten Peer und Thomas eine Schatzsuche, für die es zur Belohnung eine Pulle Tequila für die Gruppe gab. Hicks!

Doch nun ist es Zeit für ein Fazit über unsere wackeren Recken, die auszogen, die Kakerlaken und Maden das Fürchten zu lehren und sie zu ihren Untertanen zu machen. Natürlich ein Fazit, das wir nur auf Basis der uns bekannten Fernsehbilder treffen können. Und selbstverständlich ein ganz persönliches. Ja, das mag hart sein für Sie, aber Sie wissen ja: "Du musst zuhören, wenn ich was sage!"

Froonck Matthée: Dass der Wedding Planer als erster das Camp würde verlassen müssen, hatte vor Beginn von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" wohl niemand so wirklich gedacht. Die meisten hatten eigentlich erwartet, dass er uns mit total lustigen Hochzeits-Spielchen unterhalten würde. À la: Jay, wir gucken mal, ob Du Indira von den anderen mit verbundenen Augen an ihren Brüsten erkennst. Doch daraus wurde nichts. Matthées Auftritt glich eher einem sanften Wiegenlied als einem zünftigen Hochzeitsmarsch. Im Nachhinein kann er allerdings vielleicht auch froh sein, schon so früh aus dem Camp geflogen zu sein. So kam er darum herum, in der Jay-Sarah-Indira-Affäre in die Rolle eines der Trauzeugen schlüpfen zu müssen. Wir sagen: Vielen Doonk, lieber Froonck.

Eva Jacob: Ihr Stoffpudel wird uns ewig in Erinnerung bleiben. Ungeklärt ist nur die Frage, ob der vielleicht auch wie Peer Kusmagks Affe mit irgendetwas ausgestopft war (möglicherweise waren da ja Evas Schwestern drin?). Ansonsten blieb die Camp-Oma jedoch leider allzu unauffällig. Dabei hatten angesichts ihres Redeschwalls vor dem Einzug viele doch noch gemeint, sie würde zur härtesten Dschungel-Prüfung aller Zeiten mutieren. Froh sind wir darüber, dass sie ihre "Tante Muschi" drin behielt und wir sie nicht im kompletten Eva-Kostüm zu Gesicht bekamen.

Gitta Saxx: Das ehemalige "Playmate des Jahrhunderts" war die Einzige im Camp, der der Dschungel schon bald auf den Saxx ging. Zumindest war sie die Einzige, die das offen zugab. Ein wenig hatte man den Eindruck, eine Kontaktanzeige hätte ihr in etwa genauso weit geholfen wie die Teilnahme an der Sendung. Doch immerhin: Wer kann schon von sich sagen, seinen Geburtstag mal im Kreise von lauter kleinen Insekten und acht Star-Bugs feiern zu können? Ja, Sie können uns ruhig einen Verteidigungsminister schimpfen, den Witz haben wir bei Sonja und Dirk geklaut. Gitta jedenfalls war lieb - aber eben einfach zu lieb für die Dschungelkrone.

Sarah Knappik: Ach ja, Sarah. Zu ihr ist schon so viel gesagt. Allerdings muss man auch zugestehen, dass sie auf Grund der Ereignisse nach ihrem Auszug ein Stück weit rehabilitiert ist. "Jetzt wird's ernst, Alter", meinte sie, als sich das Drama im Camp immer weiter zuspitzte und rief zur Wahl von Peer Kusmagk und Rainer Langhans auf. Und wenn man das Verhalten so mancher der anderen Mitstreiter später beobachtete, dann könnte man schon meinen, dass sie womöglich gar keine so schlechte Menschenkenntnis an den Tag legte. Nur sich selbst schien sie so gar nicht zu kennen. Ähnlich erging es einstmals Giulia Siegel, die heute erklärt, das Dschungelcamp habe sie dazu gebracht, ihr Selbstbild zu revidieren. Vielleicht gelingt das ja auch Sarah Knappik. Weil ja bekanntlich aller guten Dinge fünf sind, lassen wir mal sieben grade sein und drücken unsere drei Daumen.

Rainer Langhans: Seine Verpflichtung für das Dschungelcamp erschien als großer Coup - und entpuppte sich doch als eher mittelmäßiger Schmus. Jedenfalls gab es für den Zuschauer nicht unbedingt einen Grund, vor Euphorie Kopf zu stehen, wenn Langhans sich darin übte, redselig wie eine Kakerlake zu sein. Allerdings haben wir ihm auch einige erhellende Einblicke in die Schönheit des Kommunen-Lebens zu verdanken und lecken seither unsere Teller auch nur noch ab, anstatt sie zu spülen. Und: In der großen Camp-Krise hob er sich mit seiner Besonnenheit und Altersgelassenheit wohltuend vom restlichen Mob ab. Dafür: Respekt!

(Foto: RTL / Stefan Menne)

Mathieu Carrière: Er dürfte wohl den größten Image-Gau aus dem Camp mit nach Hause nehmen. Wirkte er im Zusammenspiel mit Peer Kusmagk zunächst geradezu sympathisch, offenbarte er später die Charakterzüge, die manche ihm schon vor dem Dschungelcamp nachgesagt hatten. Die Art und Weise, wie er seinen Ex-Buddy am Ende schnitt und hinter seinem Rücken schlecht machte, war so schäbig, dass sie einen wünschen ließ, Peer hätte die Grille am Lagerfeuer doch nur allein gegessen. Auch Carrières Entschuldigung für sein Verhalten nach seinem Auszug aus dem Camp, wirkt nur bedingt glaubhaft. Eine richtige Männerfreundschaft wird das nicht mehr. Um nicht zu sagen: Ab ans Kreuz mit ihm (mit Klebeband, versteht sich).

(Foto: RTL / Stefan Menne)

Indira Weis: "Ich inszeniere nix", erklärte sie nach ihrer Rauswahl aus der Show, und weinte dabei so dicke Tränen, dass man es ihr glauben mochte. So könnte sie aus der wie auch immer gearteten Sache mit Jay Khan noch einmal ohne größere Blessuren in der Öffentlichkeit davon kommen. Tiefe Kratzer in ihrem Ansehen bleiben jedoch auf Grund ihrer zum Teil richtig bösartigen Lästerattacken gegen Peer Kusmagk. "Warum denn er? Warum denn nicht er, der andere?", meinte sie beim Auszug von Mathieu mit Blick auf Peer. Und wir meinen angesichts einer solchen Niedertracht und mit Blick auf Jay Khans lichter werdendes Haupthaar: "Warum denn er? Warum denn nicht sie, die andere?"

(Foto: RTL)

Jay Khan: Sagten wir, Carrière kommt mit dem größten Image-Gau aus dem Camp? Nun ja, der gute Jay dürfte mit ihm um diese Krone wetteifern. Aber macht ja nix, die Dschungelkrone wollte er ja eh nicht. Für Khan dürfte viel davon abhängen, wie er im Nachhinein die Dinge wieder gerade gebogen bekommt. Er muss glaubhaft klären, was an Knappiks schweren Vorwürfen, er habe sie geradezu bedroht, dran ist - oder auch nicht. Schön zu wissen wäre es auch, ob er immer mit weit aufgerissenen Augen in Richtung Kamera knutscht. Und schließlich sollte er ganz schnell sein Gequatsche im Mafia-Ton, Sarah wisse nicht, mit wem sie "rumfickt", revidieren. Im Affekt redet man schnell mal Unfug, aber eben nur im Affekt.
 

Katy Karrenbauer: Sie kam als Walter, wurde zur Camp-Mutti und geht wieder als Walter. Auch sie hat im Zuge des großen Camp-Dramas schwer Sympathiepunkte eingebüßt - allerdings bei weitem nicht so sehr wie etwa Mathieu. Unser besonderes Beileid verdient sie dafür, dass sie sich von Sarah gar Stromschläge verpassen lassen musste. Abzug gibt es indes dafür, dass sie uns einmal mit den Worten "Ich bin Sex" davon überzeugen wollte, ihre Endzahl 06 zu wählen. Verarschen können wir uns nämlich alleine. Doch wir sollten nicht allzu böse sein - schließlich wurde Katy soeben, ohne es schon zu wissen, via Pressemitteilung von ihrem Freund verlassen. Wir würden sagen: Hinter Gitter mit ihm.
 

Thomas Rupprath: Bei dem Ex-Schwimmer stellen wir uns eigentlich schon die ganze Zeit die Frage, ob zu viel Chlorwasser auf Dauer irgendwann zur Augenstarre führt. Sarah Knappik beschrieb ihn als "Mitläufer" - und genau so dürfte er einzuschätzen sein. Rupprath lässt gern den harten Max raushängen und fühlt sich unglaublich cool dabei. Sein Rudelverhalten brachte auch ihn dazu, teilweise extreme Mobbing-Angriffe gegen Peer Kusmagk vom Stapel zu lassen. Etwa als er nach seiner Wahl zum Teamchef den ohnehin schon von seiner Ausgrenzung schwer angegriffenen Schauspieler mit den Worten aufzog: "Peer macht heute alles." Oder ihn, als er seine Unterhose im See verlor, als "Tollpatsch" abstempelte. Dafür eine Kopfnuss, Herr Rupprath - wer hat denn bei der letzten Schatzsuche die Nuss geknackt?

Peer Kusmagk: Er ist ein Weichei und Softie durch und durch. Und mit seiner hibbeligen Art könnte er einem vermutlich schon schnell auf die Nerven gehen. Dennoch: Insgesamt hinterließ er einen authentischen und integeren Eindruck. Dass er Sarah Knappik in der Camp-Krise sein Ohr lieh, brachte ihn nicht nur zwischen alle Stühle, sondern ins Abseits und ließ ihn zum Mobbing-Opfer werden. Dabei verhielt er sich in vielerlei Hinsicht durchaus vernünftig, wenngleich die Wut der Camp-Mitbewohner, dass sie ihm vor einem Millionenpublikum ihre Hammer-Story erzählt hatte, dann aber vor ihnen allen zunächst nicht auspacken wollte, schon irgendwie verständlich war. Trotzdem stand Kusmagk am Ende der Sendung vom Freitag zusammen mit Jay Khan auf der Abschussliste. Da haben die beim RTL uns doch verschaukelt, oder?

Nein! Wie kommen Sie denn darauf, dass wir hier ganz subtil eine Wahlempfehlung aussprechen? Würden wir natürlich nie tun. Es wäre ja doch auch wirklich geradezu abstrus, wenn ausgerechnet ein Trash-Format wie das Dschungelcamp ein Zeichen setzen würde, dass unsere Gesellschaft Ausgrenzung und Mobbing nicht goutiert.

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Quelle: ntv.de

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