Was ändert sich 2026 … … bei Energie und Wohnen?

Die Zukunft bleibt ungewiss. So viel ist sicher. Abgesehen davon stehen aber auch im neuen Jahr viele Neuerungen und Gesetze an. Diese Änderungen aus den Bereichen Energie und Wohnen werden wichtig, wie unter anderem die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und Stiftung Warentest informieren.
Kommunale Wärmeplanung wird Pflicht
Ab 2026 wird in Deutschland die kommunale Wärmeplanung schrittweise verpflichtend eingeführt. Ziel ist es, dass Städte und Gemeinden auf einen Weg zu einem klimaneutralen Wärmesektor geführt werden. Kommunen müssen künftig ermitteln, wie Wärme für die Bürger effizient, bezahlbar und möglichst klimafreundlich bereitgestellt werden kann. Für Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern und Einwohnerinnen gilt die Pflicht bereits ab Mitte 2026, kleinere Städte und Gemeinden haben dafür bis spätestens Mitte 2028 Zeit.
Für Eigentümer bedeutet die kommunale Wärmeplanung mehr Transparenz über zukünftige Anschluss- und Fördermöglichkeiten. "Wer etwa plant, seine Heizung zu modernisieren, kann sich künftig daran orientieren, ob das eigene Gebäude an ein Wärmenetz angeschlossen werden soll", sagt Simon Lautenbach, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW. Langfristig soll die Wärmeplanung helfen, CO₂-Emissionen zu reduzieren und die Energieversorgung in ganz Deutschland unabhängiger von fossilen Importen zu machen.
CO2-Preis steigt
Der nationale CO2-Preis betrifft fossile Brennstoffe wie Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel. Die Kosten geben die Unternehmen üblicherweise an die Verbraucher weiter. Heizölpreise, Erdgaspreise oder Benzinpreise verteuern sich entsprechend durch den CO2-Preis. Im Jahr 2025 lag der CO2-Preis bei 55 Euro pro Tonne. Statt eines feststehenden Preises werden die Zertifikate im nationalen Emissionshandel im Jahr 2026 erstmals versteigert. Allerdings bewegen sich diese in einem festgelegten Preis-Korridor zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne. Der CO2-Preis kann also maximal um zehn Euro pro Tonne steigen, oder er bleibt auf dem bisherigen Niveau.
Die höheren CO2-Kosten geben die Unternehmen üblicherweise an die Verbraucher weiter. Heizöl, Erdgas oder Benzin werden entsprechend teurer.
Heizöl
Heizöl kann sich dadurch um bis zu 3,2 Cent pro Liter (brutto) verteuern, eine Tankfüllung von 2.000 Litern kann somit bis zu 64 Euro zusätzlich im Vergleich zum Jahr 2025 kosten. Insgesamt kann der CO2-Preis für Heizöl damit auf bis zu 20,6 Cent pro Liter steigen, was bei einem jährlichen Verbrauch von 2000 Litern etwa 412 Euro Kosten verursacht.
Gas
Erdgas kann sich um bis zu 0,24 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf bis zu 1,55 Cent pro kWh (brutto) verteuern. Eine Familie mit einem Verbrauch von 20.000 kWh pro Jahr zahlt dann bis zu 311 Euro an CO2-Kosten pro Jahr.
Benzin
Benzin kann sich um bis zu 2,8 Cent pro Liter (brutto) verteuern, insgesamt beträgt der CO2-Aufschlag bei Benzin dann bis zu 18,5 Cent pro Liter.
Diesel
Bei Diesel könnten bis zu 3,2 Cent pro Liter mehr fällig als im letzten Jahr, insgesamt entfallen dann bis zu 20,7 Cent pro Liter auf den CO2-Preis.
Strom: Netzentgelte sinken, leichter Anstieg bei Umlagen
2026 können sich Verbraucher in Deutschland auf tendenziell sinkende Netzentgelte für Strom einstellen. Netzentgelte sind Gebühren, die für den Transport von Elektrizität über die Stromnetze erhoben werden und etwa 30 Prozent des Strompreises ausmachen. Die Entlastung wird vor allem durch einen staatlichen Zuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten in Höhe von 6,5 Milliarden Euro möglich, den die Bundesregierung beschlossen hat. Der staatliche Zuschuss sorgt dafür, dass die Verteilnetzentgelte um bundesweit durchschnittlich 2,2 Cent pro Kilowattstunde sinken.
Allerdings gibt es je nach Netzgebiet auch deutliche Abweichungen - und in Einzelfällen auch Netzentgelterhöhungen. Für private Haushalte mit einem Verbrauch von 3000 Kilowattstunden (kWh) führt das zu einer durchschnittlichen Entlastung von 65 Euro im Bundesschnitt. Wann und ob die niedrigeren Netzentgelte an die Haushalte weitergegeben werden, hängt von den Stromanbietern ab.
Die Umlagen bei Strom steigen dagegen etwas an, um 0,35 Cent pro Kilowattstunde (brutto). Für den Fall, dass Energielieferanten das so an ihre Kunden weitergeben, zahlt ein Haushalt mit 3000 Kilowattstunden Verbrauch zehn Euro mehr im Jahr.
Gas: Speicherumlage fällt weg, Netzentgelte steigen deutlich
Zum 1. Januar 2026 wird in Deutschland die Gasspeicherumlage abgeschafft. Diese Umlage wurde im Oktober 2022 eingeführt, um die Kosten für das Befüllen der Gasspeicher in Zeiten hoher Gaspreise zu decken. Die Umlage wurde über die Energieversorger an die Verbraucher weitergegeben. Aktuell beträgt die Umlage 0,289 Cent pro Kilowattstunde netto beziehungsweise 0,35 Cent brutto. Das Besondere bei der Abschaffung der Gasspeicherumlage: Gasanbieter sind grundsätzlich verpflichtet, die Abschaffung der Gasspeicherumlage mit Wirkung zum 1. Januar in der zuletzt geltenden Höhe an die Gaskunden weiterzugeben. Für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden bedeutet das eine Entlastung von rund 70 Euro pro Jahr.
Die Gasnetzentgelte steigen dagegen in den meisten Netzgebieten im kommenden Jahr an. Die Erhöhung beträgt bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden bundesweit durchschnittlich elf Prozent oder 0,28 Cent/kWh brutto, aber es gibt je nach Netzgebiet zum Teil deutliche Abweichungen. Für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden sind dies durchschnittlich 55 Euro Mehrkosten pro Jahr. Mit den Gasnetzentgelten zahlen Verbraucher die Kosten für den Transport des Gases durch das Gasnetz. Gasnetzentgelte machen in etwa ein Fünftel des Gaspreises aus.
Für den Anstieg der Gasnetzentgelte gibt es mehrere Gründe: Gasnetzbetreiber können die Abschreibungsdauer ihrer Gasnetze verkürzen, das erlaubt eine neue Regelung der Bundesnetzagentur seit 2025. Zudem ist der Gasverbrauch zurückgegangen, und da manche Kosten verbrauchsunabhängig anfallen, bedeutet dies automatisch höhere Netzentgelte. Wann die höheren Gasnetzentgelte bei den Verbrauchern ankommen, hängt von den Verträgen und der jeweiligen Preisregelung ab, die Verbraucher mit ihren Gasanbietern geschlossen haben.
Deutschlandticket für fünf Jahre gesichert
Bis Ende 2030 ist die Finanzierung des Deutschlandtickets gesichert. Der Bundestag hat Anfang November einer entsprechenden Gesetzesänderung zugestimmt. Vorgesehen sind nun jährliche Zuschüsse von 1,5 Milliarden Euro. Allerdings wird das Abo für den Nah- und Regionalverkehr ab Januar 2026 teurer und kostet dann 63 statt 58 Euro.