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Erkundung des Sonnenwinds Indien schickt Forschungssatellit Aditya-L1 zur Sonne

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Der erfolgreiche Start wurde im Kontrollzentrum gefeiert.

Der erfolgreiche Start wurde im Kontrollzentrum gefeiert.

(Foto: AP)

Indien feiert gerade einen Raumfahrterfolg nach dem anderen. Gerade erst gelingt eine Mondlandung, da macht sich das Land schon auf den Weg zur Sonne.

Nach der spektakulären Landung einer indischen Raumsonde auf dem Mond hat Indien einen Forschungssatelliten auf den Weg zur Sonne geschickt. Auf der ostindischen Insel Sriharikota startete am Samstag eine Rakete mit dem Satelliten Aditya-L1, wie in einer Liveübertragung der indischen Weltraumbehörde Isro zu sehen war. Nach dem geglückten Start erscholl Beifall im Isro-Kontrollzentrum.

Der Forschungssatellit soll in einem 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Bereich des Weltraums positioniert werden und von dort Bilder der Sonne liefern. Seine Reise dorthin wird nach den Plänen der indischen Raumfahrtbehörde etwa vier Monate lang dauern. Läuft alles nach Plan erreicht die Sonde Anfang Januar 2024 ihren Zielort.

Aditya-L1 besteht aus sieben Modulen und soll die äußeren Schichten der Sonne mithilfe von Detektoren für elektromagnetische Felder beobachten. Mit sieben an Bord untergebrachten wissenschaftlichen Instrumenten sollen unter anderem das interplanetare Magnetfeld vermessen und Sonneneruptionen untersucht werden. Ziel der Mission ist unter anderem ein besseres Verständnis der Dynamik des Sonnenwindes.

Ehrgeizige Pläne

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa und die Europäische Weltraumorganisation ESA haben bereits Raumsonden zur Erforschung der Sonne ins All geschickt - für Indien ist es eine Premiere. Vor gut einer Woche war dem Land mit der Raumsonde Chandrayaan-3 eine Landung am Südpol des Mondes gelungen. Indien stieg damit zur vierten Mondfahrnation der Welt auf. 2014 hatte Indien als erste asiatische Nation ein Raumfahrzeug in eine Umlaufbahn um den Planeten Mars gebracht.

Indiens Weltraumprogramm begann in den 1960er Jahren. Neben der jetzigen Mondmission sind weitere Projekte geplant, die voraussichtlich ab Ende 2024 starten sollen. So soll es Missionen zur Venus ("Shukrayaan-1") und zum Mars ("Mangalyaan-2") geben. Zudem sollen Astronauten ins All geschickt werden ("Gaganyaan"). Die Regierung möchte auch zunehmend auf den Privatsektor setzen, Privatfirmen dürfen dafür die Infrastruktur der Weltraumbehörde nutzen.

Quelle: ntv.de, sba/AFP

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