Höhenverlust nach starkem Beben? Mount Everest soll neu vermessen werden
24.01.2017, 17:51 Uhr
Der höchste Berg der Welt soll offiziell 8848 Meter messen.
(Foto: imago/Xinhua)
Fast zwei Jahre ist es her, dass ein starkes Erdbeben Nepal erschüttert hat. Schätzungen zufolge könnte die Stärke von 7,8 auch Auswirkungen auf die Höhe des Mount Everest genommen haben. Indien will den höchsten Berg der Welt deshalb neu vermessen.
Der höchste Berg der Welt soll neu vermessen werden. Indien will eine Expedition zum Mount Everest ins Nachbarland Nepal schicken, um zu prüfen, ob der Achttausender nach dem Erdbeben vor zwei Jahren kleiner geworden ist, wie die Zeitung "The Hindu" berichtete. Nach Angaben der staatlichen Landvermessungsanstalt soll die Mission in zwei Monaten beginnen.
Offiziell misst der höchste Berg der Welt, der an der Grenze von Nepal und China liegt, 8848 Meter. Die Zahl beruht auf einer Messung durch indische Fachleute aus dem Jahr 1955. China kam bei einer Neuvermessung im Jahr 2005 nur auf 8844 Meter. Wissenschaftler vermuten, dass das verheerende Erdbeben in Nepal von einer Stärke von 7,8 im April 2015 auch Auswirkungen auf die Höhe des Mount Everests hatte. Schätzungen zufolge soll der Gipfel wenigstens einen Meter an Höhe verloren haben.
Der Himalaya ist ein relativ junges Gebirge, das durch die Kollision von zwei tektonischen Erdplatten entstand und das jährlich immer noch um etwa zwei Zentimeter wächst. Auch nach der Neuvermessung wird der Mount Everest der höchste Berg der Welt bleiben. Der in Pakistan gelegene K2 ist mehr als 200 Meter kleiner.
Bei dem Beben im April 2015 kamen fast 9000 Menschen ums Leben, mehr als 21.000 wurden verletzt. 3,5 Millionen Menschen wurden obdachlos. Die Erdstöße lösten auch Eislawinen am Mount Everest aus, die 21 Alpinisten töteten. Nach dem stärksten Beben mit einer Stärke von 7,8 gab es rund 400 Nachbeben. Der Schaden wird auf zehn Milliarden US-Dollar geschätzt. Fast 500.000 Familien leben noch immer in provisorischen Zelt-Unterkünften. Nach offiziellen Angaben sind erst 61.000 Häuser wieder errichtet worden.
Quelle: ntv.de, vck/epd