Patienten oft zwischen 20 und 39 Männer seltener wegen Hodenkrebs im Krankenhaus
02.11.2022, 10:23 Uhr
Die beste Vorsorge ist die Selbstuntersuchung.
(Foto: imago images/diy13)
Bei jungen Männern ist Hodenkrebs der häufigste bösartige Tumor. Neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass es Erfolge bei der Prävention gibt. Doch für allgemeine Entwarnung besteht kein Grund.
Die Zahl der wegen Hodenkrebs im Krankenhaus behandelten Patienten ist in Deutschland innerhalb von 20 Jahren um 40 Prozent gesunken. Dies teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden anlässlich des Weltmännertags mit, einem Aktionstag zur Männergesundheit. Während im Jahr 2020 rund 10.900 Jungen und Männer nach einer Hodenkrebsdiagnose im Krankenhaus behandelt wurden, waren es 20 Jahre zuvor noch 18.100 Patienten.
Besonders von Hodenkrebs betroffen sind den Angaben nach Männer im jungen und mittleren Alter. Im Jahr 2020 waren 55 Prozent der Patienten zwischen 20 und 39 Jahre alt. Für Männer dieser Altersgruppe war Hodenkrebs sogar die häufigste aller Krebsarten. Jede dritte Krebsbehandlung (32 Prozent) war in dieser Altersgruppe im Jahr 2020 auf eine bösartige Neubildung im Hoden zurückzuführen.
Dass heute weniger Patienten mit Hodenkrebs stationär behandelt werden, liegt den Angaben zufolge an der verbesserten medizinischen Prävention und Vorsorge. Doch auch die sinkende Zahl jüngerer Menschen in der Bevölkerung spiele eine Rolle. Die Zahl der von Hodenkrebs verstärkt betroffenen 20- bis 39-jährigen Männer ist demnach in Deutschland binnen 20 Jahren um 13 Prozent gesunken.
Vorsorge ist entscheidend
Einen Anstieg gab es dagegen bei der Zahl der Todesfälle durch Hodenkrebs. Im Jahr 2020 starben demnach 197 Menschen an den Folgen dieser Erkrankung. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 lag die Zahl laut Angaben noch bei 140 Todesfällen.
Hodenkrebs macht sich am Anfang kaum oder gar nicht bemerkbar. Vor allem kleine Tumoren machen häufig keine oder wenig Beschwerden. Symptome können ein leichtes Ziehen sein, eine Verhärtung oder kleine schmerzlose Verdickungen an einem Hoden. Selten berichten Patienten über Rückenschmerzen.
Für die frühe Diagnose ist die Selbstuntersuchung essenziell. Dabei genügt es, sich einmal im Monat Zeit zu nehmen und selbst abzutasten, denn Hodentumore sind leicht zu spüren. Jeder Mann, der eine Veränderung an seinem Hoden feststellt, sollte sich damit unbedingt bei einem Arzt, am besten bei einem Urologen, vorstellen.
Quelle: ntv.de, sba/AFP