Politik

RTL/ntv-Trendbarometer AfD verliert, Wagenknecht schon auf FDP-Niveau

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Das Trendbarometer bringt gute Nachrichten für Wagenknecht, schlechte für AfD-Chefin Weidel.

Das Trendbarometer bringt gute Nachrichten für Wagenknecht, schlechte für AfD-Chefin Weidel.

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Nach Bekanntwerden eines dubiosen Treffens von AfD-Funktionären mit Rechtsaußen-Aktivisten fällt die Partei so deutlich wie lange nicht im RTL/ntv-Trendbarometer. Die neue Wagenknecht-Partei ist auf Anhieb wettbewerbsfähig. Der Kanzler fällt weiter im Ansehen.

Nach Bekanntwerden eines Netzwerks-Treffens von AfD-Funktionären mit Unternehmern und neurechten Aktivisten hat die AfD zum ersten Mal in der laufenden Legislaturperiode innerhalb von einer Woche zwei Punkte im RTL/ntv-Trendbarometer verloren. Zugleich weist das Institut Forsa erstmals die bundesweite Zustimmung zur gerade gegründeten Partei "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) aus, die am Samstag in Berlin ihren ersten Parteitag abhält. Mit drei Prozent Zustimmung liegt das BSW gleichauf mit den Freien Wählern und nur einen Prozentpunkt hinter FDP und Linkspartei.

Neben AfD und BSW zeigt das Trendbarometer nur bei einer Partei Bewegung: Die SPD kann im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt zulegen. Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien daher mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 31 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,1 Prozent), AfD 20 Prozent (10,3 Prozent), SPD 14 Prozent (25,7 Prozent), Grüne 14 Prozent (14,8 Prozent), FDP 4 Prozent (11,5 Prozent), Linke 4 Prozent (4,9 Prozent), BSW 3 Prozent, Freie Wähler 3 Prozent (2,4). Für sonstige Parteien würden sich 7 Prozent der Wählerinnen und Wähler entscheiden.

Für Bundeskanzler Olaf Scholz geht es derweil weiter bergab: Würden er, CDU-Chef Friedrich Merz und der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck in einer Direktwahl um die Kanzlerschaft gegeneinander antreten, käme der Amtsinhaber mit zwei Punkten weniger als in der Vorwoche auf nur noch 13 Prozent. Auch Merz gibt mit 25 Prozent einen Punkt nach, während Habeck von 15 auf 17 Prozent zulegt.

Würde anstelle von Habeck Außenministerin Annalena Baerbock für die Grünen antreten, käme sie mit einem Punkt mehr als in der Vorwoche auf 16 Prozent. Scholz verliert in diesem Vergleich einen Punkt und liegt bei ebenfalls 16 Prozent, während Merz in diesem Szenario einen Punkt zulegt auf 28 Prozent. Er generiert damit fast so viel Zustimmung wie Baerbock und Scholz zusammen.

Der leichte Aufwärtstrend für Habeck und Baerbock spiegelt sich auch in der Frage nach der politischen Kompetenz der Parteien: Hier können die Grünen mit nun 6 Prozent einen Punkt gut machen. Auch die FDP liegt nun bei 2 statt einem Prozent. Eingedenk ihrer 4 Prozent Zustimmung in der Sonntagsfrage stellt sich die Lage für die Freidemokraten aber weiter gefährlich dar: Sie müssen um den Einzug in den Bundestag bangen.

Mit den Problemen in Deutschland am besten fertig würden CDU und CSU, sagen unverändert 17 Prozent der Befragten. Es folgt die AfD mit erneut 7 Prozent und schließlich SPD und Grüne mit jeweils 6 Prozent. Sonstige Parteien nennen 3 Prozent der Befragten. Keine Partei geben 59 Prozent der Befragten an.

Wichtigstes Thema der vergangenen Woche - die Teilnehmer hatte Forsa von Dienstag bis Freitag befragt - waren weiterhin die Bauernproteste: 39 Prozent gaben an, dass sie dieses Thema am meisten interessiere. Es folgten die Bundesregierung mit 28 Prozent, der Krieg in der Ukraine mit 27 Prozent, der Krieg im Nahen Osten mit 22 und die wirtschaftliche Lage mit 21 Prozent.

Mit Blick auf die landesweiten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und Rassismus am Wochenende fragte Forsa zusätzlich noch einmal am Montag die wichtigsten Themen ab. Mit einer Nennung von 41 Prozent waren nun der Rechtsextremismus und die Demonstrationen gegen die AfD mit 41 Prozent Nennung das wichtigste Thema. Wie sich dies auf die Entwicklung der Zustimmung zur AfD auswirkt, lesen Sie hier am kommenden Dienstag.

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 16. und 22. Januar erhoben. Datenbasis: 2503 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

Quelle: ntv.de, shu

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