Kosmische Ausnahmeerscheinung Die Nacht der Super-Mondfinsternis
27.09.2015, 12:26 Uhr
Der Mond wird während der Mondfinsternis in ein fahles, rötliches Licht getaucht.
(Foto: picture alliance / dpa)
Das gibt es nicht alle Jahre: Der Mond an Deutschlands Himmel wird sich in der Nacht zum Montag komplett verdunkeln. Komplett? Nein, ein roter Schimmer bleibt, unser Begleiter wird zum "Blutmond". Doch wer das kosmische Ereignis beobachten will, muss früh aufstehen.
In den frühen Morgenstunden des 28. Septembers ist es so weit: Das erste Mal seit vier Jahren ist an diesem Montag von Deutschland aus zu beobachten, wie der Mond vom Kernschatten der Erde verdeckt wird. Das Ergebnis: eine totale Mondfinsternis. Aber nicht irgendeine. Diesmal fallen gleich mehrere Besonderheiten zusammen. Denn in dieser Nacht gibt es unter anderem auch noch einen Supervollmond - unser Begleiter kommt mit 356.880 Kilometern in extreme Erdnähe. Daher erscheint der Vollmond besonders groß. Zudem bildet die Mondfinsternis den letzten Teil einer sogenannten Tetrade - vier aufeinander folgende totale Mondfinsternisse.
Los geht das Spektakel um 3.07 Uhr, dann tritt der Vollmond in den Kernschatten der Erde ein. Ab 4.11 Uhr wird der Mond dann vollständig vom Kernschatten bedeckt sein. Die totale Mondfinsternis beginnt, sie dauert bis 5.24 Uhr an. Im Gegensatz zur Sonnenfinsternis benötigen Mond-Liebhaber übrigens keine spezielle Ausrüstung, um die Mondfinsternis zu beobachten. Das bloße Auge reicht. Zur maximalen Finsternis um 4.47 Uhr befindet sich der Mond über dem Westsüdwest-Horizont, vor der Sternenkulisse der Fische.
Vergleichsweise helle Mondfinsternis
Wenn der Mond sich im Kernschatten der Erde befindet, wird er aber nicht vollständig unsichtbar sein; vielmehr erscheint er in einem fahlen, rötlichen Licht. Dies kommt von Sonnenstrahlen, die durch die Erdatmosphäre in den Kernschatten der Erde abgelenkt werden - vor allem die roten Anteile des Lichtspektrums. Man bezeichnet diesen Vollmond daher auch als "Blutmond".
Während seiner Wanderung durchquert der Mond übrigens nicht die Mitte des Kernerdschattens, sondern nur seinen Rand. Deshalb wird es wohl eine vergleichsweise eher helle Mondfinsternis. Ab 5.24 Uhr beginnt dann der Austritt des Mondes aus dem weiteren Erdschatten und um 6.27 Uhr wird unser Begleiter diesen dann wieder komplett verlassen haben.
Zu sehen sein wird die Mondfinsternis in Deutschland also von Anfang bis Ende. Dabei entscheidet - anders als bei einer Sonnenfinsternis - nicht der Ort über den Zeitpunkt der Finsternis. Von überall in Deutschland, sogar von überall in der mitteleuropäischen Zeitzone aus betrachtet, beginnt und endet die Mondfinsternis zur selben Uhrzeit.
Von der halben Erde aus gleichzeitig zu sehen
In anderen Regionen der Erde tritt die Finsternis aufgrund der Zeitverschiebung zu anderen Zeiten auf. Während es zu Beginn der totalen Mondfinsternis in Moskau auf den Uhren eine Stunde später ist als in Deutschland, ist es in New York zum selben Zeitpunkt erst kurz nach 22 Uhr am Vortag.
Allerdings wird man nur in den westlichen und den östlich an den Atlantik grenzenden Regionen den gesamten Durchlauf des Mondes beobachten können - also in Südamerika, fast ganz Nordamerika, Westeuropa und Westafrika. In anderen Regionen kommt entweder der Mondaufgang oder -untergang dazwischen. Gar nicht zu sehen sein wird der "Blutmond" in Ostasien, Australien und Neuseeland.
Weitere Informationen zu den Besonderheiten dieser Mondfinsternis finden Sie hier.
Quelle: ntv.de, kst