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Akute Gefahr bei "Game of Thrones" So will Google Serien-Spoiler verhindern

Was läuft da mit Sansa Stark und Lord Baelish? Bei "Game of Thrones" ist die Gefahr besonders groß.

Was läuft da mit Sansa Stark und Lord Baelish? Bei "Game of Thrones" ist die Gefahr besonders groß.

(Foto: Helen Sloan/HBO)

"Nicht spoilern!" ist ein verzweifelter Hilferuf von Personen, die im überbordenden Seriensumpf stecken. Irgendjemand sieht eine Folge immer früher - und teilt auf Facebook stolz sein Wissen. Google hat nun die Rettung vor der Anti-Unterhaltungspest in der Hand.

Wer häufig in sozialen Netzwerken unterwegs ist, hat ein Problem. Es können auch mehrere sein. Das hängt davon ab, wie viele Serien diese Person verfolgt. Spoiler sind der wahre Fluch der Online-Welt; der Preis, wenn Serien alle im Netz verfügbar sind und nicht mehr nur als Teil eines linearen Fernsehprogramms gesendet werden. Details über ungesehene Filme oder Folgen ruinieren wortwörtlich die Spannung. Sie nehmen die Schlüsselentwicklungen vorweg.

Nun kommt Google ins Spiel, denn das Unternehmen hat ein Patent angemeldet, das die Spoiler-Pest zumindest eindämmen könnte. Vor allem soziale Netzwerke sind im Visier des Unternehmens. Aus guten Gründen: Auf Nachrichten-Websites können Leser die entsprechenden Meldungen einfach übergehen, bei entsprechenden Liebhaber-Magazinen gibt es ein ungeschriebenes Gebot: Du sollst nichts verraten. Und wenn der Autor eines Textes es doch macht, gibt er eine entsprechende Warnung aus. Wer sich die Spannung erhalten will, liest einfach nicht weiter.

Ein Auszug aus der Patentschrift zeigt, wie die praktische Anwendung aussehen könnte.

Ein Auszug aus der Patentschrift zeigt, wie die praktische Anwendung aussehen könnte.

(Foto: US Patent and Trademark Office)

Diese manuellen Maßnahmen sind aber nicht nur risikoreich, sie wirken auch in sozialen Netzwerken kaum. Dem Patent zufolge funktioniert Googles Technik folgendermaßen: Ein Nutzer soll angeben können, wie weit er bei einer bestimmten Serie ist, ob er einen Film noch nicht gesehen oder ein Buch noch nicht gelesen hat - es aber vorhat. Vernetzt der Nutzer etwa sein Facebook- mit seinem Netflix-Konto, könnte dies auch automatisch geschehen. Bemerkt der Filter entsprechende Inhalte, wird der Nutzer gefragt: Dieser Inhalt enthält Spoiler - trotzdem anzeigen?

Jeder Schnipsel kann den Spaß verderben

Kaum jemand im Freundeskreis guckt eine Serie noch parallel oder dann, wenn sie auch ausgestrahlt wird. Sogar wer auf dem aktuellen Stand bleibt, ist nicht mehr vor den Internetfallen gefeit. Von "Game of Thrones" etwa ist die fünfte Staffel am Sonntag mit der ersten Folge angelaufen - im Netz gibt es aber schon die ersten vier Episoden zu sehen. Es wird also Zeit, dass sich jemand des Problems annimmt.

Das intrigant-blutige Fantasy-Spektakel auf Basis der Romane von George R. R. Martin ist die am häufigsten illegal heruntergeladene Serie der Welt; bei keiner anderen ist die Spoiler-Gefahr größer. 456 Tote gab es in den 40 Folgen der ersten 4 "Game of Thrones"-Staffeln. Nicht wenige davon waren wichtige Charaktere. Jeder Informationsschnipsel darüber kann den Spaß vermiesen.

Die technische Umsetzung wäre wohl als Browser-Plugin denkbar oder direkt als Zusatzoption bei sozialen Netzwerken eingebaut, wenn diese mitmachen. Ein Patent ist kein Produkt, kann es aber werden. Die Beschreibung ist auch eine Art Spoiler. "Manche Ideen wachsen zu echten Produkten oder Services heran, andere nicht", wird die Antwort eines Google-Sprechers vom US-Magazin "Quartz" zitiert, ob aus dem Patent mehr gemacht wird.

Bei der Entscheidungsfindung dürfte vor allem die Frage zentral sein, ob Google ein solches Produkt vermarkten kann. Die Antwort lautet: ja. Der US-Konzern oder seine Partnerunternehmen könnten Nutzern anhand von Informationen, was er bereits gesehen hat und was er noch sehen will, entsprechende Inhalte und Waren zum Kauf anbieten. Oder die Daten einfach gegen Geld an Dritte geben, die damit etwas anfangen können.

Quelle: ntv.de

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