Bei Tierfütterung mit Genmais Fleisch nicht "genverändert"
30.10.2009, 18:07 Uhr
Genmais: Wir essen ihn offenbar nicht mit, wenn wir das Fleisch von Tieren verspeisen, die damit gefüttert wurden.
(Foto: picture-alliance/ ZB)
Im Fleisch von Wildtieren, die mit gentechnisch verändertem Mais gefüttert werden, finden sich keine Spuren des fremden Gens. Das berichtet eine Gruppe um Professor Heinrich Meyer von der Technischen Universität München im Journal "Mammalian Biology". Die Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Physiologie fütterten im Freigehege lebende Damhirsche und Wildschweine in einem Stall jeweils über mehrere Wochen hinweg gezielt mit gentechnisch verändertem Häcksel- und Körnermais.
Bt- und konventioneller Mais
Die Pflanzen produzieren ein für mache Schadinsekten gefährliches Gift des Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis – daher der Name Bt-Mais. Die zugehörigen Kontrolltiere erhielten über den gleichen Zeitraum konventionellen Mais. Die Studie wurde vom Bundesamt für Naturschutz gefördert. Die Forscher sammelten bei jeder Tiergruppe Kot, um ihn später auf Keimfähigkeit zu analysieren. Am Ende der Studienzeit wurden bei allen Wildtieren weitere Proben genommen: aus dem Verdauungstrakt, aus sämtlichen inneren Organen, dem Blut sowie aus dem Muskelfleisch und weiteren Geweben. Darin suchte Meyers Team nach Spuren der in den Mais geschleusten, fremden Gene.
Fündig wurden sie nur im Verdauungstrakt der mit Genmais gefütterten Wildschweine, teilte die Universität mit: Dort seien Bruchstücke des in den Mais übertragenden Bt-Gens (Cry1Ab) nachweisbar gewesen. Außerhalb des Darms fanden die Forscher allerdings nirgends eine Spur, weder im Gewebe von Wildschweinen noch bei den Damhirschen.
Fleisch in jedem Fall unbeeinflusst
Niemand müsse also Sorge haben, wenn er sich ein Wildgericht schmecken lässt, heißt es bei der Universität. "Das Fleisch der untersuchten Tiere war in jedem Fall frei von transgenen Komponenten", erklärte Meyer.
Die Münchner Forscher untersuchten die Kotproben zudem auf intakte und keimfähige Maiskörner. Beim Wildschwein kamen 0,015 Prozent der konventionellen und 0,009 Prozent der transgenen Maiskörner unbeschädigt wieder ans Licht. In den Ausscheidungen der Damhirsche wurde kein intaktes und damit keimfähiges Maiskorn gefunden.
Quelle: ntv.de, dpa