Nuss-Nougat-Cremes im Test Nutella schmiert mit "ungenügend" ab
30.08.2022, 09:29 Uhr (aktualisiert)
Mag schmecken, der Verzehr von mancher Nuss-Nougat-Cremes sollte laut Öko-Test aber noch mal überdacht werden.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Nutella & Co.? Immer her damit. Auch wenn sich herumgesprochen hat, dass Nuss-Nougat-Cremes nicht unbedingt zur Gesundheit beitragen, landen diese immer noch regelmäßig auf dem Toast oder Brötchen. Was nicht immer die beste Idee ist, wie Öko-Test verrät.
Nutella ist seit Jahrzehnten ein Klassiker unter den Schokocremes und landet täglich millionenfach auf deutschen Frühstücksbroten, ist aber auch für zwischendurch gefragt. Denn die klebrige Masse geht eigentlich immer. Was auch für andere Nuss-Nougat-Cremes gilt. Und es ist ja nicht so, dass nur Kinder verrückt danach sind. Denn auch Erwachsene können dem schokoladigen Brotaufstrich nur schwer widerstehen. Wider besseres Wissen. Denn im Großen und Ganzen bestehen die Produkte überwiegend aus Zucker und Palmfett. Dazu kommen dann - je nach Hersteller - noch ein paar Haselnüsse, etwas Kakao und eine Prise Magermilchpulver.
Dass der schokoladige Aufstrich nicht unbedingt zur Fitness beiträgt, ist bekannt. Dass Öko-Test etwas genauer hinschaut, auch. Die Tester haben dies nun bei 21 Nuss-Nougat-Cremes getan, darunter Eigenmarken der großen Discounter und Supermärkte, aber auch bekannte Marken wie Nutella, Nusspli oder Milka. Neun der Aufstriche sind bio-zertifiziert. Mit gemischten Ergebnis. Die meisten Produkte wurden "befriedigend" oder "ausreichend" bewertet, zwei sind "gut", eins "mangelhaft" und zwei "ungenügend".
Viel Zucker, Mineralölbestände und wenig Haselnüsse
Womit wir bei den Testverlierern sind. Und das sind ausgerechnet Marktführer Nutella und die "Milka Haselnusscreme" der Hersteller Ferrero und Mondelez. Der Grund: viel zu viel Zucker und außerdem Mineralöl. Diese beiden Prüfpunkte wurden auch der "Zentis Nusspli Nuss-Nougat-Creme" zum Verhängnis ("mangelhaft").
Mit mehr als 56 Prozent Zucker sind die beiden Produkte die süßesten Aufstriche im Test. Zum Vergleich: In der "Rapunzel Nuss-Nougat-Creme" ("befriedigend") stecken gerade einmal 34 Gramm Zucker pro 100 Gramm. Zudem enthalten beide - wie viele andere Produkte auch - Mineralölbestandteile, die Kohlenwasserstoffe MOSH. Diese reichern sich im Körper an und bisher ist noch komplett unklar, was sie dort anrichten. Beide sind überdies zwei von vier Produkten, die nicht ohne künstliches Aroma oder den Aromastoff Vanillin für den Geschmack auskommen. Und in der "Milka Haselnusscreme" finden sich nur fünf Prozent Haselnussmasse. In Nutella sind es 13. Wer es nussiger mag, kann zu den Produkten von Rapunzel, Nudossi und Haselherz greifen - da stecken mehr als 30 Prozent Haselnüsse drin.
Das Thema Palmöl haben die Hersteller inzwischen hingegen besser auf dem Schirm, zumindest belegen alle Hersteller, dass sie zertifiziertes Palmöl beziehen. Die Milka Haselnusscreme verzichtet sogar ganz auf das umstrittene Fett und verwendet Sonnenblumenöl. Womit wir bei den guten Nachrichten angelangt sind, den Testsiegern. Als da wären: die sehr günstige "Ja! Nuss-Nougat-Creme" ("gut", 1,49 Euro, 400 Gramm) und die "DM Bio Schokocreme Nuss-Nougat, vegan" ("gut", 2,95 Euro). Beide können damit punkten, dass sie nur einen erhöhten Zuckergehalt aufweisen und nur Spuren von Mineralölbestandteilen.
(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 25. August 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, awi