Ratgeber

Kein Rückruf durch Hersteller Snickers-Eis mit krebserregendem Stoff belastet

Nach Kritik von Foodwatch hat Mars bestätigt, dass Eisprodukte des Konzerns in Deutschland das krebserregende Ethylenoxid enthalten.

Nach Kritik von Foodwatch hat Mars bestätigt, dass Eisprodukte des Konzerns in Deutschland das krebserregende Ethylenoxid enthalten.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Schon besorgniserregend: Obwohl im Snickers-Eis krebserregendes Ethylenoxid festgestellt wurde, erfolgt weder durch den Hersteller Mars noch durch die Bundesrepublik ein Rückruf. Dabei ist die Verwendung des Stoffes in der EU verboten. Anderswo in Europa sieht die Sache anders aus.

Die Europäische Union ruft Snickers-Eis mit einem krebserregenden Inhaltsstoff zurück, vom Verzehr wird abgeraten. Doch anstatt zu reagieren und die Produkte von Markt zurückzurufen, bleiben sowohl Deutschland als auch der Hersteller Mars untätig.

Dabei wurde festgestellt, dass große Mengen des im Eis verwendeten Zusatzstoffs Johannisbrotkernmehl (E410) mit Ethylenoxid belastet sind, es müsste demnach eigentlich öffentlich zurückgerufen werden. Denn die Verwendung des Stoffes ist in der EU verboten. E410 wird als Verdickungsmittel und Stabilisator in vielen Eiscremes, Konfitüren, Fleisch- und Backwaren verwendet. Doch während in Frankreich bereits Hunderte Produkte mit E410 zurückgerufen wurden, fehlt in Deutschland jede Warnung der Öffentlichkeit, wie der Verbraucherverband Foodwatch berichtet. Bereits seit 1981 ist die Verwendung von Ethylenoxid in Deutschland untersagt, seit 1991 in der gesamten EU.

Snickers Crisp, Snickers und Bounty in Österreich zurückgerufen

Ethylenoxid ist ein farbloses Gas und wird dazu genutzt, Lebensmittel zu besprühen, damit Pilze oder Bakterien abgetötet werden. Es ist krebserregend und erbgutschädigend.

Österreich startete den Rückruf seiner Eisprodukte der Sorte Snickers Crisp, Snickers und Bounty bereits am 20. Juli, wie das Portal produktwarnung.eu berichtet. "Es ist inakzeptabel, dass Mars die Menschen in anderen Ländern besser schützt als in Deutschland. Mars schuldet der Öffentlichkeit eine Erklärung, weshalb die Produkte in Deutschland nicht schon längst zurückgerufen wurden", sagte Oliver Huizinga von Foodwatch.

Hersteller Mars verharmlost das Problem

In einer Recherche fand Foodwatch folgende Produkte im deutschen Handel, die auch bereits in Schweden oder Rumänien aufgrund der Pestizid-Belastung bereits zurückgerufen wurden:

  • Snickers Ice Cream, EAN Code: 5000159344074, MHD 03/2023, Chargen 116E3DOE02 und 116D3DOE02 am 4.8.2021 bei Rewe beziehungsweise Edeka in Berlin
  • Snickers Ice Cream, EAN Code: 5000159344074, MHD 03/2023, Charge 117B1DOE02 am 29.7.2021 bei Edeka in Berlin

"Nach Kritik von Foodwatch hat Mars bestätigt, dass auch Eisprodukte in Deutschland das krebserregende Ethylenoxid enthalten. Trotzdem weigert sich der Konzern, die Produkte in Deutschland öffentlich zurückzurufen. Vielmehr täuscht er die Öffentlichkeit, in dem er behauptet, die Produkte seien 'sicher' und der Verzehr 'nicht schädlich', so der Verbraucherverband über Mars.

Auch in Sesam findet sich das Pestizid

Immer wieder wird Ethylenoxid trotz des Verbotes auf Lebensmitteln entdeckt. In den letzten Jahren konnte man das Pestizid oft auf Sesam nachweisen. Dort wird er vor allem dazu verwendet Darmbakterien wie Salmonellen abzutöten.

Foodwatch fordert deshalb via Petition die Verbraucherschutzminister der Länder dazu auf, dass die Lebensmittelbehörden konsequent durchsetzen, dass alle belasteten Produkte öffentlich zurückgerufen werden.

Quelle: ntv.de, awi

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