Virtueller Flug über Ersatz-Erde Sightseeing auf dem Mars
07.08.2015, 11:59 Uhr
Das bunte Bild von Terra Sirenum zeigt die südliche Hemisphäre des Mars. Die blau eingefärbten Gebiet sind tiefliegend, die roten und weißen sind die höchsten.
(Foto: ESA/DLR/FU Berlin)
Der Mars ist schon jetzt ein gut erforschter Himmelskörper. Kein Wunder, schließlich könnte der Rote Planet einmal zur Ersatz-Erde werden. Ein Film vom kosmischen Nachbarn beeindruckt - ganze drei Minuten lang.
Die europäische Raumsonde Mars-Express umkreist seit Dezember 2003 den Nachbarplaneten der Erde. Ihre Aufgabe: die vollständige Kartografierung und die Erforschung der Oberfläche des Roten Planeten. An Bord die hochauflösende Stereokamera (HRSC), die unentwegt ihre Bilder zur Erde sendet. Auf Grundlage dieser Daten haben Forscher der Freien Universität Berlin der Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung nun ein Video erarbeitet, das einen Flug über die südliche Hemisphäre des Planeten simuliert.
Die Region, über die der interessierte Zuschauer in dem virtuellen Video fliegt, heißt Terra Sirenum. Sie befindet sich im südlichen Marshochland und gibt Hinweise auf vielfältige geologische Prozesse, die auf kleinem Raum abgelaufen sein müssen. Ein Beispiel dafür ist das etwa 200 Kilometer große Atlantis-Becken mit einer wirren, zerfurchten Landschaft namens Atlantis Chaos. Ein Gebiet mit Klippen, Furchen und Kratern. Die verschiedenen Oberflächenformen sind über Milliarden von Jahren entstanden. Sie sind ein Hinweis auf eine geologische Geschichte mit reichlich tektonischer Aktivität.
Das Atlantis-Becken ist vermutlich durch einen Asteroideneinschlag in der Frühzeit des Mars entstanden. Neben Atlantis gibt es in Terra Sirenum noch einige weitere größere Becken, die wahrscheinlich auch auf Einschläge zurückzuführen sind. Miteinander verbundene Becken, Krater und Kanäle in diesem Bereich könnten in der Vergangenheit mit stehendem Wasser gefüllt gewesen sein, vermuten die Wissenschaftler. Der hypothetische Eridana-See beispielsweise hat eine Ausdehnung, die halb so groß wie das Mittelmeer auf der Erde ist. Aber sehen Sie selbst.
Die Musik zur Animation stammt von Jason Pfaff.
Quelle: ntv.de, jaz