Fitness im Grünen Kann Gartenarbeit vor Rückenschmerzen schützen?
16.03.2024, 12:20 Uhr Artikel anhören
Wer sich bei der Gartenarbeit nicht so oft bücken will, kann auch auf Hochbeete umstellen.
(Foto: Christin Klose/dpa-tmn/dpa)
Wenn der Frühling naht, ist in Gärten viel zu tun. Am Ende eines Tages spüren dann ambitionierte Hobbygärtner deutlich ihre Muskulatur oder bekommen sogar Rücken- und Gelenkschmerzen. Aber das muss nicht sein, wenn man einige Dinge berücksichtigt.
Dass die Arbeit im Grünen guttut, das muss man Hobbygärtnerinnen und -gärtnern nicht erklären. Frische Luft und Sonne tanken, Probleme loslassen und den Kopf freibekommen, um am Ende mit einem Kaffee in der Hand auf das zu blicken, was man geschafft hat. Doch Gartenarbeit kann darüber hinaus ein wertvolles Training für den Rücken und die Gelenke sein, wie die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) erklärt.
Das liege vor allem daran, dass bei der Gartenarbeit sehr viele unterschiedlichen Bewegungen gemacht werden. Diese seien beim Schneiden, Graben und Pflanzen ein wertvolles Training – nicht nur für den Rücken. "Gartenarbeit an der frischen Luft ist gut für die Kondition und steigert das Wohlbefinden. Alle Arten von Bewegung an frischer Luft können die Rückengesundheit fördern und dem Muskelabbau im Alter entgegenwirken", wird Professor Bernd Kladny, stellvertretender Generalsekretär der DGOU und Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie der m&i-Fachklinik Herzogenaurach zitiert.
Durch die vielen verschiedenen Arbeiten werden zahlreiche Muskelgruppen, darunter auch die Muskulatur in Bauch und Rücken trainiert. So gewinnt die Wirbelsäule an Stabilität - und das schützt vor Rückenschmerzen. Gleichzeitig zahlt Gartenarbeit, der DGOU zufolge, auch auf die Haltung ein: Viele Bewegungsabläufe beim Gärtnern helfen dabei, einseitige muskuläre Belastungen auszugleichen, die sich im Alltag zum Beispiel durch langes Sitzen einschleichen. Und auch die Gelenke bleiben durch regelmäßiges Werkeln im Grünen beweglich, das kann Gelenkbeschwerden vorbeugen.
Bloß nicht zu viel auf einmal
Das alles funktioniert allerdings nur, wenn man die Arbeiten in Maßen ausführt, denn wer zu lange und zu intensiv im Garten arbeitet, riskiert eine Überlastung von Muskeln und Gelenken, warnt die DGOU. Vor allem dann, wenn man sich im Winter eher wenig bewegt hat. Wer wieder in die Gartensaison einsteigt, sollte sich unbedingt regelmäßige Pausen gönnen, nicht zu viel vornehmen und auf die Signale des Körpers hören.
Was außerdem wichtig ist, um keine Überlastung zu riskieren: richtig heben. Müssen schwere Gegenstände wie Blumentöpfe von A nach B, gilt: aus den Knien heraus heben und den Rücken gerade halten. Oder man erspart sich das schwere Heben gleich, indem man die Schubkarre aus dem Schuppen holt.
Übrigens: Man sollte Gartengeräte nutzen, die einen ausreichend langen Stiel haben. So kann man langes Knien und Bücken umgehen, denn das mögen Kniegelenke und Wirbelsäule gar nicht.
Quelle: ntv.de, jaz/dpa