Niederlage für Phoenix und Gaga "Joker"-Sequel floppt an den Kinokassen
07.10.2024, 13:25 Uhr Artikel anhören
Hat derzeit nichts zu lachen: Joaquin Phoenix als "Joker".
(Foto: dpa)
Enttäuschung für Joaquin Phoenix und Lady Gaga: Ihr neuer Film "Joker: Folie à Deux" bleibt an seinem Startwochenende weit hinter den Erwartungen zurück. Schuld daran könnte vor allem die Entscheidung sein, aus dem psychologischen Thriller ein Musical zu machen.
Regisseur Todd Phillips dürfte gerade so wenig zum Lachen zumute sein wie der Hauptfigur zu Anfang seines neuen Films "Joker: Folie à Deux". Die "Joker"-Fortsetzung ist zum Kinostart in den USA mit einem geschätzten Einspielergebnis von knapp 40 Millionen Dollar weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben, wie "The Hollywood Reporter" berichtet.
Für "Joker: Folie à Deux" mit den Topstars Joaquin Phoenix und Lady Gaga in den Hauptrollen hatten Experten mit mindestens 50 bis 60 Millionen Dollar an den ersten Tagen gerechnet. Aber die Prognosen wurden dem Bericht zufolge im Laufe des Startwochenendes immer weiter nach unten korrigiert, da die Besucherzahlen zurückgingen - zuletzt auf 47 Millionen Dollar, doch nicht einmal diese Marke konnte der Film knacken. Schuld an der unglücklichen Entwicklung sei laut "The Hollywood Reporter" eine "schlechte Mundpropaganda".
Das Sequel liegt mit gigantischem Abstand auch hinter den bisherigen Kino-Spitzenreitern dieses Jahres. Der Pixar-Streifen "Alles steht Kopf 2" etwa fuhr an seinem Startwochenende rund 154 Millionen Dollar ein, bei "Deadpool & Wolverine" waren es gar knapp 211 Millionen Dollar. Mit einem Budget von rund 200 Millionen US-Dollar war "Joker: Folie à Deux" zudem mehr als dreimal so teuer in seiner Produktion wie der gefeierte Vorgänger.
Ein zu gewagter Genre-Griff?
Hinzu kommt, dass nationale wie internationale Kritiker teils vernichtende Verrisse zu "Joker: Folie à Deux" verfasst haben. Das bisherige Kinopublikum zeigte sich ebenfalls enttäuscht von der "Joker"-Fortsetzung, wie diverse Bewertungsseiten im Internet belegen. So fallen bei "Rotten Tomatoes" derzeit lediglich 33 Prozent der Kritikerstimmen und sogar nur 31 Prozent der Publikumsmeinungen positiv aus.
An der Schauspielleistung von Joaquin Phoenix gibt es zwar wieder einmal nichts zu meckern und auch Lady Gaga als neue Figur Harley Quinn weiß Kritikern zufolge durchaus zu überzeugen. Als größer Kritikpunkt wird jedoch die für viele nicht nachvollziehbare Entscheidung von Phillips moniert, aus dem Film ein Musical zu machen. Wie auch ntv.de befand, nimmt dieser künstlerische Schwerpunkt der düsteren, destruktiven Geschichte viel von ihrer erzählerischen Wucht. Für Fans, die sich auf eine Fortsetzung des psychologischen Thriller-Pfads des ersten Teils gefreut hatten, ist das wohl eine Enttäuschung.
Besser lief es für "Joker 2" aber offenbar außerhalb der USA, wo der Film bisher 81,1 Millionen einspielte. Die Erwartungen von 121,1 Millionen weltweit konnte der Streifen damit erfüllen, aber auch hierzulande kam "Joker: Folie à Deux" nicht gut aus den Startlöchern. Laut den Zahlen des Branchenmagazins "Blickpunkt: Film" zu den deutschen Kinocharts waren es am Startwochenende 351.000 Besucher, die für 4,2 Millionen Euro Umsatz sorgten.
Rückendeckung von Ford Coppola
Rückendeckung erhält der "Joker"-Filmemacher aber ausgerechnet von einem Regie-Altmeister, der derzeit sogar noch stärker angezählt wird: Francis Ford Coppola, dessen selbst finanziertes, 120 Millionen US-Dollar teures Mammutprojekt "Megalopolis" aktuell krachend an den Kinokassen scheitert, verfasste eine kleine Brandrede zugunsten seines Kollegen.
Auf seiner offiziellen Instagram-Seite schrieb der 85-Jährige: "Die Filme von Todd Phillips wissen mich stets zu begeistern, und ich genieße sie voll und ganz. Schon seit dem wundervollen 'The Hangover' ist er dem Publikum immer einen Schritt voraus und macht nie das, was die Zuschauer erwarten. Herzlichen Glückwünsch zu 'Joker: Folie à Deux'!"
Quelle: ntv.de, lpe/spot