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Was landet 2030 auf dem Teller? Insekten sind das Fleisch der Zukunft

Insekten und Algen sollen der Fleischersatz der Zukunft sein.

Insekten und Algen sollen der Fleischersatz der Zukunft sein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Was kommt in Zukunft auf den Teller? Die Befragung "Wie is(s)t Deutschland 2030?" versucht sich an einer Antwort. Die darin gestellten Szenarien zeigen: Wer sich in 15 Jahren zeitgemäß ernähren möchte, muss zuvor einige Hemmungen ablegen.

Die Ernährung und Essgewohnheiten der Menschen in Deutschland werden sich einer Studie zufolge in den nächsten 15 Jahren deutlich wandeln. "Algen und Insekten sind als Proteinlieferanten akzeptiert und bilden eine Symbiose zwischen Genuss und Ressourcenschonung", lautet ein Zukunftsszenario der repräsentativen Befragung mit dem Titel "Wie is(s)t Deutschland 2030?", die in Frankfurt vorgestellt wurde. Dafür hat das Marktforschungsinstitut TNS Infratest 1029 Verbraucher zu zuvor entwickelten Szenarien befragt.

Das zweite wichtige Ergebnis der Studie, Essen würde "eine Frage der Weltanschauung und des Sozialprestiges" sein, ist hingegen längst keine Zukunftsmusik mehr. Der Konsum von Lebensmitteln aus ökologischem Anbau oder das Zurückgreifen auf Produkte aus der Region vermitteln dem Verbraucher schon seit Jahren das Gefühl, gewissenhaft zu essen. "Ressourcenschonende Ernährung in einer werteorientierten Gesellschaft" halten die Befragten daher auch für das wahrscheinlichste der vorgegebenen Zukunftsszenarien.
Dazu gehört eine von ethischen Aspekten beeinflusste Einstellung zum Essen inklusive Algen, Insekten und aus Stammzellen in Reagenzglas gezüchteten Fleisch- und Fischprodukten. Bio- und regionale Produkte sind dabei angeblich selbstverständlich.

"Individualisierung und Virtualisierung"

Die Erwartungen der Konsumenten an individualisierte Ernährungskonzepte zu Hause, in Kantinen und Restaurants werden der Studie zufolge größer. Präventive Ernährung bekommt einen hohen Stellenwert, unterstützt von Hilfsmitteln wie Gesundheits-Apps. Die Digitalisierung unseres Lebens macht nicht vor unserem Essen Halt. "Individualisierung und Virtualisierung" sind nach Auffassung des Frankfurter Soziologen Alfred Fuhr die Megatrends der Ernährung und werden sich rasant fortentwickeln. Gleiches gilt für den Wocheneinkauf der Zukunft. Der soll in 15 Jahren nicht mehr im Supermarkt um die Ecke stattfinden, sondern im Netz. "Im stationären Lebensmitteleinzelhandel lassen wir uns inspirieren, die Grundversorgung kaufen die Deutschen online", lautet demnach ein weiteres Fazit der Studie.

Eines der Szenarien beschäftigt sich zudem mit der Frage, wo man seine Algen und Insekten künftig zubereiten wird. Das Ergebnis: Die eigene Küche verliert ihr Monopol als Mittelpunkt der privaten Versorgung. Neben der kleinen Versorgungsküche zu Hause soll es in der Stadt große Küchen geben, die sich für ein gemeinsames Kocherlebnis mieten lassen.

Und was tun diejenigen, die sich eher an einer Portion Spaghetti erfreuen als am neuen Fleischersatz? Für die könnten 3-D-Drucker das richtige sein. Wissenschaftler halten es für durchaus realistisch, dass die 3-D-Technologie den Menschen zukünftig mit Nahrungsmitteln versorgen. Wenn die Geräte schon Miniaturausgaben von Menschen drucken können, warum dann nicht auch das Abendessen?

Quelle: ntv.de, kbe/dpa

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