Als Teenager in "Avatar" Was Sigourney Weaver ihrem jüngeren Ich rät
16.12.2022, 15:46 UhrSie ist 73 Jahre alt. Und eigentlich war ihr Charakter am Ende des ersten "Avatar"-Streifens gestorben. Dennoch feiert Sigourney Weaver nun in "Avatar: The Way of Water" ein Comeback - als Na'vi-Teenager! Mit ntv.de spricht sie über diese abgedrehte Erfahrung.
Sigourney Weaver ist eine Hollywood-Ikone. Als sie 1979 als Ellen Ripley das erste Mal dem "Alien" entgegentritt, wird sie nicht nur schlagartig weltberühmt. Sie verkörpert auch eine der ersten wirklich starken Frauen-Rollen auf der Leinwand überhaupt.
Seither hat Weaver in unzähligen Blockbustern mitgewirkt - von "Ghostbusters" über "Gorillas im Nebel" bis zuletzt "Call Jane". Dreimal war sie bereits für einen Oscar nominiert. Regisseur James "Jim" Cameron kennt sie schon lange, trug er doch 1986 beim zweiten "Alien"-Streifen mit dem Untertitel "Die Rückkehr" die Verantwortung.
Als Cameron 2009 zu seinem bahnbrechenden Fantasy-Epos "Avatar - Aufbruch nach Pandora" ansetzte, holte er Weaver ein weiteres Mal vor die Kamera. Als Dr. Grace Augustine verkörperte die 1949 geborene Schauspielerin darin eine ihrem Alter entsprechende Wissenschaftlerin. Am Ende gehörte die Figur zu den Opfern im Kampf um Pandora - sie starb vor den entsetzten Augen der Zuschauerinnen und Zuschauer.
Comeback auf wundersame Weise
Trotzdem feiert Weaver nun 13 Jahre später in der Fortsetzung "Avatar: The Way of Water" auf wundersame Weise ein Comeback. Abermals Teil des Franchise zu sein, sei für sie eine ganz besondere Ehre, macht sie im Interview mit ntv.de deutlich. "Als meine Karriere begann, haben die Menschen nicht wirklich an Franchises geglaubt. Sie dachten an 'French fries' oder dergleichen", plaudert sie aus dem Nähkästchen. Inzwischen gebe es aber viele erfolgreiche Filmreihen wie etwa "Star Wars" oder die Streifen aus der Marvel-Schmiede, und sie sei froh, an einigen von ihnen beteiligt gewesen zu sein. "'Avatar' ist gerade das wahrscheinlich spannendste Projekt für mich, weil es mit Blick auf unsere Welt und die Verletzlichkeit der Erde so relevant ist", erklärt Weaver.
Den kompletten Film habe auch sie erst vor Kurzem gesehen, verrät die Schauspielerin weiter. "Ich war wirklich wie weggeblasen. Ich hatte damit gerechnet, dass es mir gefallen würde. Aber ich habe ziemlich viel Zeit mit diesem Material verbracht und hatte nicht erwartet, dass ich komplett vergessen würde, wer ich bin, und mich so im Film verlieren würde", ergänzt sie im ntv.de Gespräch.
Wer sie in "Avatar: The Way of Water" ist, dürfte auch viele Zuschauerinnen und Zuschauer buchstäblich wegblasen. Schließlich schlüpft die mittlerweile 73-Jährige ausgerechnet in die Rolle einer Na'vi-Teenagerin namens Kiri - die moderne Animationskunst macht es möglich.
"Vertraue dem Universum"
Cameron habe die Familie in dem Film als Hommage an seine eigene Familie konzipiert, ist sich Weaver sicher. Über "die Idee von diesem Mädchen in diesem Alter, das den Wald liebt und den Tieren und Pflanzen sehr verbunden ist", habe der Regisseur schon 2010 mit ihr gesprochen. "Jim war der Meinung, ich als 14-Jährige wäre nicht sehr weit entfernt von mir als Erwachsener", erinnert sich die Schauspielerin. Zugleich zieht sie Parallelen zwischen ihrem Filmcharakter und ihrer eigenen Kindheit: "Ich war mit elf schon sehr groß, habe meinen Platz nicht gefunden, war sehr schüchtern und wenig selbstbewusst. All diese Dinge, die Jim der Figur der Kiri zuschreiben wollte."
Gefragt, was sie denn ihrem jüngeren Ich zurufen würde, wenn sie das könnte, platzt es aus Weaver heraus: "Mach dir nicht so viele Sorgen! Alles wird gut! Eines Tages wirst du es genießen, so groß zu sein. Mach dir einfach über nichts Sorgen. Vertraue dem Universum." Teenager seien immer zerrissen in ihren Gefühlen, erklärt Weaver, und dass sie "wirklich ein Herz für Kinder in diesem Alter" habe. Für sich selbst allerdings sei sie "wirklich froh, in meinen 70ern zu sein, weil es eine deutlich entspanntere Zeit in meinem Leben ist". Nur in der Fantasiewelt von "Avatar" kann, darf und muss sie nun noch einmal in ihre Kindheitstage zurückreisen.
Quelle: ntv.de, vpr