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Bedrohliche Folgen weltweit Grundwasserspiegel sinkt

Junge im indischen Bhopal an einem Wasserhahn. Forscher warnen vor globalen Folgen des stetig absinkenden Grundwasserspiegels. Drängend sei die Lage in bestimmten Regionen von Indien, China und den USA.

Junge im indischen Bhopal an einem Wasserhahn. Forscher warnen vor globalen Folgen des stetig absinkenden Grundwasserspiegels. Drängend sei die Lage in bestimmten Regionen von Indien, China und den USA.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Grundwasserspiegel sinkt in vielen Regionen der Welt alarmierend ab. Ursache ist die intensive Bewässerung von Agrarflächen. Forscher warnen jetzt vor den globalen Folgen - und mahnen regionale Lösungen an.

Die intensive Landwirtschaft lässt Experten zufolge die Grundwasserspiegel in vielen Regionen sinken - mit riskanten Auswirkungen für die ganze Welt. Das Schwinden des größten Süßwasserreservoirs der Erde gefährde die künftige Produktion von Lebensmitteln und lasse den Meeresspiegel steigen, mahnen zwei Forscher im Fachjournal "Nature Geoscience". Der Klimawandel könne diese Probleme noch verschärfen. Der Heidelberger Umweltphysiker Prof. Werner Aeschbach-Hertig und der Hydrogeologe Tom Gleeson von der kanadischen McGill Universität in Montreal stützen sich auf Grundwassermessungen und Satellitendaten.

Eine Frau in Bhopal an einer Wasserpumpe, die an das Grundwasser angeschlossen ist.

Eine Frau in Bhopal an einer Wasserpumpe, die an das Grundwasser angeschlossen ist.

(Foto: picture alliance / dpa)

Besonders ernst sei die Lage in trockenen Gegenden mit intensiver Landwirtschaft, etwa in Teilen von Indien, China oder den USA. In diesen Regionen müssten die Grundwasservorräte durch regional angepasste Verfahren dringend stabilisiert werden. Technische Lösungen für eine sinnvollere Wassernutzung, etwa die Zuleitung aus feuchteren Regionen, konnten den Experten zufolge den Grundwasserschwund bislang nicht stoppen.

"Ein großes Problem ist beispielsweise in Indien, dass es Millionen Nutzer gibt, die mit ihren Brunnen die Grundwasserreserven anzapfen", sagt Aeschbach-Hertig. "Da ist ein zentrales Management per Gesetz einfach nicht möglich."

Erfolgreicher sei dort die Rationierung von Strom gewesen, der für die Wasserpumpen benötigt werde. In Regionen mit besserer Infrastruktur wie etwa Texas habe es sich dagegen bewährt, gemeinsam mit Landwirten Nutzungsregelungen auszuarbeiten, statt ihnen staatliche Vorgaben aufzuzwingen.

"Ohne diese Strategien, die soziale, wirtschaftliche, politische und ökologische Bedingungen der Region berücksichtigen, wird der Grundwasserspiegel in den betroffenen Regionen konstant weiter absinken", warnen die Wissenschaftler.

Quelle: ntv.de, dpa

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