Verschwörungstheoretiker ade Rapper Haftbefehl gibt sich geläutert
04.04.2021, 11:46 Uhr
Rapper sind generell "sehr anti", sagt Haftbefehl.
(Foto: imago images/Future Image)
"Corona, das gibt's." Haftbefehl hat sich von Mythen und Weltverschwörungen losgesagt. Der 35-jährige Rapper geht inzwischen kritisch mit seiner Vergangenheit um - im Gegensatz zu manch anderem Kollegen aus der Musikbranche.
Der deutsche Rap-Musiker Haftbefehl sieht sich als Ex-Verschwörungstheoretiker. "Ich habe über Chemtrails gerappt. Ich habe auch über die Rothschilds gerappt", sagte der Hip-Hop-Star - mit bürgerlichem Namen Aykut Anhan - dem Magazin "Der Spiegel". "In Anführungsstrichen, weil ich damals nicht überzeugt von diesen Dingen war. Ich war jung und wirklich noch auf der Straße unterwegs. Auf der Suche nach irgendwas. Eine verlorene Seele. Mittlerweile sehe ich das ganz anders."
Er habe sich schon öfter "entschuldigt für diese Sachen", betonte der 35-Jährige. "Ich war ja selber mal Verschwörungstheoretiker, in Anführungsstrichen, aber, ganz ehrlich: Corona, das gibt's." Auf die Frage, warum Rap einen Hang zu Verschwörungstheorien habe, sagte Anhan: "Weil Rapper generell sehr anti sind. Sie schwimmen nicht mit dem Strom. Sie schwimmen dagegen."
Zuletzt hatte in der deutschen Musik-Branche die Sängerin Nena für Aufsehen gesorgt. Die 61-Jährige hatte auf Instagram die eskalierten Proteste gegen Corona-Regeln in Kassel verteidigt. "Nena hat sich bei den Menschen in Kassel bedankt, die mit der derzeitigen Politik und den unmenschlichen Zuständen, die hier herrschen, nicht einverstanden sind und dafür auf der Straße waren", teilte ihr Management seinerzeit mit. Sie gehöre keiner Gruppe oder Partei an. "Die Behauptung, Nena würde sich mit 'Chaoten' und 'Rechten' gemeinmachen, ist absurd und ein Schlag ins Gesicht der Tausenden friedlichen Menschen, die dort demonstriert haben."
In Kassel waren am 20. März nach Polizeischätzung mehr als 20.000 Menschen gegen Corona-Eindämmungsmaßnahmen auf die Straße gegangen. Viele Demonstranten hielten sich nicht an die Auflagen, einen Mund-Nasenschutz zu tragen. Während eines illegalen Demonstrationszugs kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa