Frage & Antwort

Bohne ohne Wachmacher Wie entsteht koffeinfreier Kaffee?

Auf dem Weg zum koffeinfreien Kaffee: Der Prozess der Entkoffeinierung beginnt mit noch ungerösteten Bohnen.

Auf dem Weg zum koffeinfreien Kaffee: Der Prozess der Entkoffeinierung beginnt mit noch ungerösteten Bohnen.

(Foto: imago images/natashabreen)

Die meisten Menschen trinken wohl Kaffee nicht nur wegen des Geschmacks, sondern auch wegen seines wachmachenden Effekts. Dafür verantwortlich ist vor allem das Koffein - auf das manche aber verzichten wollen oder müssen. Doch wie wird die anregende Substanz aus Kaffee entfernt, damit er koffeinfrei ist?

Ohne eine oder mehrere Tassen Kaffee am Morgen und auch tagsüber geht für viele Menschen nichts - vor allem seine wachmachende, anregende Wirkung wird geschätzt. Die kommt vor allem vom darin enthaltenen Alkaloid Koffein. Doch auf diese stimulierende Substanz müssen manche zeitweise oder gar dauerhaft verzichten - sei es wegen einer Schwangerschaft oder wegen Problemen mit dem Herz-Kreislaufsystem. Sie greifen dann gerne stattdessen zu entkoffeiniertem Kaffee.

Koffeinfreier Kaffee darf so bezeichnet werden, wenn der Anteil an Koffein weniger als 0,1 Prozent beträgt. Aber wie entstehen die entkoffeinierten Varianten eigentlich? Wie wird das Koffein aus dem Kaffee herausgeholt? Dafür gibt es drei Verfahren. Welches davon zur Anwendung gekommen ist, steht allerdings nur selten auf den Verpackungen und ist für Verbraucherinnen und Verbraucher schwer nachzuvollziehen, bedauert die Verbraucherzentrale Bayern und erklärt, wie das Koffein aus dem Kaffee verschwindet.

Mit Lösungsmitteln oder CO2

Der Prozess der Entkoffeinierung beginnt mit noch ungerösteten Bohnen. Man lässt sie zuerst aufquellen, mithilfe von Wasser oder Wasserdampf. Danach wird das Koffein extrahiert, also herausgelöst. Eine relativ preiswerte Möglichkeit ist das Herauslösen des Koffeins mit chemischen Lösungsmitteln, zum Beispiel Dichlormethan oder Ethylacetat. Als natürliches Verfahren gilt die Methode mit Ethylacetat, denn dieser Stoff kommt auch in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten vor.

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Dichlormethan dagegen steht im Verdacht, krebserregend zu sein. "Wie viel Lösungsmittelrückstände in entkoffeiniertem Kaffee enthalten sein dürfen, legt eine EU-Richtlinie fest", sagt Lebensmittelexpertin Sabine Hülsmann. Im Fall von Dichlormethan sind das maximal zwei Milligramm pro Kilogramm geröstetem Kaffee.

Ganz ohne Lösungsmittel kommt das Kohlenstoffdioxidverfahren aus. Dabei werden die Bohnen unter hohem Druck mit flüssigem Kohlenstoffdioxid umspült. Dadurch wird das Koffein gebunden. Dieser Vorgang muss mehrmals wiederholt werden.

Quelle: ntv.de, abe/dpa

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