Dschungelcamp, Tag 14 Es kann nur einen geben
28.01.2011, 08:24 Uhr
Im Camp ausgegrenzt und isoliert: Peer Kusmagk.
Indira Weis ist raus - und die Art ihrer Beziehung zu Jay Khan in den vergangenen Tagen noch immer nicht ganz geklärt. Dafür wird mehr und mehr deutlich, dass wohl nur einer das Ding gewinnen darf.
Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit, da zogen elf tapfere Recken aus in ein fernes Land, ganz weit weg von ihrem Zuhause. Mutig war ein jeder von ihnen, doch ihre Schar war illuster: Die kleine Hexe Sarah, die zarte Elfe Gitta, der lustige Hobbit Eva, der knochige Weise Rainer, der grummelnde Ork Katy, der edle Ritter Jay, der stolze Marktschreier Mathieu, der pummelige Hofnarr Froonck, die dralle Amazone Indira, der getreue Knappe Thomas und Zauberer Peer mit dem Zylinder.
Sie alle gehorchten einem Gott. Sein Name war gar unaussprechlich, doch die Schriften haben ihn uns nun mal so gelehrt: RTL. Was unsere wagemutigen Helden auf ihrer Reise bis ans andere Ende der Welt einte, war die Suche nach dem Heiligen Gral. Niemand wusste bestimmt um seine Kräfte. Nur wie er beschaffen sei, offenbarte die Überlieferung: Eine Krone aus dem feinsten Gestrüpp und ein Zepter aus dem stärksten Edelholz.
Doch der Gott, er war nicht nur ein guter Gott. Zwar wies er den Ausgezogenen den Weg in ein Lager, doch belegte er sie auch mit einem Fluch. Stets zum Morgengrauen entsandte er zu ihnen einen dicken Zwerg und eine blonde Fee, die schon bald einen nach dem anderen aus ihrer Mitte rissen. Und am dreizehnten Tag hatte der Fluch schon fünf Heroen hinfortgerafft. Der letzte, den er heimsuchte, war Mathieu. Doch der machte sich nicht viel daraus und stürzte sich, zurück von seinem Abenteuer, sogleich voll Wonne in des Ozeans Fluten.
Eine ganz neue Prüfung
Aber der Fluch war noch nicht alles, womit der Gott die Recken züchtigte. Auch gar schwere Prüfungen hatte er sich für sie erdacht, auf dass sie bewiesen, dem Empfang des Grals würdig zu sein, wollten sie nicht vor Hunger darben. Gar oft traf es die kleine Hexe Sarah, denn sie trieb in den Augen des Gottes zu viel Schabernack. Auch überwarf sie sich mit ihren Kumpanen und kehrte ihnen alsbald sogar aus freien Stücken den Rücken. So kam es, dass, als die Sonne zum 14. Mal über dem Lager stand, nur noch fünf Helden an der ihnen zugewiesenen Stätte ausharrten: Thomas, Katy, Jay, Indira und Peer.
Nun, da es soweit war, unterzog der Gott sie einer ganz neuen Prüfung, die sie so noch nicht erfahren hatten. Denn bis dahin hatten sie von ihrer Ehrbarkeit stets nur allein oder Seit an Seit Zeugnis ablegen müssen. Jetzt aber stellte sie der Gott alle gemeinsam vor eine Aufgabe, deren Ziel es war, den Sternen in einem wahrlich trüben See zu folgen. Das Weibsvolk ward auserkoren, die Himmelskörper in dem Gewässer auszurichten. Den männlichen Haudegen indes oblag es, sich von einer Anhöhe an einem Stock zwischen zwei Seilen durch die Lüfte zu schwingen, auf dass sie im freien Fall die Sterne mit ihrem Leib zerschmettern mögen. Doch die Mannen schlugen sich gar schlecht bei dieser Prüfung. Nur Ritter Jay vollbrachte es, darin wenigstens einmal zu gefallen. Der Gott tat grollen und entließ die fünf Helden mit kargem Lohn zurück ins Lager, so dass sie bei Reis und Bohnen über ihr Versagen sinnieren könnten.
Jay von schöner Gestalt
Doch als wären der Fluch, die Prüfungen und Entbehrungen, die ihnen auferlegt worden waren, nicht schon Ungemach genug, erzürnten die wackeren Recken den Gott auch durch ihr Gehabe. Denn der einst als so ruhmreich geltende Ritter Jay von schöner Gestalt offenbarte wenig Edelmut und versuchte gar, den Gebieter und sein ganzes Himmelsvolk zu hintergehen. Mit all seiner Manneskraft umwarb er die anmutige Amazone Indira, so dass alsbald ein jeder meinen konnte, er habe sie zu seinem Burgfräulein auserkoren. Aber schon die kleine Hexe Sarah hatte Zweifel an des Ritters Aufrichtigkeit. Und auch dem Gott ward rasch gewahr, dass die Liebelei der beiden nicht ohne Fehl und Tadel war.
Der Gott war verwirrt ob solcher Irrungen seiner Recken. Hatten Ritter Jay und Amazone Indira ihn gar schon seit Beginn der Gralssuche zu täuschen gedacht? Hatten sie im Hoffen auf seine Gunst Verabredungen getroffen? Oder hatten sie sich ihre gemeinsame Opfergabe erst im fernen Land ersonnen? Trotz seiner nahezu unumschränkten Allmacht, alles zu sehen und zu hören, ward der Gott nicht ganz schlau aus all dem. Aber wenigstens eine Gewissheit tat sich ihm kund: Das Bad, das die beiden, die Münder und Leiber eng umschlungen, genommen hatten, ward nur zur Schau getragen, um ihm zu gefallen.
"Ich will nicht als Schlampe dastehen"
Die tapfere Amazone ward hernach von ihrem Gewissen gepeinigt und weinte gar bitterlich. Sie wollte ja nichts tun, "was nicht richtig ist". Als Ritter Jay sie so entdeckte und fragte, was sie denn so betrüblich stimmte, da nahm sie kein Blatte vor den Mund: "Ich will nicht irgendwie als Schlampe dastehen." Die Unterredung, der der Gott dann lauschte, gebar ihm die Erkenntnis, dass hier wohl keine ausgeklügelte Verschwörung der beiden im Gange sei, wohl aber "inszeniertes Getue", mit dem die holde Indira wahrscheinlich nicht als Letztes das Bad meinte.
So erleuchtet kam der Gott zu dem Schlusse, dass wenigstens die Amazone von Zuneigung zu dem Manne geleitet ward, ehe das Liebesspiel zum Mummenschanz verkam. Welche Absichten indes Ritter Jay hegte, als er dem Weib den Hof machte, wissen noch immer nur die Alchemisten. Ist er ein Scharlatan? Oder doch einfach nur ein - echter - Kerl, wenn er da sagt: "Aber ich sehe nicht, dass jetzt der Kuss oder unsere Liebelei miteinander gleichsetzt und grundvoraussetzt, wir müssen jetzt zusammen sein."
Doch ehe weiteres Licht die dunkle Ungewissheit durchdringen konnte, ertönte am Firmament ein Donnergrollen. Denn der Gott zürnte und fragte sein Himmelsvolk, wer für den Betrug bezahlen müsse. Das Volk befand, Indira solle vom Fluch heimgesucht werden, so dass sie nicht länger nach dem Gral streben könne. Der Gebieter staunte, dass es die Amazone und nicht den Ritter traf. Doch weil er nicht gegen den Willen seiner Getreuen handeln wollte, verbannte er, wie ihm aufgetragen, das Weib aus dem Lager.
Peer im Abseits
Aber nicht nur der Gott war erbost. Dass schon die kleine Hexe Sarah der Liebelei des scheinbaren Edelmanns und seiner Gespielin keinen Glauben schenken mochte, hatte auch bei unseren Helden untereinander viel Zankerei entfacht. Gar übel mitgespielt wurde Zauberer Peer, ob seines Strebens nach Harmonie unter den Abenteurern. All die einst so stolzen Helden wandten sich hinterlistig von ihm ab. Ja, selbst seine vormals engsten Kumpanen wie Mathieu sprachen ganz und gar Böses hinter seinem Rücken: "Er hat meiner Ansicht nach ADS."
Als der Gott das sah, da erzürnte ihn das mehr als alles andere zuvor. Und er beschloss, den garstigen Untertanen eine bittere Lektion zu erteilen. Doch nicht sofort, sie sollte langsam und schmerzhaft werden, ehe sie am 16. Tag ein für alle Mal für ihre Missetaten büßen würden. "Es kann nur einen geben, der den Gral finden darf", rief der Gott so laut, dass es durch den ganzen Himmel hallte. "Und das ist Peer! Die Reinheit des Herzens muss obsiegen!"
Ach ja: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
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Quelle: ntv.de