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Virus zerstört Gehirnzellen Studie: Zika schadet auch Erwachsenen

Baby, das an Mikrozephalie erkrankt ist, bei einer Untersuchung.

Baby, das an Mikrozephalie erkrankt ist, bei einer Untersuchung.

(Foto: REUTERS)

Das Zika-Virus führt bei ungeborenen Kindern zu Fehlbildungen. Laut einer US-Studie kann das Virus allerdings auch Gehirne von Erwachsenen angreifen. Unter anderem die Zellen, die für die Erinnerung zuständig sind, könnten dadurch zerstört werden.

Das Zika-Virus kann sich nicht nur schädlich auf Ungeborene, sondern auch auf das Gehirn von Erwachsenen auswirken. Das geht aus einer in der US-Fachzeitschrift "Cell Stem Cell" veröffentlichten Studie hervor, die sich auf Experimente an Mäusen stützt. Demnach können erwachsene Zellen, die für Lernen und Erinnerung zuständig sind, durch das Virus zerstört werden. Bisher war vor allem bekannt, dass das Virus bei Babys zu Mikrozephalie führen kann.

Eine der Ko-Autorinnen der Studie, Sujan Shresta vom kalifornischen La Jolla Institute of Allergy and Immunology, sagte, Forscher wüssten, dass Zika für die frühe Entwicklung des Gehirns "katastrophal" sein könne. Mit dem Virus infizierte Erwachsene wiesen aber häufig keine Symptome außer Beschwerden wie Hautausschlag, Gliederschmerzen und rote Augen auf. Die Auswirkung des Virus auf das erwachsene Hirn sei "subtiler". "Wir wissen jetzt, auf was wir uns einstellen müssen", sagte Shresta.

Die Forscher konzentrierten sich auf die frühen Formen von Gehirnzellen, aus denen Neuronen werden. Diese erwiesen sich als äußerst anfällig für das Zika-Virus, allerdings nur in zwei Teilen des Gehirns. Shresta zufolge lässt sich damit möglicherweise erklären, dass bei einigen mit dem Zika-Virus infizierten Patienten später das Guillain-Barré-Syndrom auftaucht. Dabei handelt es sich um eine sehr seltene Erkrankung des peripheren Nervensystems, die zu akuter neuromuskulärer Lähmung führen kann.

Quelle: ntv.de, hul/AFP

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