NASA verschiebt Testflug "Starliner"-Astronauten müssen wieder aussteigen
07.05.2024, 05:53 Uhr Artikel anhören
Barry Wilmore und Suni Williams müssen weiter auf ihren Einsatz warten.
(Foto: AP)
Eigentlich sollte der "Starliner" schon längst Menschen ins All bringen. Doch das Projekt liegt weit hinter dem Zeitplan. Keine zwei Stunden vor dem geplanten Start des ersten bemannten Testflugs des Boeing-Raumschiffs wird das Projekt erneut verschoben.
Der mit Spannung erwartete Start der ersten bemannten Boeing-"Starliner"-Rakete ins All muss wegen technischer Probleme um mindestens 24 Stunden verschoben werden. Der Flug wurde weniger als zwei Stunden vor dem Countdown abgebrochen, weil ein Problem mit einem Ventil in der zweiten Raketenstufe nicht rechtzeitig behoben werden konnte, wie die NASA in ihrem Livestream mitteilte.
Der "CST-200 Starliner" sollte mit einer Atlas-V-Rakete der United Launch Alliance, einem Gemeinschaftsunternehmen von Boeing und Lockheed Martin, vom Kennedy Space Center der US-Raumfahrtbehörde NASA in Florida starten und zwei Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS bringen. Die beiden Astronauten Barry Wilmore und Suni Williams hätten die "Starliner"-Kapsel wieder verlassen und seien in ihr Crew-Quartier am Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida zurückgekehrt, hieß es. Wie lange es dauern wird, das Problem zu beheben, ist unklar. Ein Termin für den nächsten Startversuch steht noch nicht fest.
Boeing sieht sich nach einer Reihe von Krisen in der kommerziellen Luftfahrt bereits mit einer intensiven öffentlichen Bewertung und einer umfassenden Überprüfung seiner Qualitätskontrolle konfrontiert. Mit dem "Starliner" wollte das Unternehmen ein Zeichen des Erfolgs setzen. Um das Programm zu retten, das Jahre hinter dem Zeitplan liegt, wurden die geplanten Kosten bislang um mehr als 1,5 Milliarden Dollar überschritten.
Im Mai 2022 hatte der "Starliner" erstmals einen erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS absolviert und dort vier Tage verbracht - ein wichtiger Test für das Raumschiff. Künftig soll es als Alternative zur "Crew Dragon"-Raumkapsel von SpaceX Astronauten zur ISS transportieren.
Quelle: ntv.de, ino/rts