Unterhaltung

Vip Vip, Hurra! Melody Haases Körper ist kein Produkt

IMG-4212.jpg

Warnt vor Erotikplattformen wie OnlyFans: Reality-Sternchen Melody Haase.

(Foto: Imago)

Artikel anhören
00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden

Viele Betriebe finden keine Azubis mehr. Der Bewerbermangel ist gravierend. Denn immer mehr junge Menschen lehnen die klassische Berufsausbildung ab, wollen Stars, Promis oder Influencer werden. Melody Haase warnt jetzt eindringlich vor den Gefahren, sein Geld auf Erotik-Plattformen wie OnlyFans verdienen zu wollen.

Irgendwann, gefühlt im Jahre 1855, sagte meine Großmutter mal zu mir: "Lehrjahre sind keine Herrenjahre". Ich hatte gerade die Schule beendet und eine Ausbildung begonnen - eine Entscheidung, die ich schon bald schmerzlich bereute. Ich arbeitete in der Gastronomie, wurde viel herumkommandiert, von Oberkellnern um mein eigenes, hart erarbeitetes Trinkgeld betrogen und schrubbte permanent Überstunden, die nicht entlohnt wurden. Ich war 17 Jahre alt und hatte in der Regel fast eine 60-Stunden-Woche. Wie mir ging es vielen Azubis. Gerade die Gastronomie war und ist noch immer nichts für Menschlein, die zartbesaitet sind.

Schon damals dachte ich immer wieder darüber nach, die Ausbildung abzubrechen, weil ich mich ungern wie eine Leibeigene behandeln ließ. Es gibt natürlich auch jede Menge Arbeitsplätze und Ausbildungen, bei denen ein tolles Arbeitsklima herrscht. Ich für meinen Teil hatte aber Pech. Gusche zu, Aufmucken unerwünscht. Im Jahre 1855 gab es natürlich noch kein Social Media. Aber ich dachte dennoch öfter darüber nach, wie ich auf schönere Art und Weise meine ersten Penunsen verdienen könnte. Statt Influencerin zu werden, ging ich zur Uni und mache seitdem, wie es so schön heißt, "irgendwas mit Medien".

Nicht selten lese ich dieser Tage über das große Dilemma vieler Branchen, dass freie Ausbildungsplätze nicht besetzt würden, Bewerbungen ausblieben - der Nachwuchs sich schlicht nicht mehr für "gewöhnliche Berufe" interessiere. Eine Freundin, die in einem Berliner Hotel an der Rezeption arbeitet, erzählte mir neulich, eine ihrer Kolleginnen sollte letztes Jahr in Rente gehen. Man habe sie aber gefragt, ob sie noch ein wenig bleiben könne, denn "die jungen Leute von heute scheinen allesamt reich und berühmt werden zu wollen".

Große Brüste, großer Po, laszive Posen

Die sozialen Medien bieten sehr viele Möglichkeiten. Aber natürlich kann nicht jeder Influencer oder Social-Media-Star werden. Wenn man aber sieht, wie viel (schnelles) Geld man mit Kooperationen und Co. verdienen kann, ist es verständlich, dass vor allem junge Menschen versuchen, Kohle im Netz zu machen. Am besten von zu Hause aus. Ich kenne Heranwachsende, die ihren Vorbildern nacheifern und sich mit 16 Jahren die Lippen aufspritzen lassen, um auf Instagram durchzustarten. Die Gefahren sind vielen gar nicht bewusst. Schnell landen Clips, in denen sie sich freizügig präsentieren, auf Plattformen wie Pornhub. Das Internet vergisst nicht.

Eine, die um die negativen Seiten des schnellen Geldes ganz genau weiß, ist die ehemalige "Deutschland sucht den Superstar"-Kandidatin Melody Haase. Dem einen oder anderen ist das Reality-Sternchen eventuell durch diverse TV-Formate wie "Adam sucht Eva" bekannt. In diesem Jahr flog sie als Dschungelcamp-Ersatzkandidatin mit nach Australien und bei RTL+ können die Zuschauer die 29-Jährige in "The Real Live -#no filter" in ihrem Alltag begleiten.

Die Influencerin fällt vor allem durch ihr Aussehen und ihre freizügigen Fotos auf. Große Brüste, großer Po, laszive Posen. Lange Zeit präsentierte Haase sich, wie etliche Promis, auf der Erotikplattform OnlyFans. Da ist doch nichts dabei, denken viele. Es gäbe dort pikanten Content von selbstbewussten Frauen, die nur zeigen, was sie auch wirklich wollen. Und außerdem zeigt Wendlers schwangere Freundin Laura Müller auf OnlyFans sogar ihren Babybauch!

OnlyFans - eine "Einstiegsdroge ins Erotik-Geschäft"

Doch Melody Haase warnt jetzt vor der Erotikplattform: "Ich möchte mich sehr stark von dieser und von Plattformen ähnlicher Natur distanzieren. Ich halte diese Plattform für durchaus schädlich." Sie spricht vor allem von der Gefahr, in die Sexarbeiter-Szene zu rutschen. Denn immer wieder würde einem verharmlosend suggeriert, es handle sich dabei um einen ganz normalen Job. In der Dokumentation "Money Shot: The Pornhub Story" erzählen teils sehr junge Frauen, wie sie sich für Geld vor der Kamera ausziehen. Der Arbeitsplatz: das eigene Wohnzimmer.

Für Haase aber sind Plattformen wie OnlyFans eine "Einstiegsdroge ins Erotik-Geschäft". So sagte die 29-Jährige in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung: "Dieser Schritt wird einem dort sehr einfach gemacht, da das Ganze als Lifestyle angepriesen wird." Und weiter: "Es ist ein richtiger Rausch. (…) Dein Körper wird immer mehr zum Produkt und das hat am Ende nichts mit mir als Mensch zu tun. Das war nicht ich."

Mehr zum Thema

Schnell seien aus anfänglichen Fotos, auf denen sie sich lasziv in Unterwäsche auf dem Bett rekelte, immer freizügigere Clips geworden. Für eine Kooperation habe sie sogar mal an einem Dreh teilgenommen, für den "ein komplettes Set (...) mit Betten, professionellen Lichtern und mehr" aufgebaut worden sei und das wie "für einen Porno-Dreh" gewirkt habe.

Andere vor den Gefahren warnen, das sei jetzt Haases Anliegen: "Man kann sich damit privat als auch beruflich viele Möglichkeiten verbauen. Für mich wird es sicher nicht einfach, nach meiner Bekanntheit bei OnlyFans wieder einen normalen Beruf zu finden."

Quelle: ntv.de

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen