Ende einer Ära Der Esa-Raumtransporter wird beerdigt
16.02.2015, 07:39 Uhr
Computergrafik des europäischen Raumtransporters ATV-5 "Georges Lemaitre".
(Foto: dpa)
Zum Ende seiner Mission ist der europäische Raumtransporter "Georges Lemaître" verglüht. Der mit Abfall von der Raumstation ISS beladene Frachter sei am Sonntag um 19.04 Uhr planmäßig in die Erdatmosphäre eingetreten, sagte ein Sprecher der europäischen Weltraumagentur Esa in Darmstadt. Damit endet das europäische Versorgungsprogramm der ISS. Die Esa stellt das drei Milliarden teure ATV-Programm nach fünf Starts ein. Die Versorgung der Raumstation sichern von nun an Transporter anderer Nationen.
Das rund zehn Meter lange Automated Transfer Vehicle (ATV) hatte sich am Samstag von der ISS abgekoppelt und war Richtung Erde geflogen. Im August hatte es fast sieben Tonnen Ausrüstung ins All gebracht. Es versorgte damit auch den deutschen Astronauten Alexander Gerst mit Wasser und Lebensmitteln.
Der nach dem belgischen Begründer der Urknalltheorie benannte Transporter "Georges Lemaître" war wie seine vier Vorgänger im Bremer Airbus-Werk gebaut worden. Eine Ariane-Rakete hatte ihn vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins Weltall gebracht. Mit dem letzten Flug von "Georges Lemaître" geht das drei Milliarden teure ATV-Programm zu Ende. Grund für die Einstellung sind vor allem die knappen Kassen in Mitgliedsländern der Esa. Ursprünglich war geplant, eine weitaus größere Zahl an europäischen Transportern zur ISS zu schicken. Von dem technischen Vorsprung des ATV soll aber das bemannte Nasa-Projekt MPCV Orion profitieren, etwa bei Antrieb, Energieversorgung und Temperaturregelung.
Quelle: ntv.de, abe/dpa