Sex à la "Girlfriend Experience" Elvis' Enkelin spielt Luxus-Callgirl
11.04.2016, 16:19 Uhr
Jura-Studentin wird Callgirl - so die Geschichte der Serie "The Girlfriend Experience".
(Foto: Facebook/The Girlfriend Experience)
Liebe kann man nicht kaufen. Doch bis auf dieses unwesentliche Detail lassen sich Nähe und Sex erwerben. Basierend auf Steven Soderberghs gleichnamigem Film erforscht die Serie "The Girlfriend Experience" Erotik als Ware.
"Hör' nicht auf zu atmen", so lautete der beste Ratschlag, den Christine Raede bislang bekommen hat. Jedenfalls behauptet sie das in einem der unzähligen Bewerbungsgespräche, die der fleißigen Jurastudentin schließlich ein erstklassiges Praktikum einbringen werden. Sich für Sex bezahlen zu lassen, das hat Christine niemand so richtig geraten. Sie tut es trotzdem.
Mit seinem Film "The Girlfriend Experience" etablierte Regisseur Steven Soderbergh 2009 Porno-Alumna Sasha Grey als klugen Kopf mit Schauspieltalent, das über einen vorgetäuschten Orgasmus hinausreicht. Der amerikanische Sender Starz hat sich von der Filmvorlage zu einer gleichnamigen Serie inspirieren lassen. Mit dem Start des Formats in der vergangenen Nacht launcht der Sender auch seine Streaming-App.
Der Kunde ist König
Riley Keough ist nicht nur Elvis' Enkelin, sondern auch eine talentierte Schauspielerin.
(Foto: Facebook/The Girlfriend Experience)
Die Idee des Excort-Services wird im Gegensatz zu anderen Formen der Prostitution oft romantisiert - sei es in der poppig-humorvollen Variante der britischen Serie "Secret Diary of a Call Girl" oder eben düster-verrucht wie bei "The Girlfriend Experience". Auch bei Geschäften mit Sex ist der Kunde König. Da hilft es wenig, dass Christine, bei Nacht Chelsea, eine jugendlich selbstbewusste Form der Überlegenheit auf den Leib geschneidert bekommt. Sie verlangt, dass ein Kondom benutzt wird? Sie muss sich durchsetzen. Man mag sich nicht vorstellen, wie solche Auseinandersetzungen ganz ohne Hochglanzfilter in der Realität ablaufen.
"Du kannst sein, wer auch immer du sein möchtest." Diesem Versprechen gibt Christine sich hin, wenn sie die alternden Geschäftsmänner manipuliert. Wenn sie sie glauben lässt, es sei nicht nur das Geld, was sie zu später Stunde lustvoll stöhnen lässt. Wenn sie mit ihren Unsicherheiten spielt, ihnen ihre geheimsten Gelüste entlockt.
Voyeurismus bleibt unbefriedigt
Weil Elvis-Enkelin Riley Keough als Christine beziehungsweise Chelsea zu Beginn von "The Girlfriend Experience" zwar eine Menge Haut zeigt, über ihre Motive jedoch reichlich wenig enthüllt wird, muss der Zuschauer einen eher müden Start der Serie in Kauf nehmen. Vielleicht markiert jedoch genau dieser Moment von letzten Endes unbefriedigtem Voyeurismus den Punkt größtmöglicher Authentizität.
So wenig sicher "The Girlfriend Experience" das Innenleben seiner Charaktere zeichnet, so vage geht das Format auch mit seinem Genre um. Ungewöhnlich erzählt in knapp 30 Minuten pro Folge ist die Serie mal Drama, mal Thriller, mal Sex-Geschichte, mal Konzern-Krieg. Stabilität verleiht "The Girlfriend Experience" vor allem Nachwuchsdarstellerin Keough. Die 26-Jährige kann bereits mit Auftritten in "Magic Mike" und "Mad Max" aufwarten und wird sicherlich noch den ein oder anderen dicken Fisch an Land ziehen - nicht nur, weil ihre Mutter Lisa Marie Presley heißt. Wer ihrem Spiel gern zusieht, wird "The Girlfriend Experience" trotz nicht auserzählter Stellen folgen. Alle anderen könnten nach ein paar Folgen abschalten.
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Quelle: ntv.de