Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:04 EU-Länder wollen gemeinsam auf Luftraumverletzungen antworten +++

Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen bei ihrem Treffen am 1. Oktober in Kopenhagen über eine "kollektive Antwort" auf die Verletzung des europäischen Luftraums durch Russland beraten. Das kündigt EU-Ratspräsident Antonio Costa an. Die Verletzung des estnischen Luftraums durch drei russische Militärflugzeuge sei "eine weitere inakzeptable Provokation", schreibt Costa auf X. Der Vorfall unterstreiche die Notwendigkeit, die Ostflanke zu verstärken, die europäische Verteidigungszusammenarbeit zu vertiefen und den Druck auf Russland zu erhöhen.

+++ 21:36 Briten bezweifeln russische Manöver-Zahlen +++
Am Militärmanöver "Sapad 2025" sind nach britischer Einschätzung weitaus weniger russische und belarussische Soldaten beteiligt gewesen als bei früheren Übungen. Die von Kremlchef Wladimir Putin genannte Zahl von 100.000 Soldaten gebe wohl kein zutreffendes Bild vom tatsächlichen Umfang der Übung wieder, heißt es vom britischen Verteidigungsministerium. In Russland seien es in den Militärbezirken Moskau und Leningrad, einschließlich Kaliningrad, wahrscheinlich nicht mehr als 10.000 russische Landstreitkräfte gewesen, so die Briten. In Belarus sollen es insgesamt etwa 6000 Soldaten gewesen sein. Weil Russland in der Ukraine Krieg führt, seien weniger Landstreitkräfte und gepanzerte Fahrzeuge bei der gemeinsamen Übung mit Belarus involviert gewesen, erklärt das Ministerium in London. Allerdings habe die Übung eine "bedeutende maritime Komponente" gehabt, die die russische Ostseeflotte und die Nordflotte umfasste. Mittelpunkt war demnach die Barentssee. Auch Luftlande- und amphibische Landeübungen wurden durchgeführt.

+++ 21:19 Nato berät über Estland-Vorfall +++
Die Nato bestätigt, dass Estland Beratungen nach Artikel 4 beantragt hat. Der Artikel sieht Konsultationen der Bündnispartner vor, wenn ein Mitgliedsland seine Sicherheit bedroht sieht. Eine Nato-Sprecherin erklärt, der Nordatlantik-Rat werde Anfang kommender Woche zusammentreten, um im Detail über den Vorfall zu beraten.

+++ 21:02 Wadephul verspricht Tallinn "volle Solidarität Deutschlands" +++
Die Bundesregierung nennt die Verletzung des estnischen Luftraums durch Russland inakzeptabel und sichert der Regierung in Tallinn ihre Solidarität zu. "Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit", schreibt Außenminister Johann Wadephul. Das Prinzip der Nato habe nichts an Aktualität eingebüßt. "Das zeigt die inakzeptable Verletzung estnischen Luftraums durch Russland heute in aller Klarheit." Er habe seinem estnischen Kollegen Margus Tsahkna die "volle Solidarität Deutschlands zugesichert". "Mit dem sofortigen Abfangen der russischen Flugzeuge zeigen wir: Die Nato ist stets verteidigungsbereit."

+++ 20:37 "Aktion ist unverfroren, aber wir müssen damit rechnen" - Estland meldet russische Jets +++
Nachdem mehrere russische Drohnen den polnischen Luftraum verletzten, meldet nun Estland die Sichtung russischer Kampfjets. Die Einzelaktion an sich ist laut Militärexperten Ralph Thiele nicht bedrohlich, soll aber eine eindeutige Nachricht senden.

+++ 20:16 Polen: Russische Jets verletzen Sicherheitszone über Bohrplattform +++
Zwei russische Kampfflugzeuge sind nach Angaben des polnischen Grenzschutzes in die Sicherheitszone einer Bohrplattform in der Ostsee eingedrungen. Die polnischen Streitkräfte seien informiert worden, teilt die Behörde auf X mit. Die Jets seien im Tiefflug über die Bohrplattform Petrobaltic geflogen. Dabei sei die Sicherheitszone der Plattform verletzt worden. Der Grenzschutz spricht von einem provokativem Verhalten Russlands. Die Kampfflugzeuge hätten die Bohrplattform in einer Flughöhe von 150 Metern angeflogen, schreibt eine Sprecherin des Innenministeriums. Die Öl-Plattform, die dem polnischen Konzern Orlen Petrobaltic gehört, befindet sich in der polnischen Wirtschaftszone der Ostsee, etwa 70 km nördlich von Jastarnia. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 19:48 Estland beantragt Nato-Beratungen nach Artikel 4 +++
Estland will wegen der Verletzung seines Luftraums durch russische Kampfflugzeuge Beratungen nach Artikel 4 des Nato-Vertrags beantragen. Dies teilt Ministerpräsident Kristen Michal auf X mit. Der Artikel sieht Konsultationen der Bündnispartner vor, wenn ein Mitgliedsland seine Sicherheit bedroht sieht.

+++ 19:23 Bericht: Russland rekrutiert Söldner aus Nahost +++
Russland sucht angeblich weitere Unterstützung durch ausländische Kämpfer. In Zusammenarbeit mit dem Iran rekrutiere Russland aktiv Söldner aus Ländern des Nahen und Mittleren Ostens, schreibt das Nachrichtenportal Ukrajinska Prawda unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Die Rekrutierungsbemühungen richteten sich in erster Linie an Staatsangehörige aus dem Irak, Syrien, Afghanistan, Libyen und Jemen, heißt es weiter. Darunter sollen auch ehemalige Kämpfer der Terrormiliz " Islamischer Staat " sein. Über verschiedene Routen, die meist durch den Iran führten, würden die Söldner nach Russland gelangen, meldet Ukrajinska Prawda.

+++ 18:41 Öl, LNG, Banken – worauf Brüssels geplante Sanktionen abzielen +++
Die Europäische Kommission stellt ein neues Sanktionspaket gegen den russischen Energie-, Banken- und Kryptosektor vor. Es umfasst ein vorgezogenes Importverbot für russisches Flüssiggas (LNG) ab 2027, eine niedrigere Obergrenze für den Rohölpreis von 47,60 US-Dollar pro Barrel und neue Sanktionen gegen Schiffe, die Öl transportieren, das westlichen Beschränkungen unterliegt, wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagt. Die Maßnahmen richten sich außerdem gegen Raffinerien, Ölhändler und petrochemische Unternehmen in Drittländern einschließlich China, die durch den Öl-Kauf gegen die Sanktionen verstoßen. Das Paket sieht auch ein Transaktionsverbot für weitere Banken in Russland und in Drittländern sowie direkte Ausfuhrbeschränkungen für Güter und Technologien vor, die im Gefecht eingesetzt werden können. Davon betroffen sind 45 Unternehmen. Alle 27 EU-Mitglieder müssen den Strafmaßnahmen zustimmen - nur der Energieimport-Stopp könnte auch per Mehrheitsentscheidung beschlossen werden.

+++ 18:04 Nato: Sofort reagiert und russische Jets abgefangen +++
Die Nato bestätigt die Verletzung des estnischen Luftraums durch russische Jets: "Die Nato hat sofort reagiert und die russischen Flugzeuge abgefangen", schreibt Sprecherin Allison Hart auf der Plattform X. Es handle sich um ein "weiteres Beispiel für das rücksichtlose Verhalten Russlands und die Fähigkeit der Nato, darauf zu reagieren". Nato-Generalsekretär Mark Rutte erklärt, die Nato habe "rasch und entschieden" auf die russische Luftraumverletzung reagiert. Die drei baltischen Nato-Länder haben keine eigenen Kampfjets. Daher wird ihr Luftraum von den Bündnispartnern überwacht. Seit August leitet die italienische Luftwaffe das sogenannte Air Policing über Estland, Lettland und Litauen.

+++ 17:34 Kampfjets über Nato-Gebiet: Kallas wirft Putin "äußerst gefährliche Provokation" vor +++
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas spricht von einer "äußerst gefährlichen Provokation", nachdem drei russische Kampfflugzeuge nach Angaben des Nato-Mitglieds Estlands in den dessen Luftraum eingedrungen sind. Es sei die dritte Verletzung des EU-Luftraums innerhalb weniger Tage gewesen, schreibt Kallas. Zuvor hatten bereits die Nato-Staaten Polen und Rumänien russische Drohnen in ihrem Luftraum gemeldet. Mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin sagt sie: "Putin stellt die Entschlossenheit des Westens auf die Probe. Wir dürfen keine Schwäche zeigen". Die Estin sichert ihrem Heimatland die volle Solidarität der EU zu.

+++ 16:57 Klo-Schild entlarvt Standort russischer Geheim-Einheit +++
Die russische Drohnen-Einheit "Rubikon" arbeitet an einem streng geheimen Ort. In einem Bericht über sie, der im russischen Staats-TV läuft, wird daher sorgfältig geblurrt. Doch ein kleines Detail entgeht den Propagandisten - und so fliegt der Standort der Einheit auf.

+++ 16:39 Estland nennt Vorfall mit drei russischen Kampfjets schwerwiegend +++
Drei russische MiG-31-Kampfjets sind nach Angaben der estnischen Regierung an diesem Freitag in den Luftraum des Nato-Mitglieds eingedrungen. Die drei Maschinen seien zwölf Minuten lang unerlaubt im estnischen Luftraum gewesen, sagt Außenminister Margus Tsahkna. Estland habe bei dem ranghöchsten russischen Diplomaten im Land Protest eingelegt. Russland habe den estnischen Luftraum in diesem Jahr bereits viermal verletzt, was an sich schon inakzeptabel sei, erklärt Tsahkna. Der jetzige Vorfall sei jedoch wegen der drei Kampfjets besonders schwerwiegend. "Politico" meldet, dass italienische F-35-Maschinen aufgestiegen, um die russischen Kampfjets abzufangen. Estland, sowie die Nachbarn Lettland und Litauen besitzen keine eigenen Jets. Der Vorfall ereignet sich gut eine Woche, nachdem mehr als 20 russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen waren. Nato-Jets schossen daraufhin einige der Drohnen ab. Westliche Vertreter sind der Auffassung, Moskau teste damit die Bereitschaft und Entschlossenheit des Bündnisses. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 16:09 Insider: Russische Jets verletzen estnischen Luftraum +++
Aus dem Umfeld der Nato heißt es, russische Militärjets hätten den Luftraum Estlands verletzt.

+++ 15:34 Russland: Treffen zwischen Lawrow und Rubio bei UN-Vollversammlung geplant +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow wird nach Angaben russischer Staatsmedien in der kommenden Woche US-Außenminister Marco Rubio am Rande der UN-Generaldebatte treffen. Die beiden Außenminister hätten "eine ganze Reihe" an bilateralen und multilateralen Themen zu besprechen, wird der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja von der Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitiert. US-Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf erklärt, er werde den Konflikt in der Ukraine nach seiner Rückkehr ins Amt rasch beenden. Zuletzt äußerte sich Trump wiederholt enttäuscht über das Verhalten des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

+++ 15:11 Ukraine will neues Kreditabkommen mit IWF abschließen +++
Die Ukraine strebt ein neues, vierjähriges Kreditprogramm des Internationalen Währungsfonds (IWF) an. Dies sagt Finanzminister Serhij Martschenko in Kiew. "Wie Sie wissen, gab es kürzlich eine IWF-Mission, und wir haben die Notwendigkeit eines neuen Programms und dessen Finanzierung angesprochen", so Martschenko vor dem ukrainischen Parlament. Insgesamt könnten sich die benötigten Mittel auf 150 bis 170 Milliarden Dollar belaufen. Das derzeitige Programm des Landes mit dem IWF hat ein Volumen von 15,5 Milliarden Dollar und läuft im Jahr 2027 aus.

+++ 14:29 Heusgen: Druck auf Ungarn und Slowakei wegen Öl und Gas machen +++
Mit Blick auf Energielieferungen aus Russland dringt der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, darauf, dass die EU mehr Druck auf Ungarn und die Slowakei ausübt. Die beiden Länder seien nach wie vor bei den Öl- und Gaslieferungen von Russland abhängig, sagt der Politikberater im Deutschlandfunk. Bei den Öleinfuhren seien das bei Ungarn etwa 60 Prozent, bei der Slowakei sogar 75 Prozent. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban sowie der slowakische Ministerpräsident Robert Fico stünden Russland nahe, sagt Heusgen. "Da muss mit Druck, vielleicht auch mit Anreizen gearbeitet werden, denn dieses Schlupfloch muss geschlossen werden. Und da hat Trump recht."

+++ 13:54 Spanien: Eingefrorene Mittel für Ukraine nutzen +++
Die spanische Regierung unterstützt die Pläne der EU-Kommission zur Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte für die Ukraine und will zugleich die Importe von russischem Flüssigerdgas (LNG) reduzieren. "Wir haben uns dafür eingesetzt, die Finanzmittel für die Ukraine so weit wie möglich aufzustocken", sagt Wirtschaftsminister Carlos Cuerpo dem Sender Bloomberg TV. "Wir plädieren dafür, nach kreativen Möglichkeiten zu suchen, um auch diese eingefrorenen Vermögenswerte zu nutzen." Spanien ist einer der Hauptimporteure von russischem LNG in der EU und will seine Lieferungen diversifizieren, unter anderem mit LNG aus den USA.

+++ 13:38 Vorschlag der EU-Kommission für neues Sanktionspaket gegen Russland +++
Die EU-Kommission hat ein neues gegen Russland gerichtetes Sanktionspaket vorgestellt. "Wir können bestätigen, dass die Kommission ein neues Sanktionspaket gegen Russland verabschiedet hat, das 19. Paket", sagt eine Kommissionssprecherin in Brüssel. Dies werde nun den Mitgliedstaaten zur Genehmigung vorgelegt. Bisher hat die EU 18 Sanktionspakete gegen Russland verabschiedet, um Moskau wegen seines Angriffskrieges in der Ukraine unter Druck zu setzen. Neben Wirtschaftssanktionen gehören dazu auch Maßnahmen gegen einzelne Personen sowie Organisationen wie etwa Parteien, Banken und Medienhäuser.

+++ 13:18 Insider: EU will Einfuhrverbot von russischem LNG vorziehen +++
Die EU-Kommission will das Importverbot für russisches Flüssigerdgas (LNG) einem Insider zufolge um ein Jahr auf den 1. Januar 2027 vorziehen. Die Maßnahme sei Teil des 19. Sanktionspakets gegen Moskau. Der Schritt habe nach einem Gespräch zwischen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump nun "Priorität", heißt es weiter. Die Brüsseler Behörde werde ihren Vorschlag noch im Tagesverlauf vorlegen.

+++ 13:01 MI6-Chef: Putin will keinen Frieden ohne Kapitulation der Ukraine +++
Der Chef des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 sieht nach eigenen Angaben keine Anzeichen für ein Interesse des russischen Präsidenten Wladimir Putin an einem Verhandlungsfrieden ohne eine Kapitulation der Ukraine. Putin habe sich übernommen und die Ukrainer im Krieg unterschätzt, sagt Richard Moore bei einer Rede in Istanbul. Dort kündigt er zudem an, über das Darknet Informanten in Russland und weltweit anwerben zu wollen.

+++ 12:30 Selenskyj: Russland hört nicht auf Trump +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, dass Russland die Aufforderungen des US-Präsidenten Donald Trump, den Krieg zu beenden, ignoriert. "Wieder einmal greifen die Russen Zivilisten an, während die ganze Welt und insbesondere die Vereinigten Staaten zum Frieden aufrufen", schreibt Selenskyj auf X. "Wir haben Präsident Trumps Position zur Beendigung der Tötungen zur Kenntnis genommen und allen Vorschlägen zur Wiederaufnahme der Diplomatie zugestimmt. Aber es scheint, dass diese Position in Russland kein Gehör findet."

+++ 12:06 Russland setzt auf millionenschwere moderne Systeme bei Krim-Verteidigung +++
Die russischen Streitkräfte investieren viel Material zur Absicherung der besetzten ukrainischen Halbinsel Krim. Russland rüste die Region mit den modernsten Flugabwehrsystemen aus, berichtet Euromaidan Press unter Berufung auf einen Sprecher der ukrainischen Marine. Dabei kommen unter anderem Systeme vom Typ S-500 zum Einsatz. Diese gehören zur neuesten Generation der russischen Flugabwehr. Diese können neben ballistischen Raketen und Marschflugkörpern auch Hyperschallraketen in Hunderten Kilometern Entfernung abwehren. Der Preis für ein solches System liegt laut russischen Medien bei mindestens 800 Millionen Dollar.

+++ 11:41 Ukraine meldet 223 Gefechte mit Putins Truppen +++
In den vergangenen 24 Stunden hat es nach ukrainischen Angaben insgesamt 223 Zusammenstöße mit den russischen Streitkräften entlang der Front gegeben. 87 Gefechte entfielen auf den Frontabschnitt in Pokrowsk, wie aus dem Bericht des ukrainischen Generalstabs hervorgeht. Im Bereich Lyman kam es darüber hinaus zu 16 Gefechten sowie unter anderem im Bereich Nowopawlosk zu 27 Zusammenstößen.

+++ 11:13 Ukraine verbucht explosiven 20-Millionen-Treffer gegen Russland +++
Ein ukrainisches Video soll die Zerstörung eines russischen Luftabwehrsystems im Wert von 20 Millionen Euro zeigen. Präsident Selenskyj spricht von Geländegewinnen in Donezk, Putin von 700.000 Soldaten an der Front. Derweil macht US-Präsident Trump seinem Ärger über Putin Luft.

+++ 10:47 Klingbeil offen für stärkere Nutzung eingefrorener russischer Gelder +++
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil zeigt sich offen, die in der EU eingefrorenen russischen Vermögenswerte stärker als bisher zu nutzen. "Alles muss genau geprüft werden", sagt der SPD-Chef. Die Bundesregierung warte dazu jetzt auf Vorschläge der EU-Kommission. "Deutschland wird eine Rolle einnehmen, bei der wir Dinge möglich machen wollen und nicht, bei der wir Dinge blockieren." Bislang werden aus den Geldern nur die Zinsgewinne abgezweigt. Teilweise gibt es Forderungen, die russischen Gelder ganz einzuziehen und sie der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland zur Verfügung zu stellen. Sie könnten auch für den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg genutzt werden. Deutschland hatte bisher stets rechtliche Bedenken geäußert.

+++ 10:20 Munz: Finnland ist seit Wochen "im Fokus Moskaus" +++
Russland signalisiert Gesprächsbereitschaft in der Frage nach einer Beilegung des Ukraine-Kriegs. ntv-Korrespondent Rainer Munz ordnet ein, dass es sich bei der Offerte um kein ernst gemeintes Angebot handelt. Zudem erklärt der Russlandexperte, was hinter dem verschärften Ton des Kreml gegenüber Finnland steckt.

+++ 09:49 Video zeigt ukrainischen Angriff auf Marineinfanterie-Logistikzentrum in Russland +++
Ukrainische Spezialkräfte haben in der vergangenen Nacht ein Logistikzentrum einer russischen Marine-Brigade in der Region Kursk attackiert. Dabei kamen nach Angaben der ukrainischen Seite Drohnen zum Einsatz. Ein Video zeigt entsprechende Explosionen. Dabei seien mehrere Lagerhäuser sowie ein Munitions- und ein Waffendepot zerstört worden, berichten die Spezialkräfte.

+++ 09:20 Mutmaßliche Raketentrümmer in Ostpolen gefunden +++
In der ostpolnischen Region Lublin sind nach Angaben der Militärpolizei mutmaßliche Trümmerteile einer Rakete gefunden worden. Es könne sich um die Überreste eines Flugkörpers handeln, mit dem vor gut einer Woche eine Drohne abgeschossen worden sei, teilt die Behörde mit. Die Fundstücke sollen demnach untersucht werden. Vergangene Woche waren nach Angaben der Regierung in Warschau russische Drohnen während eines Luftangriffs auf die Ukraine in den polnischen Luftraum eingedrungen und von der polnischen Luftwaffe mit Unterstützung von Nato-Verbündeten abgeschossen worden. Russland hatte erklärt, seine Streitkräfte hätten die Ukraine angegriffen und nicht beabsichtigt, Ziele in Polen zu treffen.

+++ 08:47 Ukraine meldet Zerstörung von 17 Artilleriegeschützen +++
Die Ukraine vermeldet die Zerstörung von insgesamt 17 russischen Artilleriegeschützen über den Verlauf des vergangenen Tages. Das geht aus dem Bericht des ukrainischen Generalstabs hervor. Darüber hinaus wurden 1150 Soldaten von Putins Armee getötet oder verletzt. Die Verteidiger konnten ferner auch einen Schützenpanzer sowie jeweils einen Mehrfachraketenwerfer und ein Flugabwehrsystem ausschalten.

+++ 08:20 Nato-Ostflanke: Röttgen kündigt Drohnenwall an +++
Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum stellt der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen die Einrichtung eines Drohnenwalls in Aussicht. "Wir brauchen Drohnenabwehr an der Nato-Ostflanke, und zwar an der gesamten Nato-Ostgrenze", sagt Röttgen in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Er kündigt an: "Also ja, dieser Wall kommt." Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei an der Front "praktisch ein reiner Drohnenkrieg geworden", fährt Röttgen fort. "Das hat Kriegsführung verändert, und auch künftige Kriegsführung. Daraus hätte man schon früher den Schluss ziehen müssen, diese Drohnen anzuschaffen", sagt der CDU-Politiker. "Und das wird auch geschehen."

+++ 07:50 Russland baut Drohnen-Startrampe nahe der ukrainischen Grenze +++
Die russischen Streitkräfte arbeiten offenbar derzeit an einer Startrampe für unbemannte Flugobjekte nahe der Grenze zur Ukraine. Diese werde 35 Kilometer von der Grenze entfernt errichtet, berichtet der Open-Source-Intelligence-Analyst Brady Africk auf X. Auf einem von ihm geteilten Video sind Satellitenbilder im Zeitraffer zu sehen, die den Baufortschritt seit Juli zeigen.

+++ 07:18 Polen überprüft systematisch seine Luftschutzbunker +++
Die polnischen Behörden führen im ganzen Land umfangreiche Inspektionen von Luftschutzbunkern durch, um ihre Eignung als vorübergehende Schutzeinrichtungen zu beurteilen, berichtet der "Kyiv Independent". Die Landesfeuerwehr hat in Zusammenarbeit mit der örtlichen Bauaufsicht bereits über 2000 Kontrollen durchgeführt und über 1000 Einrichtungen für den Notfalleinsatz als geeignet eingestuft. Der erneute Fokus auf die Schutzinfrastruktur erfolgte kurz nach dem russischen Drohnenangriff auf Polen, bei dem die meisten Drohnen aus Belarus kamen. Während Moskau behauptete, es habe keinen Angriff auf Polen geplant, bezeichnete Warschau den Vorfall als gezielte Provokation.

+++ 06:48 Lawrow: Trump will Beziehungen mit Russland normalisieren +++
Der russische Außenminister behauptet, dass US-Präsident Donald Trump eine "Normalisierung" der Beziehungen seines Landes zu Russland anstrebt. Trump ziele darauf ab, "das Thema Ukraine abzuräumen", um die Beziehungen im wirtschaftlichen und technologischen Bereich wieder aufnehmen zu können. Mögliche ökonomische Deals würden aber nicht automatisch zu einem Ende des Kriegs führen, so Lawrow.

+++ 06:17 Fünf Tote bei russischem Luftschlag mit 250-Kilogramm-Bombe +++
Bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt Kostjantyniwka sind fünf Menschen getötet worden. Eine 250-Kilogramm-Bombe sei über einer Wohngegend abgeworfen worden, berichtet der örtliche Gouverneur Vadim Filaschkin. Bei den Getöteten handelt es sich um zwei Frauen im Alter von 62 und 65 Jahren sowie drei Männer im Alter von 65, 67 und 74 Jahren. Insgesamt wurden bei dem Angriff vier Wohnhäuser beschädigt.

+++ 05:42 Irland liefert Kiew 34 Fahrzeuge und Minenräumroboter +++
Irland hat im Rahmen seiner Militärhilfe 34 Militärfahrzeuge und drei Minenräumroboter an die Ukraine geliefert. Die Lieferungen wurden im Rahmen der Operation Carousel 3 von den irischen Streitkräften organisiert und zur Übergabe an das ukrainische Militär nach Polen gebracht, heißt es in einer Pressemitteilung der irischen Regierung. Das Hilfspaket umfasste Krankenwagen, Lastwagen, Lieferwagen, Kleinbusse und Ford Ranger mit Doppelkabine sowie drei Reacher-Roboter zur Unterstützung der Minenräumung. Obwohl Irland eine Politik der militärischen Neutralität verfolgt und kein NATO-Mitglied ist, hat Dublin der Ukraine humanitäre, wirtschaftliche und nichttödliche Verteidigungshilfe im Wert von über 380 Millionen Euro (420 Millionen US-Dollar) zukommen lassen, schreibt der "Kyiv Independent".

+++ 04:47 Ukrainischer Geheimdienst: Bereits 7000 Kriegsgefangene zurückgekehrt +++
Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine gab es 68 Gefangenenaustausche, bei denen über 7000 ukrainische Kriegsgefangene freigelassen wurden. Diese Zahl nennt ein Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR laut Suspilne. Auf die Frage eines Journalisten, warum etwa die Asow-Kämpfer so langsam zurückkehrten, sagte der GUR-Vertreter, dass bereits mehr als die Hälfte der Garnison von Mariupol zurückgekehrt sei.

+++ 03:34 Merz lobt Spaniens erhöhtes Nato-Budget +++
Bundeskanzler Friedrich Merz und der sozialistische spanische Regierungschef Pedro Sanchez bekennen sich in Madrid zu einer vertieften Sicherheitszusammenarbeit. Der Kanzler lobt ausdrücklich, dass Spanien, das auf dem Nato-Gipfel das neue Fünf-Prozent-Ziel für Verteidigungsausgaben ablehnte, in den vergangenen Jahren unter Sanchez seine Rüstungsausgaben aber von einem sehr niedrigen Niveau stark angehoben habe. Im Übrigen habe man in der Nato nur ein Ziel von 3,5 Prozent an echten Militärausgaben vereinbart, erläutert Merz. Dazu kommen 1,5 Prozent für Infrastruktur, die auch vom Militär genutzt werden kann. US-Präsident Donald Trump hatte Spanien wegen der niedrigen Rüstungsausgaben mit Strafzöllen gedroht.

+++ 02:35 Luftschutzalarm in Kiew - Drohnenteile fallen auf mehrere Bezirke +++
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew heulen kurz nach Mitternacht die Alarmsirenen. Der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Tymur Tkatschenko, schreibt auf dem Kurznachrichtendienst Telegram, das Oberleitungsnetz für Busse sei von den Trümmern einer abgeschossenen russischen Drohne beschädigt worden. Trümmerteile seien an mehreren Orten, unter anderem auf einer Straße im zentralen Bezirk Schewtschenkiwskyj, gefallen. Verletzte gebe es nach ersten Berichten nicht. Bürgermeister Vitali Klitschko teilt mit, auch in einem anderen Bezirk seien Drohnenteile niedergegangen.

+++ 01:35 Trump-Bedingung: Slowakei und Ungarn halten an russischem Öl fest +++
Die Slowakei und Ungarn erklären, sie würden sich dem Druck von US-Präsident Donald Trump nicht beugen und ihre Importe von russischem Öl und Gas reduzieren, solange die Europäische Union nicht ausreichend alternative Energielieferungen sicherstellt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Aussagen sind eine Reaktion auf Trumps jüngste Äußerungen, in denen er härtere Sanktionen gegen Moskau ankündigte, allerdings erst, wenn die europäischen Verbündeten den Kauf russischen Öls, einer der Haupteinnahmequellen des Kremls während seiner groß angelegten Invasion, vollständig einstellen. "Bevor wir uns voll engagieren können, müssen die richtigen Bedingungen geschaffen werden - sonst riskieren wir, unserer Industrie und Wirtschaft ernsthaften Schaden zuzufügen", sagt die slowakische Wirtschaftsministerin Denisa Sakova demnach in Bratislava. Auch die ungarische Regierung lehnt weiterhin EU-Sanktionen gegen Russland ab, die seine Energiesicherheit gefährden könnten.

+++ 00:35 Linken-Politiker: Auch NVA-Soldaten könnten Reservisten sein +++
Der Linken-Politiker Dietmar Bartsch kritisiert angesichts der Personalprobleme der Bundeswehr den weiter geltenden Ausschluss früherer Soldaten der Nationalen Volksarmee der DDR von der Reserve. "Auch wenn alle früheren NVA-Soldaten inzwischen über 50 Jahre alt sind, sollte man überdenken, ob ihr kompletter Ausschluss aufrechterhalten werden soll", sagte Bartsch der "Süddeutschen Zeitung". Im Heimatschutz gäbe es zum Beispiel viele Aufgaben. Bartsch selbst hatte seinen Grundwehrdienst in einem Fallschirmjägerbataillon der NVA absolviert. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius peilt an, dass die Zahl der Soldaten auf 260.000 und die der Reservisten auf 200.000 steigt. Angesichts der Bedrohung aus Russland müsse die Bundeswehr kriegstüchtig werden.

+++ 23:25 Merz will an europäischem Kampfjet-Projekt festhalten +++
Kanzler Friedrich Merz und Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez haben ihr Interesse am europäischen Kampfjet-Projekt FCAS bekräftigt. "Wir sind uns beide darüber im Klaren, dass wir solche Projekte brauchen", sagt Merz am Abend bei einem Treffen mit Sanchez in Madrid. Man habe über das gemeinsame milliardenschwere Projekt und dessen Problem gesprochen. Man sei übereinstimmend unzufrieden mit der Situation. "Wir kommen mit diesem Projekt nicht voran", sagte Merz angesichts neuer französischer Forderungen. "Es kann nicht so weitergehen wie gegenwärtig. Wir wollen versuchen, bis zum Ende des Jahres eine Lösung herbeizuführen, damit dieses Projekt dann auch wirklich realisiert werden kann." Sanchez sagte: "Wenn wir von dem 'Europa der Verteidigung' sprechen, dann haben wir hier ein typisches Beispiel dessen, was darunter zu verstehen ist. Hoffentlich gelingt es bald, dieses in Angriff zu nehmen." Spanien ist neben Frankreich der dritte Partner bei dem milliardenschweren Entwicklungsprojekt. Dieses steht auf der Kippe, weil der französische Rüstungskonzern Dassault Aviation plötzlich einen Arbeitsanteil von 80 Prozent für sich fordert. Vereinbart war für jeden Partner ein Drittel.

+++ 22:21 Ukraine will massiven russischen Drohnenangriffen viele Abfangdrohnen entgegensetzen +++
Russland überzieht die Ukraine immer wieder mit großen Drohnenschwärmen, um die Flugabwehr zu überlasten. Deshalb will die Ukraine in Kürze bei weiteren großen russischen Drohnenangriffe auch Hunderte von Abwehrdrohnen einsetzen. Das kündigt Verteidigungsminister Denys Schmyhal bei einer Pressekonferenz mit seinem polnischen Kollegen Wladyslaw Kosiniak-Kamysz an. Wenn Russland, wie bereits geschehen, bis zu 800 Drohnen in einer Nacht gegen die Ukraine einsetze, müsse darauf "mit nicht weniger als 1.000 Abfangdrohnen" reagiert werden. "Dieses Niveau werden wir erreichen", sagte Schmyhal. Allerdings könne er nicht sagen, wann die Ukraine derartige Mengen an Drohnen einsetzen könne, fügt er hinzu. Das Problem liege nicht bei Produktionskapazitäten, sondern vielmehr bei der Steuerung der Abwehrdrohnen vom Boden aus.

+++ 21:40 US-Regierung genehmigt Raketen-Verkauf für 780 Millionen Dollar an Polen +++
Polen kauft Raketensysteme für 780 Millionen Dollar in den USA. Das US-Verteidigungsministerium teilt mit, das entsprechende Geschäft sei genehmigt worden. Dabei geht es um das System "Javelin". Der Großteil des Auftrags geht an die US-Firmen RTX und Lockheed Martin.

Alle vorherigen Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, hul/lme/mau/dpa/rts/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen