Goldgrube für die Wissenschaft Sensationsfund: Hobbyforscher stoßen auf Hunderte Fossilien
09.02.2024, 17:26 Uhr Artikel anhören
Eric Monceret an der Fundstelle.
(Foto: picture alliance/dpa/Laure-Anne Pessina)
In Südfrankreich stoßen zwei Hobby-Paläontologen auf eine Fundstelle mit Hunderten Fossilien. Wissenschaftler zeigen sich über die Entdeckung begeistert. Nun sollen in dem Gebiet größere Ausgrabungen folgen.
Zwei Hobby-Fossiliensucher haben in Südfrankreich außergewöhnlich gut erhaltene, rund 470 Millionen Jahre alte Versteinerungen entdeckt. Fachleute waren bei einem ersten Besuch des Fundorts mit fast 400 Fossilien begeistert, wie die Schweizer Universität Lausanne berichtete. Sie wertet die Fundstelle zusammen mit dem nationalen französischen Forschungszentrum (CNRS) aus. Die Analyse ist in der Fachzeitschrift "Nature Ecology & Evolution" veröffentlicht.
Eric Monceret und Sylvie Monceret-Goujon sind Hobby-Paläontologen, die seit vielen Jahren nach Fossilien suchen, wie die Universität mitteilte. Sie hätten eine der reichsten und vielfältigsten Fundstellen der Welt entdeckt. Der Ort heißt Biote de Cabrière und liegt im französischen Departement Hérault. "Als wir auf diese erstaunlichen Fossilien gestoßen sind, haben wir die Bedeutung dieser Entdeckung verstanden und sind vom Erstaunen zur Begeisterung übergegangen", wird Monceret-Goujon von der Universität zitiert.
Unter den Fossilien seien Muscheln, Arthropoden, zu denen Tausendfüßler und Garnelen gehören, Nesseltiere, zu denen Quallen und Korallen gehören, und viele Arten von Schwämmen und Algen. Ebenso gefunden wurden versteinerte weiche Bestandteile wie Verdauungssysteme und Häutchen.
Die große Biodiversität an dem Ort könne darauf hindeuten, dass die Arten sich aus Regionen mit damals herrschenden hohen Temperaturen in dieses Gebiet zurückgezogen hatten, teilte die Universität mit. "Die ferne Vergangenheit gibt uns einen Einblick in unsere mögliche nahe Zukunft", zitierte die Universität Mitautor Jonathan Antcliffe. In dem Gebiet sollen nun weitere größere Ausgrabungen stattfinden.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa