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Schon einige Wochen reichen Wie Krafttraining die Darmflora beeinflussen kann

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Vor allem Menschen, die während ihrer Arbeit sitzen, profitieren von Krafttraining.

Vor allem Menschen, die während ihrer Arbeit sitzen, profitieren von Krafttraining.

(Foto: IMAGO/Cavan Images)

Sportmuffel, die mit Krafttraining beginnen, können - neben dem Muskelaufbau - Veränderungen in einem wichtigen Organ beeinflussen: dem Darm. Und die Effekte sind laut einer Studie schon nach kurzer Zeit erkennbar.

Moderates Krafttraining kann bei Personen, die vorher keinen Sport getrieben haben, zu einer Veränderung der Zusammensetzung der Darmflora führen. Das hat ein Forschungsteam der Universität Tübingen herausgefunden. Die Veränderungen stellen sich bereits nach wenigen Wochen Krafttraining ein.

Für die Untersuchung konnte das Forschungsteam um Sven Nahnsen insgesamt 150 Personen gewinnen, die normalerweise keinen Sport treiben. Diese wurden verpflichtet, zwei- bis dreimal in der Woche ein Krafttraining zu absolvieren. Die Studienteilnehmenden konnten zwischen leichteren Gewichten mit 15 bis 20 Wiederholungen oder schwereren Gewichten mit 8 bis 10 Wiederholungen in zwei Durchgängen wählen.

Die vorgegebenen Übungen zielten vor allem auf die Bein-, Bauch- und Rückenmuskulatur ab. Das Training wurde von den Forschenden überwacht. Vor, während und nach dem Untersuchungszeitraum von acht Wochen wurden verschiedene Parameter gemessen, darunter der Zuwachs an Kraft und die Zusammensetzung des Darmmikrobioms.

Größter Effekt bei "High Respondern"

Bei der Auswertung dieser Daten zeigte sich: Beide Trainingsansätze führten zu ähnlichen Verbesserungen der Kraft und Körperzusammensetzung. Aber einige der Probanden gewannen deutlich schneller an Kraft als andere. 20 Prozent dieser Teilnehmer wurden vom Forschungsteam als "High Responder" bezeichnet. Diese schafften einen Kraftzuwachs von im Durchschnitt mehr als 33 Prozent. Die 20 Prozent der Probanden, die am Ende dieser Einteilung standen, die "Low Responder", konnten beim Kraftzuwachs nur weniger als 12,2 Prozent im Schnitt zulegen. Alle anderen Studienteilnehmenden lagen mit ihren Werten zwischen High und Low Respondern.

Die Forschenden sahen messbare Veränderungen in der Darmflora vor allem bei den High Respondern. In den mit einem speziellen Verfahren untersuchten Stuhlproben sahen sie einen Anstieg der Anzahl bei 16 Bakterienarten und einen Rückgang bei 11. Zwei Bakterienarten stachen jedoch besonders heraus: Faecalibacterium und Roseburia hominis. Beide Arten werden mit einem gesünderen, entzündungshemmenden Mikrobiom und einer verbesserten Darmfunktion in Verbindung gebracht, schreibt das Forschungsteam in einer bisher nicht geprüften Veröffentlichung.

Quelle: ntv.de, jaz

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