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Zufallsfund bei Himmelsschau Unbekannter Teil der Milchstraße entdeckt

Auf dieser Grafik ist die Position der roten Cepheiden in der Milchstraße im Verhältnis zur Sonne (gelber Stern) zu sehen.

Auf dieser Grafik ist die Position der roten Cepheiden in der Milchstraße im Verhältnis zur Sonne (gelber Stern) zu sehen.

(Foto: ESO/Microsoft WorldWide Telescope)

Bei der Untersuchung pulsierender Sterne machen Forscher eine unerwartete Entdeckung: Sie beobachten eine bisher unbekannte Region aus vielen jungen Sternen in der Mitte unserer Heimatgalaxie. Dass diese bisher verborgen blieben, hat einen Grund.

Astronomen haben einen bisher unbekannten Teil der Milchstraße entdeckt: Hinter dicken Staubwolken im Zentralbereich unserer Heimatgalaxie fanden sie eine Scheibe aus jungen Sternen, wie die Europäische Südsternwarte (Eso) mitteilte. Die Entdeckung gelang demnach durch Daten des Vista-Teleskops am Paranal-Observatorium der Eso in der chilenischen Atacama-Wüste. Dieses Teleskop sucht den Himmel im infraroten Wellenbereich ab.

Auf die Scheibe aus jungen Sternen stießen die Wissenschaftler bei der Kartierung von Positionen einer Klasse von veränderlichen Sternen, die in der Helligkeit variieren. Astronomen nennen diese Sternklasse Cepheiden. Die dünne Scheibe junger Sterne zieht sich demnach quer durch den Zentralbereich der Milchstraße, den sogenannten Bulge. Dieser neue Bestandteil der Galaxis blieb laut Eso für vorhergehende Durchmusterungen unsichtbar, weil er hinter massiven Wolken aus Staub verborgen war.

Der fragliche Bereich der Galaxis sei zuvor „völlig unbekannt“ gewesen, erläuterte der Zweitautor der Studie, Dante Minniti von der Universidad Andrés Bello in Santiago de Chile. Der Leiter des Wissenschaftlerteams, Istvan Dékány von der Pontificia Universidad Católica de Chile, bezeichnete die neuen Beobachtungen als „beeindruckende Demonstration der unübertroffenen Fähigkeiten des Vista-Teleskops, die extrem stark abgedunkelten galaktischen Regionen zu untersuchen, die von keiner anderen gegenwärtigen oder geplanten Durchmusterung erreicht werden können.“

Quelle: ntv.de, kst/AFP

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