Risiko verdoppelt Mehr Schwangerschaftskomplikationen durch Sars-CoV-2
24.03.2022, 13:51 Uhr
Besser ist es, geimpft in eine Schwangerschaft zu gehen.
(Foto: picture alliance / Zoonar)
Eine Corona-Infektion während der Schwangerschaft ist besonders unangenehm. Sie ist aber auch mit mehr Risiken für den Verlauf der Schwangerschaft verbunden, zeigt eine US-Studie. Besonders eine Vorerkrankung erhöht die Gefahr für mögliche Komplikationen.
Eine Infektion mit dem Coronavirus erhöht bei ungeimpften Frauen das Risiko von schweren Schwangerschaftskomplikationen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie mit fast 44.000 Schwangeren in den USA, die im Magazin JAMA Internal Medicine veröffentlicht wurde.
Demnach kam es bei den Frauen, die alle bei Kaiser Permanente in Kalifornien versichert waren, neben der Erkrankung an Covid-19 vor allem zu durch von Blutgerinnseln ausgelösten Embolien und Frühgeburten. Bei den geborenen Kindern gab es keine erhöhte Zahl von Komplikationen.
Von den 43.886 erfassten schwangeren Personen wurde im ersten Jahr der Pandemie bei 1332 eine Corona-Infektion mit PCR-Test bestätigt. Alle Frauen entbanden zwischen März 2020 und März 2021. 76 der infizierten Frauen (5,7 Prozent) mussten im Krankenhaus behandelt werden, 28 (2,1 Prozent) entwickelten ein Atemnotsyndrom (ARDS) und 12 (0,9 Prozent) eine Sepsis.
Keine unmittelbare Schädigung der Babys
Wichtigster Risikofaktor für einen schweren Verlauf war dabei ein bereits vor der Schwangerschaft bestehender Diabetes. Für die übrigen bekannten Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck und ein höheres Alter fanden die Forschenden keinen Bezug zur Infektion und schweren Erkrankung.
Die Epidemiologin Assiamira Ferrara von Kaiser Permanente Northern California in Oakland verglich die Daten der infizierten Schwangeren mit denen der Nicht-Infizierten. Da nicht alle in der Kontrollgruppe PCR-getestet waren, könnten einige auch infiziert gewesen sein. Trotzdem war das erhöhte Erkrankungsrisiko bei den positiv getesteten Schwangeren signifikant erhöht. Die wichtigste Auswirkung war ein Anstieg der Frühgeburten. Die Studie ergab ein doppelt so hohes Risiko für eine Frühgeburt bei positiv auf das Coronavirus getesteten Personen. Auch sehr frühe Geburten zwischen der 22. und 31. Schwangerschaftswoche traten häufiger auf. Ursache könnte hier eine Störung der Plazentafunktion gewesen sein, wie sie inzwischen in Studien nachgewiesen wurde.
Erstaunlich ist, dass keine Störungen bei den Kindern nachweisbar waren. Die Studie bestätigt damit die bisherigen Erfahrungen, nach denen Sars-CoV-2 im Unterschied zum Röteln- und auch zum Zika-Virus das Ungeborene nicht direkt schädigt. Die höhere Zahl von Frühgeburten könnte sich aber ungünstig auf die Entwicklung der Kinder in den ersten Lebensjahren auswirken.
"Diese Ergebnisse tragen zu den wachsenden Beweisen bei, dass Covid-19 während der Schwangerschaft das Risiko schwerwiegender Komplikationen erhöht", erklärte Hauptautorin Ferrara laut einer Mitteilung der Versicherung. Zusammen mit dem Nachweis, dass die Impfstoffe während der Schwangerschaft sicher sind, könnte dies helfen, die Notwendigkeit von Impfungen zu vermitteln. "Diese Studie unterstützt die Empfehlung zur Impfung von Schwangeren und Personen, die eine Empfängnis planen", so Ferrara.
Quelle: ntv.de, sba