Ratgeber

Robo-Advisor im Finanztest Die beste digitale Vermögensverwaltung

Einige Robos machen einen guten Job.

Einige Robos machen einen guten Job.

(Foto: dpa-tmn)

Geldanlage macht nicht jedem Freude. Eine gute Rendite möchte aber dennoch fast jeder erzielen. Hier können digitale Vermögensverwalter die Lösung sein. Denn einige digitalen Helfer machen durchaus einen guten Job, wie eine Untersuchung von Finanztest zeigt.

Wer eine digitale Vermögensverwaltung zur Seite hat, braucht sich um seine Fondsanlage nicht mehr selbst zu kümmern. Der digitale Helfer stellt das Depot zusammen, sorgt dafür, dass es passend gemischt ist, und schichtet um, wenn nötig. Der Kunde muss zuvor nur erklären, wie viel Risiko beziehungsweise Renditechance er in seinem Portfolio haben möchte. Die entsprechende Zusammensetzung mit meist Aktien- beziehungsweise Anleihen-Fonds übernimmt dann der Robo-Advisor.

Eine Untersuchung von 25 Angeboten der Zeitschrift "Finanztest" zeigt, dass einige Robo-Advisor durchaus einen rentablen Job machen. Beim Portfolio­-Vorschlag erwarteten die Tester ein breit gestreutes, gut diver­sifiziertes Depot. Der Aktienanteil sollte dabei breit gestreut sein, um das Risiko möglichst gering zu halten. Einen zu hohen Anteil von Schwellenländerfonds, Branchenfonds und Fonds mit Aktien kleiner Unternehmen wurde negativ bewertet. Großen Wert wurde darauf gelegt, dass das Portfolio zumindest zu 30 Prozent aus sicheren Anlagen bestand, etwa aus Euro-Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen. Als nicht sicher wurden Fremdwährungsanleihen oder hoch verzinste Anleihen angesehen.

Bei kleineren Portfolios (40.000 Euro) haben Quirion (Note 1,6), Growney (1,8), Robin (2,3) und VTB Invest (2,5) mit "gut" am besten abgeschnitten. Elf Empfehlungen waren "befriedigend", eine "ausreichend" und acht "mangelhaft" (unter anderem Cominvest, Fyndus und Fidelity Wealth Experts).

Bei den größeren Depots ab 100.000 Euro erhielt Growney ein "sehr gut" (Note 1,3). "Gut" waren Liqid und Quirion (beide 1,6), mit etwas Abstand auch VTB-Invest (2,1), Fintego (2,2) und Robin 2,3).

Information, Information, Information

Das größte Gewicht bei der Vergabe des Qualitätsurteils hat Finanztest auf die Produkt- und Kosteninformation gelegt. Denn bevor ein Anleger die vollständige Identität preisgibt, sollten er sich genau ansehen können, was der Robo vorhat, wie er das Geld anlegt und das Depot aufbaut. Er soll mitteilen, wie viel die Anlage voraussichtlich bringt, wie hoch die Risiken und die Kosten sind.

Auch die Höhe der Kosten hat einen großen Einfluss auf das Qualitätsurteil, denn Kosten mindern direkt die Ertragschancen. Hier gibt es durchaus Unterschiede: Sie lagen im Test für den Robo-Advisor zwischen 0,48 und 1,19 Prozent. Hinzu kommen gegebenenfalls noch Kosten für die Fonds, in die investiert wird.Finanztest hat außerdem die Anlagevorschläge, die Datenschutzregeln und die Vertragsbedingungen auf Mängel untersucht.


Rendite außen vor

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Nicht in die Bewertung eingeflossen ist die Rendite. Der Grund: Die meisten Robo-Advisor sind noch nicht lange genug am Markt, um verlässliche Aussagen treffen zu können. Allerdings hat Finanztest geschaut, wie sich die Musterdepots 2020 im Vergleich zu einem Vergleichsindex (MSCI World und BB Barclays Euro Aggregate, einem Index für Euro-Staats- und -Unternehmensanleihen) entwickelt haben. Dabei kann festgestellt werden, dass die digitale Vermögensverwaltung mit der höchsten Rendite nicht zwingend auch die beste ist. Wer die zunächst gute Rendite mit einem zu hohen Risiko erkauft, kann dies beim nächsten teuer bezahlen.

Am nächsten kamen der Vergleichsrendite Fidelity und Minveo - aber bei riskanterer Strategie. Bei Scalable lief es schlechter. Das Minus betrug Ende Dezember 11,2 Prozent.

Quelle: ntv.de, awi

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