Brutal, witzig und ordentlich derb So tickt Deadpool, der neue Superheld
06.08.2015, 15:47 Uhr
Ryan Reynolds' Deadpool ist ein echter Kerl - er metzelt, prollt und bettet sich gern auf Bärenfell.
(Foto: Twitter/deadpoolmovie)
Wie viele Comic-Adaptionen kann die Filmwelt noch vertragen? Seit der erste "Deadpool"-Trailer online kursiert, ist klar: noch mindestens eine. Der Held im roten Ganzkörperanzug ist ein unflätiger Brutalo und verspricht gerade deswegen spannendes Kino.
Es ist nicht das erste Mal, dass Ryan Reynolds sich ein Superheldengewand überwirft. Er hat es schon mehrfach probiert. Einmal 2009, als er in "X-Men Origins: Wolverine" einen Kurzauftritt als Deadpool hinlegte, und dann nochmal 2011, als er Marvels Green Lantern sein Gesicht lieh. Doch letzterer Film floppte grandios. Nur vier Jahre später vertraut der Comic-Gigant Reynolds trotzdem noch einmal einen seiner großen Charaktere an. In frischem Deadpool-Gewand darf er erneut Lead-Superheld sein.
Der neue "Deadpool"-Film kommt zwar erst 2016 in die Kinos, ein erster Trailer allerdings gibt Fans bereits einen Vorgeschmack auf das, was sie erwarten dürfen - und die Erwartungen dürften hoch sein. Deadpool zählt schließlich zu den beliebtesten Charakteren des Marvel-Universums. Oft spricht er den Leser direkt an. Jedenfalls gelingt es ihm, Massen zu begeistern trotz oder gerade aufgrund seiner Sperrigkeit. Er ist ganz offensichtlich psychisch instabil, aber er ist auch unterhaltsam.
Mensch-Mutant wie Wolverine
Deadpools bürgerlicher Name ist Wade Wilson. Als Teenager reißt er von zu Hause aus, wo er Eltern zurücklässt, die ihn misshandeln. Er lässt sich zum Killer ausbilden und verdient fortan sein Geld als Söldner. Nachdem bei ihm eine Krebserkrankung festgestellt wird, nimmt er an einem Forschungsprojekt der Regierung teil.
Im Rahmen von "Weapon X" werden menschliche Körper aufgerüstet. Auf diesem Weg kam zum Beispiel auch Wolverine zu seinem mit der fiktiven Metalllegierung Adamant ummantelten Skelett. Wilson hingegen erhält in dem Programm Kräfte, die seinen Krebs heilen. Tatsächlich lassen sie in den Comics sogar einmal seinen kompletten Kopf nachwachsen. Jedoch blockiert die neue Stärke auch Medizin und Drogen gleichermaßen - nicht gerade praktisch für einen psychisch Geplagten.
Freddy Krueger trifft Utah
Als durch "Weapon X" immer mehr Probanden sterben, flieht Wilson. Er nimmt den Namen Deadpool an, schlüpft in seinen Anzug, der seinen vernarbten Körper und sein ebenso vernarbtes Gesicht bedeckt, und schwört den sadistischen Forschern Rache. Nicht aufgrund seines Gesichts natürlich, wobei das offensichtlich auch genug Anlass böte. Deadpools Kumpel T. J. Miller findet im Trailer jedenfalls wenig schmeichelhafte Worte dafür: "Du siehst aus, als hätte Freddy Krueger eine topografische Karte von Utah ins Gesicht gefickt."
Der "Deadpool"-Trailer lässt einen blutigeren Streifen erwarten, als man es von Comicverfilmungen gewöhnt ist. Aufgrund der expliziten Gewaltdarstellung wird der Film in den USA auch mit einem R-Rating in die Kinos kommen. Kinder unter 17 Jahren dürfen den Film nur in Begleitung eines Elternteils oder einer erwachsenen Aufsichtsperson sehen. Deadpool schlachtet - und wenn er es tut, hat er dabei immer noch einen lockeren Spruch auf den Lippen.
"Ich denke, sie haben erkannt, dass die Welt für etwas anderes bereit ist", kommentierte Reynolds die Entscheidung von Fox, auch eine Comicverfilmung zu produzieren, die vielleicht etwas weniger glatt daher kommt als etwa das anstehende "Fantastic Four"-Remake. Deadpool ist keine Galionsfigur des Guten. Während er ein paar Bösewichte niedermetzelt, erklärt er sich nur mit: "Daddy muss ein bisschen Wut ablassen."
Witze über "Green Lantern"
Deadpool ist ein Großkotz. Sein derber Humor findet nicht immer Anklang, doch kümmert ihn das wenig. Allein, dass er ihn noch besitzt, scheint schließlich ein Wunder zu sein. Versichert "Weapon X"-Bösewicht Ajax doch im Trailer noch: "Eine Sache, die diesen Ort niemals verlässt, ist der Sinn für Humor."
Humor haben übrigens auch die Macher des Films. Sonst hätten sie sich die Anspielung auf Reynolds' "Green Lantern"-Flop sicherlich verkniffen. Als Wilson zur Operation gefahren wird, die ihn zum Superhelden machen soll, ruft er im letzten Moment: "Aber bitte macht den Anzug nicht grün." Und auch für den letztlich roten Farbton hat Deadpool eine spaßige Erklärung parat: "Das ist so, damit die bösen Typen nicht sehen können, dass ich blute."
Quelle: ntv.de