Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:16 Selenskyj: Im Osten wird "um jeden Meter" gekämpft +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt bei der Militärhilfe für sein angegriffenes Land zur Geschwindigkeit. "Wir sehen, dass der Kreml versucht, aus Russland jegliches Aggressionspotenzial herauszuquetschen", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Sie haben es eilig, denn sie wissen, dass die Welt am Ende stärker ist, aber Zeit braucht, ihre Kraft zu entfalten." Deshalb komme es nun auf schnelle Hilfe an. Insbesondere in den umkämpften Gebieten Donezk und Luhansk sei die Lage weiter "äußerst schwierig", betonte Selenskyj. "Das sind buchstäblich Kämpfe um jeden Meter ukrainischen Landes."
+++ 22:22 Streit um Kurilen: Moskau wirft Tokio russlandfeindliche Haltung vor +++
Die Regierung in Moskau wirft Japan mit Blick auf den Krieg in der Ukraine eine russlandfeindliche Haltung vor. Die unbegründeten Ansprüche Japans auf die Kurileninseln würden von "bösartigen Angriffen gegen Russland im Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine begleitet", sagt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zacharowa. Die damalige Sowjetunion hatte die Inselkette gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erobert. In Japan wird jedes Jahr am 7. Februar der Tag der Nördlichen Territorien begangen, um an seinen Anspruch auf die Inselkette zu erinnern.
+++ 22:04 Weiterer Brite in der Ukraine getötet +++
In der Ukraine wird nach Angaben Londons ein Brite getötet. Das britische Außenministerium teilt mit, die Regierung unterstütze die Familie des Mannes und stehe in Kontakt zu den örtlichen Behörden. Zur Identität des Getöteten und den Todesumständen macht das Ministerium keine Angaben. Nach Angaben der BBC sind damit inzwischen acht Briten, die an der Seite der ukrainischen Armee kämpften oder humanitäre Hilfe in dem Land leisteten, seit Kriegsbeginn in der Ukraine getötet worden.
+++ 21:33 Studie: Russland brachte mindestens 6000 ukrainische Kinder in Umerziehungslager +++
Laut einer US-Studie hat Russland mindestens 6000 ukrainische Kinder in Umerziehungslager gebracht und damit womöglich Kriegsverbrechen begangen. In einem Bericht des Yale Humanitarian Research Lab identifizieren Experten 43 solche Lager in Russland und auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Kinder ab einem Alter von vier Monaten seien seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine vor knapp einem Jahr in russische Lager gebracht worden, heißt es in der vom US-Außenministerium finanzierten Studie. Ziel sei unter anderem "pro-russische patriotische" und militärartige Erziehung. In einigen Fälle hätten Kinder Schusswaffen-Training erhalten. Yale-Forscher Nathaniel Raymond sagte, das russische Vorgehen stelle einen "klaren Verstoß" gegen die vierte Genfer Konvention zum Schutz von Zivilisten in Kriegen dar. In manchen Fällen könne es sich um "ein Kriegsverbrechen und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit" handeln. Die Ukraine hatte kürzlich erklärt, mehr als 14.700 Kinder seien aus dem Land nach Russland deportiert worden.
+++ 20:58 Lange: Russland setzt auf "primitive Angriffstaktik" +++
Die erwartete russische Offensive in der Ukraine hat begonnen, kommt aber nur sehr begrenzt voran. Woran das liegt und warum die gegenwärtige Taktik Moskaus nur Erfolg haben kann, wenn der Ukraine die Munition ausgeht, erklärt Nico Lange, Verteidigungsexperte der Münchner Sicherheitskonferenz.
+++ 20:30 Jürgen Habermas plädiert für Verhandlungen im Krieg +++
Der Philosoph Jürgen Habermas plädiert in einem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung" an die Politiker des Westens, Möglichkeiten für eine Beendigung des Krieges durch Kompromisse auszuloten. Aus den Waffenlieferungen des Westens erfolge eine Mitverantwortung für den weiteren Verlauf des Krieges, heißt es in dem Text. Waffenlieferungen lehnt Habermas dezidiert nicht ab, der Westen leiste sie "aus guten Gründen". Doch alleine können sie aus Sicht des 93-jährigen Philosophen kein schnelles Ende des Krieges herbeiführen. In Folge der "ebenso dramatischen wie verständlichen Hilferufe" aus der Ukraine drohe inzwischen der "Prozess der Aufrüstung eine eigene Dynamik anzunehmen". In den Bildern etwa aus der Stadt Bachmut, in der sich ein an den Ersten Weltkrieg erinnernder Stellungskrieg entwickelt, spiegele sich "der destruktive Kern des Krieges", der die Annahme von Außenministerin Annalena Baerbock, "dass wir 'mit unseren Waffen Leben retten' ... in ein anderes Licht" rücke.
+++ 20:04 Ukraine könnte beschlagnahmte Waffen aus Jemen-Krieg erhalten +++
Das US-Militär erwägt laut einem Medienbericht, der Ukraine Tausende beschlagnahmter Waffen und mehr als eine Million Schuss Munition zu schicken, die einst für die vom Iran unterstützten Kämpfer im Jemen bestimmt waren. Das "Wall Street Journal" zitiert US-Beamte, wonach die USA erwägen, der Ukraine mehr als 5000 Sturmgewehre, 1,6 Millionen Schuss Kleinwaffenmunition, eine geringe Zahl Panzerabwehrraketen und mehr als 7000 Näherungszünder zu schicken. Diese wurden demnach in den vergangenen Monaten vor der jemenitischen Küste Schmugglern abgenommen, die im Verdacht stehen, für den Iran zu arbeiten.
+++ 19:42 Großbritannien hält Schweigeminute am 24. Februar ab +++
Zum Jahrestag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar gedenkt Großbritannien mit einer nationalen Schweigeminute der Menschen in dem Land. Damit solle der Mut und die Widerstandsfähigkeit der Ukrainerinnen und Ukrainer gewürdigt werden, teilt die Regierung in London mit. "Russlands ungerechtfertigter Angriff hat unserem Kontinent erneut Krieg und Zerstörung gebracht und Millionen von Menschen aus ihren Häusern vertrieben sowie Familien in der Ukraine und in Russland zerstört", sagt Premier Rishi Sunak.
+++ 18:56 Niederlande und Dänemark liefern keine Leopard 2 an Ukraine +++
Die Niederlande und Dänemark wollen laut einem Bericht der "Welt" keine Leopard-2-Panzer an die Ukraine liefern. Die Niederlande hatten zuvor 18 von Deutschland geleaste Leopard 2 in Aussicht gestellt, die Teil des deutsch-niederländischen Bataillons sind. Diese stünden nicht für die Ukraine zur Verfügung, heißt es jetzt im Verteidigungsministerium in Den Haag. "Die Entscheidung wurde in enger Abstimmung zwischen den Niederlanden und Deutschland getroffen", erklärt der Sprecher. Aus dänischen Regierungskreisen heißt es laut dem Bericht, dass das Land keinen seiner modernen 44 Leopard-2-A7-Panzer liefern werde. Zugleich deute sich an, dass auch Finnland keine Panzer bereitstelle.
+++ 18:25 US-Generalstabschef: Frontlinie um Bachmut ist "ziemlich stabil" +++
US-Generalstabschef Mark Milley bezeichnet den Kampf um die Region Bachmut im Osten der Ukraine als Abnutzungskrieg. Es gebe viel Gewalt und viele Gefechte, aber die Frontlinie sei ziemlich stabil, sagt Milley in Brüssel auf eine Frage nach dem aktuellen Kriegsgeschehen. "Ich würde es als eine sehr große Abnutzungsschlacht mit sehr hohen Verlusten beschreiben, insbesondere auf russischer Seite." Nach Angaben Milleys halten die Ukrainer derzeit die Stellung, während auf russischer Seite insbesondere die Wagner-Gruppe angreift. "Es gibt hier keine ausgefeilten Manöver. Es handelt sich um Frontalangriffe, Angriffswellen, viel Artillerie mit extrem hohen Verlusten in diesem Gebiet."
+++ 17:53 Angeblicher Spionage-Ballon: Moldau sperrt vorübergehend Luftraum +++
Die Ex-Sowjetrepublik Moldau sperrt unter Verweis auf Sicherheitsrisiken vorübergehend ihren Luftraum. Die mehr als drei Stunden lange Schließung sei beschlossen worden, "um die Sicherheit der zivilen Luftfahrt zu gewährleisten", teilt die Luftfahrtbehörde des an die Ukraine grenzenden Landes mit. Medien sowie Betreiber von Social-Media-Kanälen mutmaßten, dass eine russische Drohne die Behörden alarmiert haben könnte. Dann häuften sich Berichte über einen angeblichen Spionage-Ballon, der erst über die Ukraine, dann weiter nach Moldau und schließlich ins westlich angrenzende EU-Land Rumänien geflogen sein soll. Die rumänische Flugüberwachung bestätigte, im Südosten des Landes in etwa 11.000 Metern Höhe einen Ballon registriert und daraufhin zwei Jagdflugzeuge entsendet zu haben. Diese hätten den Flugkörper allerdings nicht gesehen. Vor dem Hintergrund des russischen Überfalls auf die Ukraine fürchtet auch Moldau, zum Opfer russischer Attacken zu werden.
+++ 17:34 Verbündete sagen Ukraine keine weiteren Waffen zu, auch keine Kampfjets +++
Das Brüsseler Treffen von mehr als 50 Verbündeten der Ukraine endet ohne nennenswerte Zusagen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zählt nach den Beratungen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe eine Reihe bereits angekündigter Waffenlieferungen auf - darunter auch die Kampfpanzer, die Deutschland und zehn weitere Länder Kiew zugesagt haben. "Ankündigungen zu Flugzeugen habe ich heute nicht", sagt Austin zu der Debatte um Kampfjets. Austin bekräftigt zudem die Einschätzung von US-Präsident Joe Biden, keine F-16-Kampfjets an Kiew liefern zu wollen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vergangene Woche bei seiner Europatour Kampfflugzeuge von den westlichen Partnern gefordert, um sich gegen die erwartete russische Offensive wehren zu können.
+++ 17:17 Wagner-Chef Prigoschin berichtet von "heftigem Widerstand" in Bachmut +++
Die Kämpfe um die Stadt Bachmut in der Ostukraine sind nach Angaben der russischen Söldnertruppe Wagner noch lange nicht vorbei. "Bachmut wird morgen nicht eingenommen, denn es gibt heftigen Widerstand", sagt Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin laut seinem Pressedienst. In absehbarer Zeit werde es keine Siegesfeiern geben. Die Ukraine werde "immer aktiver" und mobilisiere weitere Kräfte. Jeden Tag näherten sich der seit Monaten erbittert umkämpften Stadt "zwischen 300 und 500 neue Kämpfer aus allen Richtungen", so der Wagner-Chef. Der Artilleriebeschuss werde "mit jedem Tag intensiver".
+++ 17:02 Kiew organisiert Verteidigungsministerium neu +++
Zunächst wird spekuliert, dass der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow abgelöst werden soll. Doch dazu kommt es nicht, Resnikow bleibt offenbar im Amt. Allerdings bekommt der Ressortchef laut ukrainischen Medienberichten einen neuen Stellvertreter. Erster Stellvertreter des Ministers wird demnach Oleksandr Pawljuk. Der Generalleutnant war zu Beginn des russischen Überfalls vor einem Jahr Leiter der Kiewer Regionalen Militärverwaltung und organisierte die Verteidigung der Hauptstadt, bis Russland den Angriff abbrechen musste.
+++ 16:42 Polen erwartet Einigung über Kampfjet-Lieferungen +++
Laut dem polnischen Verteidigungsminister dürfte es zu einer Einigung über Kampfjet-Lieferungen an die Ukraine kommen. Polen allein könne nicht viel ausrichten, sagt Mariusz Blaszczak. Die Verbündeten hätten da viel mehr Potenzial. "Deshalb denke ich, dass diese Gespräche positiv ausgehen." Ohne Druck funktioniere dies allerdings nicht.
+++ 16:28 NATO-Beitritt: Baerbock sichert Schweden weitere Unterstützung zu +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock versichert Schweden die Unterstützung Deutschlands auf dem Weg in die NATO. Es gehe jetzt darum, das bereits Zugesagte "zügig und gemeinsam" umzusetzen, sagt sie nach einem Treffen mit dem schwedischen Außenminister Tobias Billström in Stockholm. Es sei für die NATO als Ganzes wichtig, dass Finnland und Schweden noch vor dem nächsten Gipfel im Juli in Vilnius Mitglied der Allianz seien. Billström betont, die Entscheidung liege jetzt beim türkischen Parlament. Finnland und Schweden haben als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine entschieden, der NATO beizutreten. Zum Vollzug fehlt jedoch noch die Ratifizierung durch Ungarn und die Türkei. Die Regierung in Ankara wirft vor allem Schweden vor, bei der Verfolgung von kurdischen Extremisten nicht ausreichend zu kooperieren.
+++ 16:12 Niederlande schließen Lieferung von Kampfjets nicht aus +++
Die Ukraine fordert nach der Zusage von Kampfpanzern aus dem Westen auch die Lieferung von Kampfjets. In Deutschland reagiert die Politik darauf sehr reserviert. Die Niederlande dagegen schließen eine Lieferung von F-16-Kampfjets nicht aus. Es stimme, dass die Ukrainer F-16 bei ihrem Land angefragt hätten, sagt Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren am Rande eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe für Waffenlieferungen an die Ukraine in Brüssel. Man nehme diesen Wunsch "sehr ernst". Zugleich weist Ollongren darauf hin, dass die F-16 ein komplexes Waffensystem sei und dass das Thema mit Partnern wie den USA diskutiert werden müsse. "Die Ukraine ist sich sehr darüber bewusst, dass dies etwas ist, das Zeit braucht."
+++ 15:43 TV-Team begleitet ukrainische Panzer-Einheit im Einsatz +++
Ausrücken, schießen, zurückziehen, reparieren, wieder ausrücken - ukrainische Panzertrupps sind entlang der Front im Dauereinsatz. Ihre meist von den Invasoren erbeuteten Kampfgeräte sind launisch und bergen Risiken, tun aber ihren Dienst. Ein TV-Team begleitet eine Einheit im Einsatz.
+++ 15:25 Faeser setzt auf Notstrom und Trinkwasser statt auf Bunker +++
Zivilschutz-Bunker für Millionen Menschen wird es in Deutschland nach den Vorstellungen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser auch in Zukunft nicht geben. Die vorhandenen Ressourcen sollten besser genutzt werden für eine effektive Warnung, für Notstromaggregate, Notbrunnen und Anlagen zur Aufbereitung von Trinkwasser sowie für mobile Unterkünfte zur vorübergehenden Unterbringung und Versorgung einer größeren Anzahl von Menschen, sagt die SPD-Politikerin bei einer Veranstaltung der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Auf die Frage, was mit der 2022 begonnenen Bestandsaufnahme zu Bunkern sei, antwortet sie: "Nein, das ist aus meiner Sicht nicht realistisch, dass das ein Szenario ist, sondern wir müssen uns auf andere Dinge konzentrieren." Zuvor hatte sich Außenministerin Annalena Baerbock bei einem Besuch in Finnland beeindruckt gezeigt von den riesigen Bunkeranlagen in Helsinki.
+++ 15:09 Pistorius erwartet "kein kurzfristiges Ende des Kriegs" +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius rechnet mit einem länger andauernden Krieg in der Ukraine. "Es wird kein kurzfristiges Ende des Kriegs geben", sagt er vor dem Treffen der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel. "Einen kurzfristigen Sieger sehe ich auch nicht", fügt er hinzu. Deshalb sei wichtig, die richtigen Akzente bei den Waffenlieferungen an die Ukraine zu setzen, damit sich das Land gegen die russischen Angreifer verteidigen könne. Das deutsche "Frühlingspaket" für die Ukraine sei unterwegs. Vorrangig seien die Stärkung der Luftabwehr und Munitionslieferungen.
+++ 14:52 US-Beamte: Druck auf Ukraine steigt, bedeutendes Terrain zu gewinnen +++
Vor dem nahenden ersten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine sehen US-Beamte einem Zeitungsbericht zufolge für die Führung in Kiew einen entscheidenden Moment kommen. Die jüngsten Hilfspakete des US-Kongresses sowie der Verbündeten der USA stellten Kiews beste Chance dar, den Verlauf des Krieges entscheidend zu ändern, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf nicht weiter benannte Spitzenbeamte. Der Druck auf die Ukraine steige, bedeutendes Terrain zu gewinnen, heißt es. Demnach könnte es nach den geänderten Mehrheitsverhältnissen im Repräsentantenhaus - also der Mehrheit der Republikaner - in Zukunft schwieriger werden, vom US-Kongress weiterhin das gleiche Maß an Sicherheit und wirtschaftlicher Unterstützung zu erhalten.
+++ 14:37 Spanien bildet 55 Ukrainer an Leopard aus +++
Spanien will 55 Besatzungsmitglieder und Techniker aus der Ukraine für Leopard-Kampfpanzer ausbilden. Die Ukrainer würden Ende der Woche in Spanien eintreffen, sagt Verteidigungsministerin Margarita Robles am Rande des Treffens der internationalen Kontaktgruppe für Waffenlieferungen an die Ukraine in Brüssel, wie die Nachrichtenagentur Europa Press meldet. Ein Leopard hat vier Besatzungsmitglieder. Spanien gehört zu den NATO-Ländern, die sich grundsätzlich bereit erklärt haben, der Ukraine Leopard zur Verfügung zu stellen. Wie viele Panzer Spanien liefern wird, lässt Robles weiter offen.
+++ 14:24 Munz: Kritik von russischem Ex-General "ist bemerkenswert" +++
Die Berichte über Munitionsmangel der westlichen Verbündeten spielt Russland laut ntv-Korrespondent Rainer Munz in die Karten. Umso wichtiger sei die Demonstration der Geschlossenheit und weiterer Unterstützungen für die angegriffene Ukraine. In Russland sorge derweil eine prominente Wortmeldung für Wirbel.
+++ 14:12 Ischinger ruft Westen zu einheitlicher Linie auf +++
Der frühere Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, fordert die NATO zu einer einheitlichen Linie im Krieg in der Ukraine auf. "Deswegen bin ich der Meinung, brauchen wir eine politisch-strategische Kontaktgruppe, um die westlichen Kriegsziele so klar zu definieren, dass wir alle wissen - gemeinsam wissen - wo es hingeht", sagt er dem RBB-Inforadio. Offen bleibe etwa die Frage, ob die NATO die Ukraine zur Rückeroberung der Krim ermuntern solle. "Da gibt es ein weites Spektrum unterschiedlicher Meinungen", sagt Ischinger. Der frühere deutsche Botschafter in Washington rät außerdem dazu, bei Waffenlieferungen nichts öffentlich auszuschließen.
+++ 13:51 Minister: Handwerker durch Minen getötet, mehrere Verletzte +++
Bei Reparaturarbeiten am ukrainischen Stromnetz nach den jüngsten russischen Luftangriffen ist nach offiziellen Angaben ein Arbeiter ums Leben gekommen. Zudem seien in den vergangenen Tagen mehrere Arbeiter verletzt worden, erklärt Energieminister German Galuschtschenko. Im südukrainischen Mykolajiw und im nordöstlichen Charkiw seien Minen explodiert, als sich Handwerker in ihren Autos befunden hätten. Durch die unglaublichen Anstrengungen der Arbeiter sei es zwar möglich, weiter Strom zu produzieren. "Diese Erfolge haben ihren eigenen hohen Preis, den Preis von menschlichen Leben", sagt er jedoch. Russland nimmt seit Wochen das ukrainische Energie-Netz ins Visier. Die jüngste große Angriffswelle fand am Freitag statt.
+++ 13:41 NATO-Chef offen für getrennte Beitritte der Nordländer +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hält auch eine getrennte Aufnahme der beiden Beitrittskandidaten Finnland und Schweden für denkbar. "Die wichtigste Frage ist nicht, ob die Beitritte Finnlands und Schwedens gemeinsam ratifiziert werden", sagt er. Wichtig sei, dass es bei beiden "so schnell wie möglich" erfolge. Die Türkei und Ungarn sind die einzigen NATO-Staaten, deren Zustimmung für die Beitritte noch aussteht. Der türkische Präsident Erdogan hatte angedeutet, die Türkei könnte für Finnland grünes Licht geben, ohne Schweden in das Bündnis aufzunehmen. Ankara fordert von Stockholm eine härtere Gangart gegen kurdische Aktivisten.
+++ 13:38 Scholz ruft Partner auf, Kampfpanzer auszuliefern +++
Bundeskanzler Olaf Scholz appelliert an europäische Staaten, wie zugesagt Kampfpanzer für die Ukraine zur Verfügung zu stellen. "Ich bin sehr froh, dass es die Bereitschaft vieler gibt, das zu tun", sagt Scholz bei einem Besuch in Belgien. "Ich hoffe auch, dass das geschieht", fügt er hinzu. Hintergrund ist der laut Verteidigungsminister Boris Pistorius schleppende Verlauf bei der Bereitstellung der Leopard-Kampfpanzer.
+++ 13:30 Bundeswehr hat 1200 Ukrainer an Waffensystemen ausgebildet +++
Deutschland hat nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius bereits 1200 ukrainische Soldatinnen und Soldaten an Waffensystemen ausgebildet. Das Training an Systemen wie dem Raketenwerfer Mars II, der Panzerhaubitze 2000 oder dem Schützenpanzer Marder sei von zentraler Bedeutung, sagt der SPD-Politiker am Rande es NATO-Treffens in Brüssel. Nur wenn die Lieferung von Waffen und die Ausbildung Hand in Hand gingen, könne beides auch Wirkung erzielen.
+++ 13:20 Experte: Deutschland "ist ein Jahr verloren gegangen" +++
Der Sicherheitsforscher Joachim Weber zeichnet ein düsteres Bild der deutschen Verteidigungspolitik. Unter Lambrecht sei "quasi nichts passiert". Das frappierende Munitionsproblem könne Deutschland mit den derzeitigen Lösungsansätzen nicht schnell genug in den Griff bekommen, sagt der Experte.
+++ 13:11 Portugal und Norwegen wollen zusammen elf Leopard-2-Panzer liefern +++
Für die geplante "Kampfpanzer-Koalition" für die Ukraine gibt es nun weitere feste Zusagen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sagt nach ersten Gesprächen im NATO-Hauptquartier in Brüssel, Portugal wolle der Ukraine drei Panzer vom Typ Leopard 2 A6 zur Verfügung stellen. Kurz darauf heißt es aus Oslo, auch Norwegen werde der Ukraine acht Leopard-2-Panzer liefern. Dazu kämen Ersatzteile, Munition sowie bis zu vier gepanzerte Fahrzeuge, teilt das norwegische Verteidigungsministerium mit. Wann die Panzer geliefert werden sollen, ist bisher offen.
+++ 12:57 Kreml: NATO immer mehr in Ukraine-Konflikt involviert +++
Die NATO demonstriert dem russischen Präsidialamt zufolge jeden Tag ihre feindliche Einstellung gegenüber Russland. "Sie gibt ihr Bestes, um ihre Verwicklung in den Konflikt rund um die Ukraine unter Beweis zu stellen", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
+++ 12:50 Stoltenberg ruft NATO-Mitglieder zu mehr Militärhilfe auf +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg fordert die Bündnisstaaten zu weiterer Militärhilfe für die Ukraine im Krieg gegen Russland auf. Stoltenberg nennt etwa Munition, Ersatzteile und Wartung. "Wir sehen keine Anzeichen dafür, dass Präsident Putin sich auf den Frieden vorbereitet", sagt er. Im Gegenteil: Putin bereite sich "auf mehr Krieg vor, auf neue Offensiven und neue Angriffe", sagt der Norweger. Es sei "äußerst wichtig ", sicherzustellen, dass alle bereits gelieferten Waffensysteme so funktionieren, wie sie sollten. Zudem sei es dringend notwendig, jene Waffen zu liefern, die bereits versprochen worden seien. Hier erwähnt er etwa die deutschen Schützenpanzer Marder, die US-Schützenpanzer Bradley und Kampfpanzer wie den deutschen Leopard 2.
+++ 12:20 Gouverneur: In Bachmut sind noch 5000 Zivilisten +++
In der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut halten sich laut Behördenangaben noch knapp 5000 Zivilisten auf. "Die Zahl der Leute, die sich in Bachmut befinden, muss auf ein Minimum reduziert werden", sagt der Militärgouverneur des Gebietes Donezk, Pawlo Kyrylenko, im ukrainischen Fernsehen. Kyrylenko bestätigt dabei, dass nur noch in der Stadt gemeldete Zivilisten nach Bachmut gelassen würden. Vor dem Krieg hatte Bachmut um die 70.000 Einwohner. Im Donezker Gebiet gibt es nach ukrainischen Angaben zudem weiter Kämpfe um Wuhledar, Marjinka und Awdijiwka.
+++ 11:55 Weichert zu NATO-Gipfel: Die westlichen "Munitionslager leeren sich" +++
In der Ukraine wird jeden Tag viel Munition verschossen. Ein großer Teil der von ukrainischen Truppen verwendeten Projektile kommt aus dem Westen. Die NATO meldet einen alarmierenden Leerstand in den eigenen Lagern. ntv-Reporter Jürgen Weichert berichtet aus Brüssel.
+++ 11:20 Mölling: Russische Strategie kostet enorm viele Menschenleben +++
Der Sicherheitsexperte Christian Mölling erwartet, dass der Angriff der russischen Streitkräfte im Osten der Ukraine zu furchtbaren Verlusten auch unter den eigenen Soldaten führen wird. "Diese Offensive, so wie Russland sie führt, wird enorm viele Menschen kosten", sagt Mölling im stern-Podcast "Ukraine - die Lage". Voraussichtlich werde die russische Führung angesichts der vielen Toten und Verwundeten darauf angewiesen sein, weitere Soldaten zu mobilisieren. Der Forschungsdirektor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik rechnet nicht damit, dass das Regime dadurch in Bedrängnis gerät. Warum, und welche Rolle die Söldnertruppe Wagner dabei spielt, das hören Sie in dieser Podcast-Folge:
+++ 11:00 Pistorius dämpft Erwartungen an schnelles Panzerbataillon +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius dämpft die Erwartungen an eine schnelle Bildung eines Bataillons von modernen Leopard-2-A6-Panzern für die Ukraine durch die Europäer. Bisher stünden nur die 14 von Deutschland zugesagten Panzer und drei von Portugal bereit. Weitere Leopard-2-A6-Panzer anderer Nationen seien derzeit nicht im Gespräch, sagt er vor dem Treffen der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel. Bei der von Polen organisierten Zusammenstellung eines Bataillons von Leopard-2-A4-Panzern sehe es nicht viel besser aus, fügt er hinzu.
+++ 10:44 Kriewald: "Bachmut ist wie ein Hufeisen belagert" +++
Die Lage um das heftig umkämpfte Bachmut spitzt sich zu, Helfer und Journalisten dürfen nicht mehr in die Stadt. Der Blick auf Moldau erinnere in der Ukraine an die eigene Situation kurz vor dem russischen Angriff, berichtet ntv-Reporterin Nadja Kriewald aus Pokrowsk.
+++ 10:30 Ukraine: Neue Bodenangriffe bei Bachmut abgewehrt +++
In der Ostukraine halten die schweren Kämpfe um die Stadt Bachmut an. Trotz starken Artilleriebeschusses seien neue Bodenangriffe der russischen Streitkräfte abgewehrt worden, teilt das ukrainische Militär mit. Die russische Söldner-Gruppe Wagner, die den Angriff auf das seit Monaten umkämpfte Bachmut anführt, habe in den vergangenen Tagen kleine Fortschritte in den nördlichen Außenbezirken errungen, erklärt das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Lagebericht. Südlich der Stadt in der Region Donezk hätten sie dagegen wohl kaum vorstoßen können. Die Angaben ließen sich bisher nicht unabhängig überprüfen.
+++ 10:17 Deutschland produziert Gepard-Munition für die Ukraine +++
Deutschland bestellt für die Ukraine neue Munition für die Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard. Die Verträge mit den Herstellern seien unterschrieben, kündigt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am Rande eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe für Waffenlieferungen an die Ukraine an. "Das heißt, wir werden jetzt unverzüglich wieder eigene Produktion aufnehmen bei Rheinmetall für Gepard-Munition. Die wird unverzüglich anlaufen." Die Verträge wurden von Deutschland in Vertretung der Ukraine unterzeichnet. Deutschland liefert seit Sommer Gepard-Flugabwehrpanzer in die Ukraine. Die Munition dafür ist allerdings knapp. Eine neue Fabrik des Rüstungsunternehmens Rheinmetall für die Herstellung dieser Munition entsteht derzeit in Niedersachsen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 10:03 Russen leben monatelang auf Airport in Südkorea - nur ein Teil von ihnen darf Asyl beantragen +++
Zwei Russen, die seit Monaten auf einem Flughafen in Südkorea leben, dürfen einen Asylantrag stellen. Zusammen mit einem dritten Russen waren sie vor der Teilmobilmachung für den Angriffskrieg in der Ukraine geflohen und im Oktober in Incheon gelandet. Das Bezirksgericht in Incheon entscheidet, dass nur zwei von ihnen Asyl beantragen dürfen. Eine Begründung liefert das Gericht nicht. Die beiden können nun den Flughafen Incheon verlassen. Der dritte geflüchtete Russe kann noch in Berufung gehen. Während eines eventuellen Berufungsverfahrens muss er weiter im Airport bleiben. Zunächst waren die Anträge der drei Männer auf einen Flüchtlingsstatus worden, da der Wunsch zur Militärdienstverweigerung in Südkorea kein Asylgrund ist. Auf dem Flughafen sitzen noch zwei weitere Russen fest, denen bisher ebenfalls das Recht auf einen Asylantrag verwehrt wurde.
+++ 09:30 Hofreiter: "Egal, was wir liefern, das ist Hilfe zur Selbstverteidigung" +++
Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter sieht kein Risiko, dass Deutschland nach der Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine als eigene Partei in den Krieg zwischen Russland und der Ukraine hineingezogen wird. Das sei auch nicht der Fall, wenn Kampfflugzeuge zur Verfügung gestellt würden. Im ntv Talk #beisenherz widerspricht Hofreiter Kritikern, die bei Waffenlieferungen einen direkten Weg der Eskalation von Panzern über Kampfflugzeuge bis zum Einsatz eigener Truppen sehen. Ein solches Szenario wird etwa in einem "Manifest für Frieden" der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und der Publizistin Alice Schwarzer suggeriert. Hofreiter sagt: "Egal, was wir liefern, ist das Hilfe zur Selbstverteidigung. Und es gibt einen kategorialen Unterschied, ob wir direkt in dem Krieg beteiligt sind. Es ist nicht eine Rutschbahn in die Richtung."
+++ 09:05 London: Russische Angriffe haben nur wenig Erfolg +++
Russische Truppen greifen nach britischer Einschätzung an mehreren Stellen in der Ukraine an, kommen aber weiterhin nicht recht voran. "Das aktuelle operative Bild legt nahe, dass den russischen Kräften in den meisten Frontabschnitten der Vormarsch befohlen wird", twittert das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse. Allerdings könnten sie an keiner Stelle genügend Kampfkraft bündeln, "um entscheidende Wirkung zu erzielen". Weiter heißt es, die Söldnergruppe Wagner habe zuletzt weitere Geländegewinne im Norden der heftig umkämpften Stadt Bachmut im ostukrainischen Gebiet Donezk erzielt. Die Einheiten seien vermutlich in das Dorf Krasna Hora eingedrungen. Im Süden der Stadt hingegen hätten russische Kräfte wenig Fortschritt gemacht. Auch im Bereich der Städte Kreminna und Swatowe im Gebiet Luhansk würden russische Einheiten angreifen, die örtlichen Attacken seien aber zu gering, um einen wichtigen Durchbruch zu erzielen, so das britische Ministerium. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 08:45 Moskau bestreitet Umsturzplan für Moldau +++
Russland weist Vorwürfe der Republik Moldau zurück, eine Destabilisierung der Lage in der ehemaligen Sowjetrepublik zu planen. "Solche Behauptungen sind völlig unbegründet und unbelegt", teilt das Außenministerium in Moskau mit. Die moldawische Präsidentin Maia Sandu hatte Russland vorgeworfen, einen Umsturz in ihrem Land herbeiführen zu wollen. Russland wolle dazu ausländische Saboteure einsetzen, um die moldawische Führung zu stürzen, den Beitritt des Landes zur Europäischen Union zu verhindern und es im Krieg gegen die benachbarte Ukraine einzusetzen. In Moldau herrscht seit Längerem die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts um die abtrünnige Region Transnistrien, wo pro-russische Separatisten von Moskau unterstützt werden.
+++ 08:27 Russland will Waffenlieferungen nach Myanmar fortführen +++
Russland liefert trotz eines hohen Verbrauchs von Waffen und Ausrüstung im Krieg gegen die Ukraine weiter Militärgüter an die Militärjunta in Myanmar. "Die Lieferung von Jagdflugzeugen des Typs Su-30SME setzt sich fort - zwei Flugzeuge wurden dem ausländischen Kunden schon 2022 geliefert, die übrigen werden zur vertraglich vereinbarten Frist geliefert", sagt der Vizechef der staatlichen russischen Agentur für militärisch-technischen Zusammenarbeit, Wladimir Droschschow, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Laut Droschschow liefert Russland Myanmar auch Flugabwehrsysteme vom Typ Panzir-S1 und Aufklärungsdrohnen vom Typ Orlan-10. Fristen nennt der Beamte nicht. Allerdings verspürt das russische Militär Medienberichten zufolge in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine selbst ein Ausrüstungsdefizit, speziell bei Aufklärungsdrohnen.
+++ 08:15 Netzbetreiber: Strom fließt ohne Verbrauchslimit +++
An diesem Dienstag soll es in der Ukraine den dritten Tag in Folge keine regionalen Stromverbrauchslimits geben. Laut dem staatlichen Netzbetreiber Ukrenerho laufen alle unter ukrainischer Kontrolle stehenden neun Atomkraftwerksblöcke. Zusätzlich seien ungenutzte Blöcke von Wärmekraftwerken in Betrieb, und aufgrund gut gefüllter Flüsse würden auch die Wasserkraftwerke mehr Strom als gewöhnlich liefern. Nach Angaben des Chefs des Kiewer Stromanbieters Yasno, Serhij Kowalenko, sind vereinzelte Stromabschaltungen in Kiew auf Netzengpässe zurückzuführen. Seit Oktober zielt Moskau immer wieder auf die ukrainische Infrastruktur, wodurch Millionen von Einwohnern mitten im Winter immer wieder mit Strom- und Heizungsausfällen zu kämpfen haben.
+++ 07:33 ISW sieht große Probleme mit mobilisierten Russen +++
Die russische Militärführung soll ihre Truppen zunehmend mit Mobilisierten aufstocken. Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) hält einen groß angelegten und schnellen Verstoß für unwahrscheinlich, wenn Russland mobilisierte Soldaten als Ersatz für kampfgeschädigte Einheiten einsetzt. Die Mobilisierten hätten wahrscheinlich nur eine begrenzte Ausbildung erhalten, in der Einheit dürfte es an der nötigen Erfahrung und an Zusammenhalt fehlen, schreibt das ISW. Vom ukrainischen Militär heißt es, das russische Militär habe die 155. Marine-Infanterie-Brigade unter anderem wegen ihrer Verluste in Wuhledar bereits zum dritten Mal aufstocken müssen. Ein russischer Soldat der 155. Brigade sagte einer russischen Oppositionszeitung, dass die Brigade zu 80 bis 90 Prozent aus mobilisierten Soldaten bestehe. Überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
+++ 06:58 Bericht: USA können ATACMS-Raketen nach eigenen Aussagen nicht entbehren +++
Die USA lehnen es weiterhin ab, der Ukraine ATACMS-Raketen zu liefern. Einer der Gründe sei, dass eine bestimmte Anzahl in den Lagerbeständen aufrechterhalten werden solle, sagt ein namentlich nicht genannter US-Beamter der US-Tageszeitung "Politico". Die Verlegung von Waffensystemen des Typs Army Tactical Missile System (ATACMS) nach Osteuropa würde die Kampfbereitschaft des US-Militärs beeinträchtigen, erklären vier damit vertraute Personen demnach kürzlich bei einem Treffen mit ukrainischen Vertretern im Pentagon. Zudem befürchtet Washington, dass die Ukraine die Raketen tief in russisches Gebiet feuern und eine rote Linie des Kreml überschreiten könnte könnte. Die Raketen haben eine Reichweite von knapp 300 Kilometern.
+++ 06:20 Gemeinden in Sumy unter Mörserbeschuss +++
Die Oblast Sumy im Nordosten der Ukraine meldet neue Angriffe. Acht Gemeinden seien am Montag beschossen worden, erklärt die regionale Militärverwaltung. Die Russen hätten Dutzende Male aus Mörsern gefeuert und Sprengsätze von Drohnen abgeworfen. Berichte über Opfer gibt es nicht.
+++ 06:03 Ukraine und Verbündete beraten über Militärhilfe +++
Fast ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs beraten die Ukraine und ihre Verbündeten an diesem Dienstag und Mittwoch im Brüsseler NATO-Hauptquartier über die weitere militärische Unterstützung für Kiew. Noch vor dem Treffen organisieren die USA am Vormittag Beratungen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe. Über das sogenannte Ramstein-Format - benannt nach der US Air Base in Rheinland-Pfalz als Ort mehrerer Ukraine-Treffen - werden Waffenlieferungen an Kiew koordiniert. Erwartet wird auch der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow. Die Ukraine drängt nach den Zusagen für Kampfpanzer aus dem Westen aktuell insbesondere auf die Lieferung von Kampfjets.
+++ 04:27 Melnyk über Kampfjets: "Der Zeitfaktor ist entscheidend" +++
Der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk geht davon aus, dass Deutschland Kampfjets an sein Land liefern wird und fordert eine rasche Entscheidung darüber. "Auch deutsche Experten sagen, Deutschland wird die Kampfjets liefern, das ist nur die Frage der Zeit", sagt er in der ARD. Je länger die Debatte darüber dauere, desto schwieriger werde es für die Ukraine, die von Russland besetzten Gebiete zu befreien. "Wir hoffen, dass die Deutschen, dass die Bundesregierung keine roten Linien jetzt zieht (...), sondern darauf eingeht, was für uns wichtig ist", betont Melnyk und fügt hinzu: "Der Zeitfaktor ist entscheidend." Je länger man die Kampfjet-Debatte verzögere und nicht beginne, ukrainische Piloten auszubilden, desto mehr neue Panzer könne der russische Präsident Wladimir Putin an die Front schicken.
+++ 03:55 USA geben weiteres Öl aus strategischer Reserve frei +++
Die USA geben den Verkauf von 26 Millionen Barrel Öl aus der strategischen Reserve (SPR) der USA bekannt. Die Veräußerung werde die Reserve vorübergehend unter das derzeitige Niveau von rund 372 Millionen Barrel drücken, den niedrigsten Stand seit 1983, teilt die US-Regierung mit. Laut US-Energieministerium sind Gebote für das Rohöl bis zum 28. Februar fällig. Es soll vom 1. April bis zum 30. Juni geliefert werden. Im vergangenen Jahr hatten die USA 180 Millionen Barrel Öl aus der Reserve verkauft. Die Freigabe aus der strategischen Reserve sollte den Ölpreis in den USA stabilisieren, der infolge des Kriegs gestiegen war.
+++ 02:44 Gysi kritisiert Absage der Münchner Sicherheitskonferenz an Russland +++
Der Linken-Außenpolitiker Gregor Gysi kritisiert die Entscheidung der Münchner Sicherheitskonferenz gegen eine Einladung russischer Regierungsvertreter als verpasste Chance für das Ausloten eines Waffenstillstands für die Ukraine. "Selbstverständlich muss man auch mit den Offiziellen in Russland reden, wenn man einen Waffenstillstand erreichen und damit weitere Tote, Verletzte und Zerstörungen verhindern will", sagt Gysi dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Selbst innerhalb des US-Militärs werde bezweifelt, dass Russland oder die Ukraine den Krieg gewinnen könnten. "Wenn das zutrifft, braucht man keine Verlängerung des Krieges, sondern einen sofortigen Waffenstillstand. Insofern muss die Diplomatie, muss die Verhandlungsbereitschaft einen viel größeren Raum bekommen."
+++ 01:13 Niederländische Luftwaffe fängt russische Kampfflugzeuge über Polen ab +++
Eine Formation von drei russischen Militärflugzeugen ist nach Angaben des niederländischen Verteidigungsministeriums von zwei niederländischen F-35-Kampfflugzeugen über Polen abgefangen und aus dem Gebiet eskortiert worden. "Die zu dem Zeitpunkt unbekannten Flugzeuge näherten sich dem polnischen NATO-Gebiet von Kaliningrad aus", heißt es in der Erklärung des Ministeriums. "Nach der Identifizierung stellte sich heraus, dass es sich um drei Flugzeuge handelte: eine russische IL-20M Coot-A, die von zwei Su-27 Flankern begleitet wurde. Die niederländischen F-35 übergaben den Geleitschutz an die NATO-Partner." Das russische Verteidigungsministerium äußert sich auf Anfrage bislang nicht. Kaliningrad ist eine russische Enklave an der Ostseeküste, die zwischen den NATO- und EU-Mitgliedern Polen und Litauen liegt. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 23:53 Selenskyj erhofft sich von Ukraine-Treffen weitere Waffen +++
Wenn am Dienstag die Verteidigungsminister der 30 NATO-Staaten in Brüssel zusammenkommen, hofft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf eine Entscheidung für weitere Waffenlieferungen an sein Land. "Wir arbeiten daran, dass sich alle unsere Verhandlungen in den Rüstungsbeschlüssen unserer Partner spiegeln", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Noch vor dem Treffen organisieren die USA am Vormittag Beratungen der Ukraine-Kontaktgruppe. Über das sogenannte Ramstein-Format werden Waffenlieferungen an Kiew koordiniert. Vor dem ersten Jahrestag des russischen Angriffs am 24. Februar sind laut Selensykj auch weitere bilaterale Gespräche geplant.
+++ 23:07 Russland geht mit "Oculus" gegen unliebsame Inhalte im Internet vor +++
Russland intensiviert die Internet-Zensur. Das Programm "Oculus" werde künftig Texte, Bilder und Videos auf illegale Inhalte durchforsten, berichtet Interfax. "Das System erkennt automatisch Straftaten wie extremistische Inhalte, Aufrufe zu illegalen Massenversammlungen oder Selbstmord, Pro-Drogen-Inhalte, LGBT-Propaganda und so weiter", zitiert die Nachrichtenagentur das Haupt-Radiofrequenzzentrum MRFC, das zur Medienaufsicht Roskomnadsor gehört. "Oculus" könne täglich mehr als 200.000 Bilder prüfen. "Dieses Systems ist unsere Antwort auf Provokationen und antirussische Aktionen vonseiten ausländischer Mächte." Die Regierung in Moskau wirft dem Westen vor, Falsch-Informationen über den in Russland "Spezialoperation" genannten Einmarsch in die Ukraine zu verbreiten. Seit vergangenem Jahr werden Personen und Organisationen, die unliebsame Inhalte verbreiten, mit Strafen belegt. Ein anderes Gesetz verbietet "LGBT-Propaganda".
+++ 22:10 Kadyrow will Scholz "in die Schnauze hauen" und russische Truppen nach Ostdeutschland schicken +++
Der Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, meint, dass Bundeskanzler Olaf Scholz "in die Schnauze" gehauen werden sollte. Das sagt der Machthaber in einem von hanebüchener Propaganda durchzogenen Interview des Kanals Rossija-1, dem Flaggschiff des staatlichen russischen Fernsehens. Ausschnitte daraus werden unter anderem auf Twitter geteilt. Hintergrund seiner Äußerungen sind offenbar die von Deutschland angekündigten Kampfpanzer-Lieferungen in die Ukraine. In dem Interview schwadroniert Kadyrow auch über den Rückzug der russischen Truppen in den 1990er Jahren aus dem heutigen Ostdeutschland - aus seiner Sicht ein Fehler. Und er schlägt vor, dass das Militär dorthin zurückkehren sollte. "Das ist unser Territorium".
+++ 21:42 "Komplizenschaft mit dem Aggressor": Politologe macht Schwarzer und Wagenknecht schwere Vorwürfe +++
Der Politologe Herfried Münkler kritisiert den gemeinsamen Aufruf von Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und Frauenrechtlerin Alice Schwarzer als gewissenlos. Schwarzer und Wagenknecht betrieben "mit kenntnislosem Dahergerede Putins Geschäft", sagt der emeritierte Professor der Berliner Humboldt-Universität dem "Kölner Stadt-Anzeiger". In der Beschreibung des Kriegsgeschehens sei ihr Manifest "beschönigend und verlogen". Es gehe "gewissermaßen eine Komplizenschaft mit dem Aggressor" ein, so Münkler. Beide Frauen desavouierten die gesamte Idee des Pazifismus und das Grundanliegen der Friedensbewegung. Die Idee des Pazifismus, wie sie seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts in internationale Vertragssysteme überführt worden sei, beruhe auf dem Verbot des Angriffskriegs, sagt Münkler. Die Verteidigung gegen einen Aggressor bleibe selbstverständlich zulässig. Das "Manifest" nivelliere aber fortgesetzt die Kategorien von Angriff und Verteidigung. "Pazifismus ist dann nicht anderes als Unterwerfungsbereitschaft. Das war er eigentlich nie, und was wir in diesem Papier vorgeführt bekommen, ist das Ende einer politisch ernstzunehmenden Friedensbewegung."
+++ 21:11 Professor bekommt Förderung aus Russland - Hochschule prüft Vorgang +++
Ein Professor der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) soll laut einem Bericht mit einer wissenschaftlichen Kooperation mit Russland gegen Vorgaben im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg verstoßen haben. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, soll der Chirurg sich in Russland um einen sogenannten Mega-Grant, eine Forschungsförderung von mehr als einer Million Euro, beworben und diesen im Sommer 2022 auch zugesagt bekommen haben. Demnach ging es um den Aufbau eines Labors zur Erforschung von Arteriosklerose in Russland. Anfang März 2022 hatte Niedersachsens damaliger Wissenschaftsminister Björn Thümler allerdings wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine dazu aufgerufen, alle Hochschul- und Forschungskooperationen mit Russland auf Eis zu legen. Derzeit prüfe das MHH-Präsidium, ob der Professor mit seinen Aktivitäten rund um die russische Förderung gegen Anweisungen verstoßen hat, teilt ein Sprecher der Hochschule mit. Der Professor gebe an, den Antrag für den Mega-Grant im November 2021 und somit noch vor Kriegsbeginn gestellt zu haben, teilt der MHH-Sprecher weiter mit. Dem Präsidium der MHH seien weder die Bewerbung noch die Zuerkennung des Grants bekannt gewesen.
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, ino/hul/AFP/dpa/rts/DJ