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Sparer sollten sich ranhalten Festgeldzinsen sinken unter drei Prozent

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Trotz der jüngsten Zinssenkungen sind die besten Festgeldangebote im Markt immer noch so hoch verzinst, dass sich der Einstieg für Sparer lohnt.

Trotz der jüngsten Zinssenkungen sind die besten Festgeldangebote im Markt immer noch so hoch verzinst, dass sich der Einstieg für Sparer lohnt.

(Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Trotz bislang unverändert hoher Leitzinsen senken immer mehr Banken ihre Festgeldangebote. Für Sparer, die ihr Geld längerfristig entbehren können und wollen, ist nun die Zeit zum Handeln gekommen. Beim Tagesgeld kann hingegen noch aus dem Vollen geschöpft werden.

Noch hat die EZB die Zinsen gar nicht gesenkt, doch die Geldinstitute greifen schon mal vor und machen ihre Festgeldanlagen weniger attraktiv. Wer sein Geld für zwei Jahre fest anlegt, erhält bei bundesweit aktiven Banken im Schnitt aktuell noch 2,99 Prozent Zinsen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des Vergleichsportals Verivox von rund 800 Banken und Sparkassen.

So niedrig war der Durchschnittszins zuletzt im Juli 2023. Zum Vergleich: Anfang November boten bundesweit aktive Banken im Schnitt noch um 0,4 Prozentpunkte höhere Festgeldzinsen (3,39 Prozent). Anfang Dezember erhielten Sparer für zweijähriges Festgeld noch bis zu 4,3 Prozent Zinsen.

Die regionalen Kreditinstitute zahlen im Mittel deutlich weniger Zinsen. Sparkassenkundinnen und -kunden erhalten im Schnitt 2,18 Prozent, wenn sie Geld für zwei Jahre fest anlegen. Durchschnittlich 2,22 Prozent streichen Sparer bei den regionalen Genossenschaftsbanken ein. Dazu zählen die örtlichen Volks- und Raiffeisenbanken sowie die PSD- und Sparda-Banken.

Beim Festgeld lohnt noch der Einstieg

Trotz der jüngsten Zinssenkungen sind die besten Festgeldangebote im Markt immer noch so hoch verzinst, dass sich der Einstieg für Sparer lohnt. "Wer noch größere Geldreserven auf dem Tagesgeldkonto parkt, sollte möglichst bald handeln und einen Teil dieser Ersparnisse ins Festgeld umschichten", rät Oliver Maier. "So können sich Sparer hohe Zinsen über einen längeren Zeitraum festschreiben und müssen sich über künftige Zinssenkungen erst einmal keine Gedanken mehr machen."

Als besonders sicher gelten Banken, die dem Einlagensicherungssystem eines wirtschaftsstarken Landes mit guter oder sehr guter Bonitätsbewertung bei den großen Rating-Agenturen angehören. Kreditinstitute aus diesem Marktsegment zahlen aktuell bis zu 3,75 Prozent für zweijährige Festgeldanlagen (Klarna). Wer sein Geld für nur 12 Monate entbehrt, kann sich noch über 3,9 Prozent Zinsen freuen (Bigbank). Bei fünf Jahren Laufzeit sind aktuell bei der Renault Bank Direkt 3,25 Prozent zu holen.

Festgeldkonten im Vergleich

Zuletzt hatten die EZB-Entscheidungen von Juli, September, Oktober und Dezember 2022 sowie Februar, März, Mai, Juli und September 2023 für steigende Zinsen bei Festgeldangeboten gesorgt. Denn parken Banken Geld bei der EZB, erhalten sie derzeit noch dafür 4,00 Prozent Zinsen - und geben diese bestenfalls an ihre Kundschaft weiter.

Tagesgeldzinsen stagnieren

Beim Tagesgeld beobachtet Verivox in der Breite des Marktes noch keine sinkenden Zinsen. Durchschnittlich 1,72 Prozent bringen Tagesgeldanlagen bei bundesweit aktiven Banken aktuell. Seit Anfang Dezember stagnieren die Tagesgeldzinsen auf nahezu unveränderter Höhe. Anders als beim Festgeld können die Banken ihre Konditionen für täglich verfügbare Einlagen jederzeit an aktuelle Marktentwicklungen anpassen und müssen die erwartete Zinsentwicklung nicht schon im Voraus einpreisen.

Aktuell bietet beispielsweise die Volkswagen Bank ihren Neukunden 3,8 Prozent Tagesgeldzinsen und garantiert Sparern diesen Zinssatz ein halbes Jahr lang ab Kontoeröffnung. Danach wird das Guthaben zum regulären Bestandskundenzins weiter verzinst. Der liegt momentan bei 1,3 Prozent.

Noch höhere Tagesgeldzinsen können Sparer aktuell bei der Oldenburgischen Landesbank (OLB) einstreichen. Sie offeriert einen Neukundenzins von 5 Prozent. Allerdings ist das Angebot nur für Kundinnen und Kunden verfügbar, die auch ein Girokonto bei der Bank eröffnen. Außerdem erhalten Anleger den Neukundenzins nur drei Monate lang. Danach gilt der Bestandskundenzins in Höhe von aktuell 1 Prozent.

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Mittelfristig rechnet das Portal aber auch beim Tagesgeld mit sinkenden Zinsen. "Voraussichtlich im Sommer dürfte die Europäische Zentralbank zum ersten Mal wieder die Leitzinsen senken. Spätestens dann wird das eingetrübte Zinsumfeld auch aufs Tagesgeld durchschlagen", so Maier.

Quelle: ntv.de, awi

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