Bis zu 15 Prozent sparen Das sind die günstigsten Stromtarife für die Wärmepumpe
17.05.2023, 19:24 Uhr Artikel anhören
Ob sich eine Wärmepumpe für Hauseigentümer rechnet, hängt stark davon ab, wie teuer der Strom für ihren Betrieb ist.
(Foto: Bernd Weißbrod/dpa/dpa-tmn)
Geht es nach den Vorstellungen des Bundeswirtschaftsministeriums, ist die Wärmepumpe der Game-Changer in Sachen Energiewende. Ob das so bleibt, wird sich zeigen. Doch egal, ob jetzt oder irgendwann, Strom brauchen die Geräte immer. Finanztest verrät, wo die besten Heizstromtarife zu haben sind.
Hier ist die Vision: Neu eingebaute Heizungen sollen nach den Plänen der Regierung ab dem Jahr 2024 zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen, und ab 2045 dürfen definitiv keine fossilen Brennstoffe mehr zum Heizen eingesetzt werden. Wärmepumpen gelten gemeinhin als klimafreundliche Alternative zu herkömmlichen Systemen wie Gas- oder Ölheizungen. Im Neubau sind Wärmepumpenheizungen bereits die erste Wahl. Auch im Gebäudebestand werden sie immer häufiger eingesetzt. Allerdings benötigen die Geräte Strom, um die Bude warmzuhalten. Je schlechter die Immobilie gedämmt ist, desto mehr Strom wird benötigt. Der Betrieb der Geräte wird dann drastisch teurer.
Ob sich eine Wärmepumpe für Hauseigentümer rechnet, hängt zudem stark davon ab, wie teuer der Strom für ihren Betrieb ist. Finanztest wollten wissen, wer günstige Heizstromtarife für Wärmepumpen verkauft und Preise bietet, die günstiger sind als Haushaltsstrom.
Bis zu 15 Prozent sparen
Ergebnis: Wärmepumpentarife sind vielerorts deutlich günstiger als gewöhnlicher Haushaltsstrom. Elf bundesweite Tarife sind bis zu 15 Prozent preiswerter im Jahr als das günstigste Haushaltsstromangebot des Tarifrechners Check24 (zum Beispiel der EnBW Energie Baden-Württemberg "Clever und Einfach Privatstrom Wärmepumpe" für 31,49 Cent pro Kilowattsunde oder der Yippie "Unlimited Yippie Wärmepumpe" für 30,29 Cent). Der Grund: Wenn die Wärmepumpe einen eigenen Stromzähler hat und eine steuerbare Verbrauchseinrichtung ist, darf der Netzbetreiber zu vorab festgelegten Zeiten kurz den Strom kappen. Dies soll eine Überlastung des Netzes verhindern. Im Gegenzug können die Netzbetreiber die Entgelte nach eigenem Ermessen senken.
Einige regionale Tarife sind sogar preiswerter als die geplante Wärmestrompreisbremse von 28 Cent pro Kilowattstunde. Besonders hohe Rabatte von 7 Cent und mehr pro Kilowattstunde sind in weiten Teilen Schleswig-Holsteins, Mecklenburg-Vorpommerns und Brandenburgs zu haben. Geringe Reduktionen von 2 bis 2,9 Cent fanden wir in Regionen um Tübingen und Reutlingen, rund um Trier und im Kölner Raum. Ob diese Reduktionen beim Kunden oder der Kundin ankommen, entscheidet der Stromversorger, der den Wärmepumpentarif anbietet. Er ist frei in seiner Preisgestaltung, so Finanztest.
Kunden der Stadtwerke Trostberg zahlen zum Beispiel nur 24 Cent pro Kilowattstunde. Der Tarif ist für viele Regionen in Bayern verfügbar. Günstig ist auch die RhönEnergie Fulda (27,97). Beide regionalen Tarife bieten allerdings keine Preisgarantie.
Separater Zähler oder Doppeltarifzähler Voraussetzung
Besonders niedrige Preise zahlen denn auch vielerorts Haushalte, die ihren Wärmestrom über einen eigenen Zähler getrennt vom Haushaltsstrom messen und abrechnen. Wer keinen separaten Zähler für das Gerät hat, kann die günstigeren Tarife allerdings nicht nutzen. Wer Haushalts- und Heizstrom getrennt misst, hat zwei Zähler und kann auch zwei Tarife abschließen, einen für seinen Haushaltsstrom und einen weiteren für seinen Wärmepumpenstrom.
Allerdings zahlt man bei der getrennten Messung auch zweimal eine Grundgebühr. Sie lag im Test für Wärmepumpentarife zwischen 37 und 171 Euro pro Jahr. Je höher der Verbrauch der Wärmepumpe, desto eher lohnt sich ein zweiter Zähler, so die Tester. Mit einem Doppeltarifzähler sind Energienutzer am flexibelsten, denn dann können sie sowohl Tarife für vom Netzbetreiber definierte Nebenzeiten nutzen, für die es oft günstigere Preise gibt, als auch Angebote für Eintarifzähler.
Quelle: ntv.de, awi